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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Die Salve glühenden Bleis hämmerte in Krügers linke Seite, und er wirbelte wie von einer eisernen Faust getroffen herum.
    Volkmann drückte noch einmal ab.
    Die zweite Salve erwischte Krüger am Hals und hätte ihn fast geköpft. Er war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Das Echo der Schüsse verklang.
    Volkmann rappelte sich auf und bemerkte erst jetzt das dumpfe Gefühl in seinem Arm. Er starrte auf seine Wunde. Eine Kugel hatte ihn in die rechte Hand getroffen und war durch die Handfläche ausgetreten. Blut strömte aus der klaffenden Wunde.
    Eine zweite Kugel hatte seinen Knochen unmittelbar unter dem Ellbogen durchschlagen, und zähes, warmes Blut sickerte durch den Ärmel hervor. Aber er spürte keinen Schmerz, noch nicht, nur ein dumpfes Ziehen, doch die Pein würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Im Schnee lagen die Leichen von Meyer und Lubsch. Meyer hatte die Augen aufgerissen, und in Lubschs Gesicht klaffte ein großes Loch. Seine Brille lag im Schnee.
    Weiter unten hörte Volkmann noch immer Gewehrfeuer.
    Lubschs Leute stießen offenbar auf energischen Widerstand, aber es kam Volkmann irgendwie weit weg vor, als passierte es in einer anderen Zeit an einem anderen Ort.
    Alles wirkte irgendwie zeitlos, aber sein Herz pochte wie rasend. Er wußte, daß die Sekunden nur so verflogen.
    Allmählich meldete sich der Schmerz, der ihm aus seiner Hand den Unterarm hinaufkroch.
    Plötzlich lag alles im Dunkeln, alle Lichter erloschen schlagartig. Volkmann stand in der Finsternis und spürte die eiskalten Schneeflocken auf seinem Gesicht. Sein Herz hämmerte wie wild.
    Sekunden später flammten die Lichter wieder auf und tauchten die Szenerie in gleißende Helligkeit.
    Hartig hatte die Stromleitungen gekappt, und die Notstromaggregate waren angesprungen.
    Das Licht am Haus und die Scheinwerfer über Volkmann flackerten einige Male, und dann kamen sie zur Ruhe. Sie strahlten schwächer und wurden dann wieder stärker, als der Generator die volle Leistung erbrachte.
    Volkmann sah zu dem Betongebäude zurück. Die Tür stand noch immer offen, aber drinnen herrschte Dunkelheit. Wenn Hartig sich geirrt haben sollte …
    Das Gewehrfeuer wurde lauter, wilder, erstarb und brandete wieder auf.
    Plötzlich herrschte eine vollkommene Stille, unheimlich in der verschneiten Finsternis, als die Gewehrschüsse abrupt endeten.
    Volkmann ging zum Haus, dessen Eingang hell erleuchtet war, und ließ die unhandliche Kalaschnikow fallen. Mit blutveschmierten Fingern zog er seine Beretta aus der Tasche, als ihn plötzlich ein Schwächeanfall überkam. Benommenheit senkte sich auf ihn, und er mußte die Augen zukneifen, als seine Wunden plötzlich fürchterlich schmerzten.
    Dann riß er die Augen wieder auf, holte tief Luft und kämpfte mit aller Kraft gegen die drohende Bewußtlosigkeit an.
    Er ging zur Tür, stieg über Krügers Leiche hinweg und betrat das Haus.
    58. KAPITEL
    Im Kamin prasselten die Holzscheite, und die Glastüren führten auf eine Terrasse hinaus. Dahinter herrschte weißgefleckte Finsternis, und das Schneegestöber trieb immer wieder Schneeflocken gegen die Scheiben.
    Der Mann stand am Kamin. Er wirkte überrascht, schien jedoch keine Angst zu haben. Erika stand neben ihm. Als Volkmann den Raum betrat, blickte der Mann auf die Beretta und wollte etwas sagen.
    »Keiner rührt sich!« befahl Volkmann.
    Er hielt die Waffe auf Armlänge vor sich, atmete schwer und versuchte, die Szene zu begreifen, die sich ihm bot. Erika und der Mann standen dicht nebeneinander, als würden sie sich kennen. Die junge Frau sah ihm bleich entgegen. Auf ihrem Gesicht malte sich der Schock ab, und Volkmann spürte ihre Verwirrung. Aus seinen Wunden rann das Blut, und ihm verschwamm alles vor den Augen.
    Dann fixierte er mühsam den Mann. Er war sonnengebräunt, und feine Runzeln ringelten sich um seine mild blickenden Augen. Ein gutaussehender Mann. Das silbergraue Haar hatte er zurückgekämmt. Es handelte sich zweifellos um Schmeltz.
    Volkmann sah, wie sein Blick kurz zu der Beretta in seiner Hand zuckte.
    Erika machte einen Schritt auf ihn zu, ohne daß der Mann Anstalten gemacht hätte, sie aufzuhalten.
    »Joe …«
    Volkmann schwang die Beretta herum und richtete sie auf sie.
    »Ich sagte, keiner rührt sich. Tu, was ich sage!« Seine Stimme klang heiser.
    Das Mädchen erstarrte mitten in der Bewegung. Ihr Gesicht war aschfahl.
    Volkmann richtete die Waffe auf den Kopf des Mannes und deutete dann auf den Tisch.
    »Weg

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