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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Salat kaute.
    Herr Horst behielt uns im Auge, und als wir mit dem Essen fertig waren, wurde sofort der Kaffee serviert. Macs Place ist das einzige Restaurant in der Welt, in dem ich anständig bedient werde. In anderen scheine ich unsichtbar zu sein. Aber Plomondon war von dem Service nicht stärker beeindruckt als vom Essen. Ich hatte den Eindruck, daß er etwas Wichtiges zu sagen hatte. Erst nickte er ein paarmal. »Gutes Essen«, sagte er.
    »Danke.«
    »Ich esse hier ziemlich oft.«
    »Ich weiß.«
    »Um hier regelmäßig zu essen, muß man entweder eine Menge Geld oder einen hohen Spesensatz haben.«
    »Das ist von uns so geplant.«
    »Ja. Also, als ich gleich nach Korea als Installateur anfing, konnte ich es mir nicht leisten, in einem Lokal wie Ihrem zu essen. Manchmal reichte es nicht einmal für einen White Tower.«
    »Viele hatten am Anfang zu kämpfen.«
    »Sie nicht«, sagte er, und noch ehe ich fragen konnte, woher er das wisse, fuhr er fort: »Ich sehe mir jemanden an und erkenne sofort, ob er es schwer gehabt hat. Glauben Sie, daß ich Witze mache? Ich brauche Sie nur anzusehen und weiß, daß Sie zu denen gehören, die sagen: Scheiß drauf, wenn sie in einem White Tower essen müßten, und dann woanders hingehen. Vielleicht sind Sie deshalb ins Restaurantgeschäft gegangen, damit Sie nie in einem White Tower zu essen brauchen.«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber ich habe schon in einem gegessen.«
    »Aber nicht, weil Sie mußten.«
    »Es war meine Entscheidung.«
    »Das hab ich mir gedacht. Als ich als Installateur anfing, war ich auch ein bißchen ungeduldig. Ich wollte gleich groß anfangen, aber das geht nicht ohne das nötige Kapital. Daher streckte ich die Fühler aus und übernahm hin und wieder mal einen Auftrag. Weitgehend tat ich das gleiche wie Padillo, nur daß ich mich nicht darauf beschränkte, ausschließlich im Dienst der Regierung zu arbeiten, falls Sie wissen, was ich meine.«
    Ich sagte, das wisse ich, und er nickte und sagte: »Diese gelegentlichen Aufträge brachten mir das Kapital für den Aufbau ein. Jetzt habe ich Gelegenheitsaufträge eigentlich nicht mehr nötig, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich Padillos Anfrage ablehne.«
    »Warum dann?«
    »Er und ich, wir sind einander nichts schuldig. Wir haben nie zusammengearbeitet. Aber ich weiß über ihn Bescheid, und er über mich, und ich war immer der Ansicht, wenn ich wirklich mal jemanden brauche, dann wende ich mich wahrscheinlich an ihn. Ich nehme an, daß er genauso gedacht hat.«
    »Das nehme ich auch an.«
    »Also, wie ich schon sagte, ich habe noch meine Verbindung und glaube zu wissen, was Padillo vorhat und wer ihm gegenübersteht, und damit will ich nichts zu tun haben. Nichts für ungut, verstehen Sie?«
    »Ich glaube schon.«
    »Arnos Gitner«, sagte er schnell und beobachtete mein Gesicht genau. Ich muß eine Reaktion gezeigt haben, denn er lächelte zum erstenmal. »Ich war mir ziemlich sicher«, sagte er. »Jetzt weiß ich es.«
    »Daß es Gitner ist?«
    Plomondon schüttelte den Kopf. »Daß ich nichts damit zu tun haben will.«
    Damit stand er auf, hielt mir die Hand hin und sagte: »Richten Sie Padillo aus, es täte mir leid, daß wir kein Geschäft machen können.« Ich schüttelte ihm die Hand, und er wandte sich ab, drehte sich aber noch einmal um, stützte sich auf den Tisch und reckte mir seinen großen Kopf entgegen. »Vielleicht ist es besser, wenn Sie ihm auch den wahren Grund ausrichten.«
    »In Ordnung«
    »Richten Sie ihm aus«, sagte er langsam, »daß ich nicht mehr gut genug bin.« Er machte eine Pause, als denke er an etwas, was er hinzufügen wollte, sich aber nicht sicher war, ob er es wirklich tun solle. Schließlich sagte er: »Hoffentlich ist er’s noch.«
    »Das werde ich ihm ausrichten.«
    Plomondon schien damit zufrieden und nickte mir noch einmal freundlich zu, bevor er sich umdrehte, auf die Tür zuging und in eine Welt hinaustrat, in der es jetzt genug verstopfte Toiletten für ihn gab, so daß er nicht mehr im White Tower zu essen brauchte.
    Ich ging langsam nach hinten in unser Büro und setzte mich eine Weile hinter den Doppelschreibtisch. Nach einigen Minuten griff ich nach dem zwei Jahre alten Exemplar des Weltalmanach und schlug das Stichwort Llaquah auf. Der Almanach sagte, daß Llaquah bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahre 1959 unter britischer Schutzherrschaft gestanden habe, über annähernd ein Drittel der geschätzten Ölreserven der Welt verfüge, daß es eine

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