Meade Glenn
die beiden sind. Wir stehen vor einer Katastrophe.«
»Wir haben unser Bestes gegeben, Sir«, verteidigte sich Murphy. »Die meisten meiner Agenten wie auch ihre Familien, ihre Freunde und Kollegen leben in Washington. Sie wissen verdammt gut, dass der Feind vor der Tür steht und uns die Knarre an den Kopf hält. Jeder von ihnen weiß, was auf dem Spiel steht. Es geht nicht um eine x-beliebige Stadt, die belagert wird. Ihr Leben und das ihrer Familien und Freunde wird unmittelbar bedroht.«
Cage stand auf und nickte kurz. »Okay. Zurück an die Arbeit.
Informieren Sie mich sofort, sobald sich etwas tut.«
39
FBI-Zentrale, Washington, D.C.
16.45 Uhr
»Was macht dein Kopf?«, fragte Murphy. Er goss sich eine Tasse Kaffee ein und ging zu Collins.
Mit den FBI-Verstärkungsmannschaften waren Sanitäter zur Wentworth-Wohnanlage gekommen, die Collins ins Alexandria General Hospital bringen wollten, damit er dort von einem Arzt untersucht wurde. Obwohl seine Ohren von der Explosion der Granate noch immer dröhnten und er wie benommen war, hatte er sich geweigert und lediglich ein paar Schmerztabletten genommen. »Hätte schlimmer ausgehen können«, erwiderte er.
»Ich bin froh, dass ich den Kopf noch habe.«
»Ich würde dich gerne nach Hause schicken, damit du dich ausruhen kannst, aber in der Situation…« Murphy zog sich einen Stuhl heran. »Wir brauchen jeden Mann, und wahrscheinlich würdest du sowieso nicht auf mich hören.«
»Wie lief die Besprechung?«
»War schon besser.« Murphy trank einen Schluck.
»Irgendwas Neues im Zusammenhang mit Rashids Wohnung?«
»Linaldi ist jetzt da. Sie nehmen alles auseinander und versuchen, die Gespräche, die von seinem Telefon aus geführt wurden, zu überprüfen. Im Honda Civic wurden Spuren auf dem Lenkrad und dem Armaturenbrett gefunden. Auf dem Boden des Wagens lag Erde. Sie wird von unseren Kriminaltechnikern untersucht. Sie rufen sofort an, wenn sie was haben.«
»Was ist mit der Adresse der Frau in Arlington, die auf der Zulassung steht?«
»Gefälscht. In dem Haus wohnt ein pensionierter Baptistenpfarrer. Er hat nie was von einer Safa Yassin gehört und wusste überhaupt nicht, worüber die Agenten sprachen.
Auch die Nachbarn in der Straße konnten mit der Beschreibung der Frau nichts anfangen. Wir ermitteln noch bei der Kraftfahrzeugbehörde, aber davon würde ich mir nicht zu viel versprechen.«
»Und die Suche nach ihnen?«
»Noch nichts«, erwiderte Collins. »Sie sind verschwunden, Tom. Das wis sen wir beide.«
Murphy nickte seufzend. »Wir sind also noch keinen Schritt weiter. Okay. Wir werden unseren FBI-Informanten im Bezirk Fotos von Rashid und Gorev zeigen. Zuerst muss Rashids Foto elektronisch seinem neuen Aussehen angepasst werden.
Vielleicht bringt uns das weiter, obwohl er sicher noch andere Maskierungen auf Lager hat. Und falls unsere Agenten neue Infos bekommen, müssen die erst nachgeprüft werden. Das dauert. Hoffen wir, dass die Wohnung oder der Wagen Hinweise liefern, sonst kommen wir nicht weiter. Wo ist Kursk?«
»Morgan hat ihn in seine Wohnung gefahren. Er will sich ein paar Stunden aufs Ohr hauen.«
»Hast du gehört, was er zu Morgan gesagt hat? Er hat das Gefühl, die Frau früher einmal mit Gorev gesehen zu haben.»
Collins nickte. »Er kann sich aber nicht mehr daran erinnern, wie sie heißt und wo es war.«
»In ein paar Stunden liegen die Ergebnisse der Fingerabdrücke vor. Wenn wir kein Glück haben, müssen wir ein Phantombild anfertigen. Du, der Hausmeister, Morgan und Kursk habt sie gesehen. Wir müssten eine vernünftige Beschreibung hinkriegen. Hast du noch immer Zweifel an der Loyalität des Majors, Jack?«
»Wenn er uns aus dem Weg gegangen wäre, hätten wir eine saubere Schusslinie gehabt. Ist doch klar, dass er hin- und hergerissen ist. Gorev ist ein alter Freund von ihm. Er nimmt den Fall zu persönlich, Tom.«
»Und du nicht?«
Collins blieb ihm die Antwort schuldig.
»So habe ich es nicht gemeint, Jack«, entschuldigte sich Murphy. »Vielleicht hat Kursk uns letztendlich allen einen Gefallen getan. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ihr die drei erschossen hättet? Immerhin haben wir den Sprengsatz noch nicht gefunden. Ich habe nicht behauptet, du hättest etwas vermasselt, Jack. Aber du darfst den Fall nicht aus den Augen verlieren. Hier geht es nicht nur um Mohamed Rashid und deine persönliche Rache. Es geht um unsere ganze Stadt. Vergiss das bitte nicht.«
»Ist das jetzt eine Standpauke,
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