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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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und nachsehen wollte, ob dort alles in Ordnung war.
    Tot.
    Er hieb ein halbes Dutzend mal auf die Gabel, um sicherzugehen, aber die Leitung war tot. Er hämmerte den Hörer auf die Gabel, als er das gedämpfte Geräusch hörte … Ein Feuerstoß!
    Einige Sekunden blieb er lauschend reglos stehen und wagte kaum zu atmen, wie ein flüchtiges Wild, das in den Wind witterte. Sein Herz setzte einen Schlag aus, und dann pochte es wie mit Hammerschlägen in seiner Brust, als das Schießen lauter und heftiger wurde. Er riß sich zusammen und lief zur Tür.
    Es schneite noch immer heftig, als Volkmann und Lubsch aus der Baumgruppe rechts hinter der Auffahrt vorstießen.
    Scheinwerfer beleuchteten den schneebedeckten Kies, auf dem sich Reifenspuren abzeichneten. Niemand zu sehen – zwei verschneite Mercedes-Limousinen standen vor dem Haus. Das Dach des flachen Betongebäudes war ebenfalls verschneit.
    Lubsch und Volkmann eilten lautlos darauf zu und hockten sich hinter die Motorhaube eines Wagens.
    Volkmann beobachtete durch das dichte Schneetreiben das Haus. Die Lichter brannten, aber keine Bewegung war zu entdecken.
    Volkmann drehte sich nach Lubsch um. Der Terrorist nickte, schaltete das Funkgerät an und sprach rasch hinein. Dann wandte er sich Volkmann zu.
    »Hartig hat die Telefonleitungen durchtrennt. Hoffentlich findet er auch noch die Stromversorgung. Sind Sie soweit?«
    Volkmann nickte.
    Lubsch bellte ein scharfes Kommando in das Funkgerät.
    Sekunden später hörten sie Schüsse in der Ferne peitschen und aus dem Wald widerhallen.
    Volkmann hastete über den schneebedeckten Kies auf das Berghaus zu. Lubsch hielt sich dicht hinter ihm. In dem Moment hörten sie, wie die Tür des Betongebäudes aufschwang.
    Meyer trat in den Schnee hinaus und sah die beiden Männer vor sich stehen. Sie blickten ihn überrascht an und richteten gleichzeitig ihre Kalaschnikows auf ihn.
    Meyer erstarrte vor Schreck und merkte nicht, wie die Schneeflocken gegen seine Wangen fegten.
    Der dunkelhaarige Mann legte einen Finger auf die Lippen.
    »Kein Wort«, befahl er ruhig. »Nicht mal ein Flüstern. Halten Sie die Hände sichtbar an der Seite.« Er ging auf Meyer zu.
    »Wo sind Schmeltz und das Mädchen?«
    Meyer zögerte. Der Mann richtete die Mündung der Kalaschnikow direkt auf seinen Kopf.
    Meyer drohten die Knie nachzugeben, und er mußte schlucken. Der Mann kam noch näher, und preßte Meyer die eiskalte Mündung des russischen Sturmgewehrs gegen die Stirn.
    »Antworten Sie!«
    »Drinnen … im Haus …«
    »Ihr Name?«
    »Meyer.«
    Der Mann warf einen kurzen Blick auf das Betongebäude, aus dessen offener Stahltür Licht schien. »Zurück da rein, Meyer.«
    Meyer blieb stehen. Seine Gedanken überschlugen sich. Er warf einen Blick auf den zweiten Mann. Er war jung, Ende Zwanzig, und das Licht der Bogenlampen spiegelte sich in seiner Brille. Die Schüsse und Feuerstöße verstärkten sich zu einem donnernden Dauerfeuer, und Meyer fragte sich, wieso die anderen es noch nicht gehört hatten und aus dem Haus gekommen waren.
    Der Mann preßte Meyer die Mündung des AK-47 so schmerzhaft gegen den Kopf, daß er zurückweichen mußte.
    »Bewegen Sie sich, sonst puste ich Ihnen die Birne weg.«
    Der Mann wirkte wütend, fast schon am Rand des Wahnsinns, aber er hatte sich vollkommen unter Kontrolle. Er würde schießen, keine Frage.
    Meyer ging rückwärts in das Gebäude.
    Hinter ihnen ertönte ein Geräusch, und eine Sekunde später stürzte Krüger aus dem Haus. Er hatte die Walther schußbereit in der Hand.
    Krüger war für einen Augenblick unentschlossen, mußte erst die Szene in sich aufnehmen, dann jedoch hob er die Pistole.
    Noch bevor Volkmann seine Kalaschnikow herumschwingen konnte, feuerte Krüger wie wild.
    Meyers Körper wurde zurückgeworfen, und ein Streifschuß riß Volkmann das AK-47 aus der Hand.
    Ein Kugelhagel zischte durch die eiskalte Luft. Hinter Volkmann schrie Lubsch gellend auf, als er den größten Teil von Krügers Schüssen abbekam. Kugeln schlugen mit einem dumpfen Prasseln in Beton und Fleisch ein.
    Volkmann duckte sich, rollte sich nach rechts in den Schnee ab. Eine Kugel traf ihn in den rechten Arm. Gleichzeitig wich Krüger zum Haus zurück und feuerte ohne Pause.
    Volkmann packte in einer fließenden Bewegung die Kalaschnikow mit der linken Hand, riß sie hoch und drückte auf den Abzug, als Krüger gerade die Tür aufmachen wollte.
    Das Sturmgewehr zuckte wie ein ungebärdiges Füllen in seiner Hand.

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