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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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begann.
    Sie erinnerte sich, wie sie tief einatmete und sich fragte, ob die Luft vielleicht irgendeine Art Halluzinogen enthalten mochte. Doch falls dem so gewesen sein sollte, war es jedenfalls nichts, was ihr jemals irgendwo begegnet wäre. Und sie war praktisch schon überall gewesen, wo auch die Intergal war.

    Alle hörten das Tschuk-tschuk des Hubschraubers, das über den Fjord hallte. Yana stürzte aus der Küche, wo sie beim Zuschneiden des Gemüses für die Abendmahlzeit geholfen hatte. Sie schirmte die Augen gegen die im Westen stehende Sonne ab und sah, wie die Sonnenstrahlen sich an den Rotorblättern brachen.
    Fingaard und einige andere Männer eilten den Fluchtweg hinunter auf die großräumige Terrasse der Hafenanlage. Sean war an diesem Morgen mit den Fischern ausgefahren. Yana kehrte dem anfliegenden Hubschrauber den Rücken zu, blickte den von hohen Felsenwänden eingesäumten Fjord entlang und hielt nach heimkehrenden Fischerbooten Ausschau. Sie war bestürzt gewesen, als sie gesehen hatte, wie leicht die Curraghs gebaut waren: nur ein paar auf einem Rahmen aus Latschenkiefernholz gespannte Häute mit einem breiten Brett, das in der Mitte durchbohrt war, um einen schmalen Mast hineinstecken zu können, an dem ein kleines Segel hing. Die Strömung beförderte sie mit der Ebbe hinaus und mit der Flut herein; ansonsten war es langwierige, harte Paddelarbeit den Fjord hinauf, wenn der Wind gerade nicht aus der richtigen Richtung blies, um das Segel benutzen zu können.
    Yana seufzte erleichtert, als sie am Horizont schwarze Flecken erblickte, die soeben weiße Segeldreiecke hißten, um den Fjord hinaufzukommen. Dann wandte sie sich wieder dem nahenden Hubschrauber zu. Gerade hatte sie den Fuß auf die erste Stufe gesetzt, als Nanook ihr wie beiläufig den Weg abschnitt.
    »Komm schon, ich muß mit Johnny sprechen, Nanook!«
    Die große schwarzweiße Katze gab ein Geräusch von sich, das halb ein Knurren, halb ein Befehl war. Bunny hatte gesagt, daß Nanook zu jenen sprechen konnte, von denen er wollte, daß sie ihm zuhörten.
    Sein Kommentar bedurfte keiner Worte. Nanooks Warnung war völlig unmißverständlich.
    »Stimmt irgend etwas mit dem Hubschrauber nicht, Nanook?«
    fragte Yana.
    Nanook nieste und nahm Platz, versperrte ihr immer noch den Weg die Treppe hinauf.
    Sie sah etwas genauer hin und stellte fest, daß vorn im Hubschrauber zwei Männer saßen. Aber nur einen davon wollte sie gern sehen.
    »Hoppla!« Sie machte kehrt und eilte ins Haus zurück.
    Nanook folgte ihr. Das überraschte sie nun wirklich. »Ich werde schon nicht hinausgehen, wenn du es nicht möchtest«, teilte sie ihm mit.
    Er nieste wieder und ließ sich am Herd nieder.
    »Ardis, besteht vielleicht die Möglichkeit, Johnny Greene anzudeuten, daß ich hier bin und daß Sean mit den Curraghs ausgefahren ist? Sie sind gerade auf der Heimfahrt.«
    »Klar, wenn das nötig ist«, erwiderte Ardis grinsend, während sie ihre Schürze abnahm. »Möglicherweise hat Johnny einen Brief für mich, von meiner Schwester oben in New Barrow. Sie ist guter Hoffnung – mal wieder.«

    Die letzte Katze in McGees Paß hieß Shush, weil sie in ihrer Jugend ein sehr lautes Kätzchen gewesen war. Das war schon lange her.
    Shush wäre nicht die letzte überlebende Katze im Paß gewesen, wenn es ihr an Diskretion gefehlt hätte. Sie war so leise wie der Rauch, so schnell wie ein Feuerfunke und sehr, sehr diskret. Die Diskretion hatten sie gelernt, kurz nachdem Satok gekommen war, um bei den Leuten zu leben. Der Schädel auf seinem Stab hatte einst die Schultern ihres Vaters geziert.
    Sie war es gewesen, die den Katzen von Kilcoole die Nachricht hatte zukommen lassen, daß die Leute von McGees Paß für den Erzabbau stimmen würden, wozu Satok sie gedrängt hatte. Offen gestanden wußte sie selbst nicht so recht, ob sie es tatsächlich tun würden oder nicht, aber darüber offen zu sprechen, hätte Satok nur herausgefordert. Dumm von den Katzen von Kilcoole, nur zwei Halbwüchsige vorbeizuschicken! Und jetzt hatte Satok das Mädchen auch noch in seiner Gewalt. Vielleicht würde auch ihr Schädel ihm schon bald als Schmuck dienen.
    Shushs Familie war ermordet worden. Und was aus ihrer Sicht noch kritischer war – sämtliche Kater waren ebenfalls getötet worden. Eine Hitze nach der anderen hatte Shush allein durchlitten, und sie hatten lieber den Tod in den Wäldern riskiert, nur damit Satok ihre Schreie nicht hörte. Gelegentlich hatte Krisuk Connelly

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