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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Karl vor mir auf und begann einige Gläser neu zu arrangieren, die es nicht sehr nötig hatten.
    »Was gibt’s Neues?« fragte ich.
    »Die Herzogin hatte wieder einen in der Krone«, sagte er.
    »Das ist nichts Neues.«
    »Ich dachte, Sie würden es gern wissen.«
    Sie war keine richtige Herzogin. Sie war die Frau eines Kabinettsmitglieds, mit dem ich schließlich ein kleines Gespräch führen mußte, weil die Mrs. darauf bestand, mindestens zweimal pro Woche in unserem Lokal ihren Lunch einzunehmen, was okay war, abgesehen davon, daß sie ihn normalerweise in flüssiger Form zu sich nahm und Hilfe brauchte, um das Lokal zu verlassen. Wir hatten die Vereinbarung getroffen, daß Herr Horst, immer wenn sie auftauchte, eine bestimmte Nummer im Büro des Kabinettmitglieds anrufen sollte und eine Limousine des Ministeriums losgeschickt würde, um sie nach Hause oder zu ihrem nächsten Termin zu bringen. Sie trank pure doppelte Wodkas, und Padillo sagte voraus, daß sie innerhalb von drei Monaten in einer Entziehungsanstalt aufwachen würde. Ich gab ihr sechs, und Karl, der weniger tolerant oder vielleicht realistischer war, behauptete, ihr blieben nur noch ein paar Wochen.
    »Wie groß war ihre Gesellschaft?« fragte ich.
    »Fünf andere Bräute. Niemand Wichtiges. Die Herzogin soll heute abend beim Empfang in der spanischen Botschaft erscheinen, aber ich glaube, das packt sie nicht. Falls doch, springt sie wahrscheinlich wieder in den Goldfischteich.«
    Karl hatte für mich und Padillo schon in Bonn gearbeitet, wo ihn alles, was im Bundestag und an gesellschaftlichem Leben in dem Dorf am Rhein passierte, maßlos langweilte. Mir wäre es zwar schwergefallen zu entscheiden, welche der beiden Hauptstädte die langweiligere war, aber Karl fand Washington faszinierend und schillernd und betrachtete den Kongreß als ein unaufhörliches Drama. Mindestens fünfzig Abgeordnete und ein gutes Dutzend Senatoren nannte er beim Vornamen, wußte von den anderen, wie sie bei jeder Gesetzesvorlage abgestimmt hatten, war eine wichtige Informationsquelle für die Hälfte der Klatschreporter der Stadt und wurde gelegentlich von zwei bundesweiten Kolumnisten konsultiert, die auch großen Wert auf die philosophischen Proklamationen New Yorker Taxifahrer legten. Darüber hinaus war Karl auch noch der beste Barmann in Washington. Dafür hatte Padillo gesorgt.
    »Wann kommt Mike zurück?« fragte er.
    »In ein paar Tagen.«
    »Wo ist er denn?«
    »Verreist.«
    »Ich hatte gehofft, mit Ihnen beiden über etwas sprechen zu können.«
    Ich seufzte und unterbrach meine Beobachtung der Eingangstür. Plomondon konnte mich ohnehin leicht finden, wenn er kam. Ich stand vor einem wichtigeren Problem. Mein Barmann wollte sich Geld von mir leihen.
    »In welcher Scheune haben Sie ihn gefunden?« fragte ich.
    »Sie würden es mir nie glauben.«
    »Das erleichtert es mir, nein zu sagen.«
    »Hören Sie zu«, sagte Karl und strich sich eine verirrte Strähne seines langen blonden Haars zurück. Ich glaube, daß er dem Trend vielleicht den Weg bereitet hat, denn er trägt es schon seit mehr als einem Dutzend Jahren lang. »Es ist ein Dues.«
    »Sie können sich keinen Duesenberg leisten«, sagte ich. »Das kann niemand.«
    »Ein SJ von 1934 mit Rollston-Karosserie.«
    »In welchem Zustand?« Gegen meinen Willen war ich plötzlich interessiert.
    »Spitze.«
    Abgesehen von seiner Rolle als Klatschtante der Hauptstadt war Karl auch ein engagierter Oldtimerfan. Er besaß eine ganze Reihe davon, angefangen bei einem 1939er Lincoln Continental, den ich in Kopenhagen für ihn ausfindig gemacht hatte. Er behielt sie eine Zeitlang und verkaufte sie dann wieder mit beachtlichem Profit auf einem Markt, der ständig zu wachsen schien. Ich teilte seine Leidenschaft nicht, aber schließlich waren nur fünfhundert von den Dingern gebaut worden, und vermutlich wünschte er sich diesen Wagen so sehr, daß es weh tat.
    »Wieviel?« fragte ich.
    Karl machte sich wieder an den Gläsern zu schaffen. »Fünfundzwanzig«, sagte er so leise, daß man kaum unterscheiden konnte, ob er flüsterte oder wimmerte.
    »Mein Gott«, sagte ich.
    »Sehen Sie«, sagte er, zückte einen Kugelschreiber und schrieb auf einer Papierserviette. »Ich weiß, wo ich morgen für den Hispano-Suiza fünfzehn kriege.« Den fuhr er derzeit. »Fünf hab ich gespart, so daß ich nur noch fünf brauche.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte ich. »Fünfündzwanzigtausend Dollar für einen Wagen, der fast vierzig

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