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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Jahre alt ist.«
    »In weniger als fünf Jahren ist er locker fünfunddreißig wert.«
    »Und er ist in gutem Zustand?« sagte ich und spürte, daß ich schwach wurde, worüber ich mich ärgerte.
    »Perfekt.«
    »Ich werde mit Padillo sprechen, wenn er wieder da ist.«
    »Der Mann kann ihn nicht ewig für mich zurückhalten.«
    »Wenn Mike zurück ist.«
    »Ich rufe an und sage, daß ich ihn nehme.«
    »Augenblick, ich habe nicht gesagt –«
    »Ich glaube, da kommt Ihr Gast«, sagte Karl.
    Ich drehte mich um und sah Plomondon entgegen, der auf die Bar zukam. Er war ein kleiner, kräftiger Mann, noch nicht ganz vierzig und nicht größer als einssechsundsechzig, der mit den Fußballen auftrat und mit den Armen etwas mehr schlenkerte als nötig, ein bißchen wie ein britischer Soldat, der nie ganz den Exerzierplatz verläßt. Er hatte braunes, lockiges Haar, das ihm kurz und dicht um den Kopf stand, der im Verhältnis zum Körper etwas groß geraten erschien, den er aber in stolzer Haltung mit vorgeschobenem Kinn und zurückgenommenen Schultern aufrecht trug.
    Er nickte mir zu, während er näher kam, und als er vor mir stand, streckte er mir die Hand entgegen und sagte: »Ich bin Bill Plomondon.«
    Ich schüttelte die Hand, die trocken und hart und ebenfalls zu groß geraten war, versicherte ihm, ich freute mich, ihn zu sehen, und fragte ihn, ob er lieber in einem privaten Raum mit mir essen wolle.
    »Ich habe gern alles offen.«
    Ich nickte, drehte mich um und blickte prüfend durch den Speisesaal. Es war zwei Uhr vorbei, denn Plomondon hatte gleich gesagt, daß er es früher kaum schaffen könne, und deshalb waren mehrere Tische schon frei. Ich fing Herrn Horsts Blick auf, er nickte und kam auf uns zugeeilt.
    »Nummer achtzehn, denke ich, Herr Horst«, sagte ich.
    »Natürlich, Herr McCorkle«, sagte er mit der steifen Förmlichkeit, die wir im privaten Umgang wie in der Öffentlichkeit seit fast fünfzehn Jahren beibehielten.
    Wir hätten im Speisesaal weitere zehn Tische unterbringen können, und vielleicht hätte sich auch niemand darüber beschwert, aber viele unserer Gäste aßen bei uns, weil die Tische weit genug voneinander entfernt standen, daß niemand Gefahr lief, belauscht zu werden.
    Als wir saßen, wies Plomondon die Speisekarte zurück. »Ich hätte gern ein kleines Steak mit Salat. Wenn Sie etwas trinken, nehme ich einen Martini, wie er hier üblich ist.«
    Um seine Sachlichkeit gebührend zu würdigen, bestellte ich das gleiche, und als die Getränke serviert waren, nahm er einen kleinen Schluck, verschränkte die Arme vor sich auf dem Tisch, neigte sich vor und sah mich aus braunen Augen an, die nicht übermäßig von dem beeindruckt zu sein schienen, was die Welt ihnen zu bieten hatte.
    »Wie geht’s Mike?« fragte er.
    »Gut.«
    Plomondon schüttelte den Kopf. »Wenn es ihm gut ginge, hätte er Sie nicht veranlaßt, mich zum Essen einzuladen.«
    »Er hat gesagt, er könne Sie drei Tage in New York brauchen, und es gebe einen Bonus.«
    Plomondon nickte weder, noch runzelte er die Stirn, sondern begnügte sich damit, zweimal mit seinen allwissenden Augen zu blinzeln. »Nein«, sagte er. »Richten Sie ihm das aus. Nein.«
    »Er hat gesagt, er braucht Sie um sieben Uhr heute abend.«
    »Es bleibt bei nein.«
    »Na schön«, sagte ich.
    Plomondon bewegte den Kopf, erst nach rechts, dann nach links, und blickte dann noch über seine Schultern zurück. Für die Größe seines Kopfes hatte er ein kleines Gesicht mit viel Stirn und Kinn. Als er sich überzeugt hatte, daß niemand ihn belauschte, neigte er sich wieder etwas vor und sagte: »Sie reden wohl nicht oft darüber?«
    »Worüber?«
    »Über Padillo und das, was er macht.«
    »Er betreibt ein Lokal«, sagte ich.
    »Und ich ein Installationsgeschäft. Ein großes.«
    »Ich habe Ihre Firmenwagen gesehen.«
    »Und dann übernehme ich gelegentlich einen Auftrag. Nicht sehr oft, nur hin und wieder. Sie verstehen also, daß ich meine Verbindungen habe.«
    Danach sagte er eine Zeitlang nichts. Wir saßen da und tranken unsere Martinis, bis die Steaks kamen. Plomondon zerschnitt seines in Würfel von genau einem Zoll Seitenlänge, die er dann ganz methodisch aß, indem er jeden Bissen genau fiinfundzwanzigmal kaute. Es faszinierte mich so sehr, daß ich mitzählte. Als er mit dem Steak fertig war, putzte er den Salat weg, den er vorher mit Messer und Gabel in handliche Quadrate zerschnitt. Ich machte mir nicht die Mühe zu zählen, wie oft er auf dem

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