Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
Vom Netzwerk:
Pete tapfer.
    Cain warf
ihm einen finsteren Blick zu. »In einer Stadt namens Falling Water. Schon mal
davon gehört, Junge?«
    Pete schob
trotzig sein Kinn vor. »Klar. Is' 'ne verdammte Geisterstadt. Seit Jahren lebt
da keiner mehr.«
    »Stimmt.
Aber du wirst jetzt eine Weile dort sein.« »Sie entführen uns?«
    »Genau.«
    »Warum?«
    Christal
klammerte sich an der Tür fest und wartete angstvoll auf die Antwort. War dies
wirklich nur ein einfacher Überfall, oder ging es hier um etwas Komplexeres,
etwas Schlimmeres? In ihrem Geist spielte sie ein Szenario nach dem anderen
durch. Das schlimmste davon war, daß ihr Onkel sie irgendwie gefunden hatte.
    »Der
Overland Express schickt am Dienstag seine Löhne auf den Weg. Wir brauchen euch
alle als Tauschobjekte.« Cain steckte die Waffe des Jungen in den Bund seiner
eigenen Hose. »Ihr Männer geht hinter der Kutsche her. Wenn jemand aus der
Reihe tanzt, hat Zeke hier die Erlaubnis, ihn mit der Peitsche wieder
reinzutreiben.« Der Mann, der Zeke genannt worden war, trieb seinen Fuchs auf
die Gruppe zu. In seiner Hand hielt er eine gewaltige, brutal aussehende Peitsche,
die gewiß leicht die Haut eines Mannes vom Rücken ziehen konnte.
    Christal
sah, wie sich dumpfer Schrecken in die Mienen der
anderen Fahrgäste schlich. Auch sie hatte Angst, aber es war tröstend, daß
nicht ihr Onkel hinter dieser Sache steckte. Wenn Baldwin Didier sie gefunden
hätte, würde sie den Abend nicht überlebt haben. Bei diesen Verbrechern hatte
sie wenigstens noch eine Chance.
    »Solange
können Sie uns nicht festhalten! Dienstag ist erst in vierTagen!« rief Mr.
Glassie aus, und dachte dabei offenbar an seine nun fehlenden Gewinne.
    Cain zuckte
die Schultern. Was kümmerte es ihn?
    »Wer sind
Sie denn, guter Mann, daß Sie glauben, Sie könnten uns einfach so behandeln?«
    »Macaulay
Cain.«
    Pete
keuchte auf. »Macaulay Cain! Macaulay Cain ist doch vor einem Monat in Landen
gehängt worden!«
    »So sagen
einige Leute.«
    »Und einige
sagen, Macaulay Cain wäre davongekommen und hätte sich der Kineson Gang angeschlossen.
Is' das hier die Kineson Gang?« fragte der Vater des Jungen, das Entsetzen
stand ihm im Gesicht geschrieben.
    »Vielleicht
ist es so, und wenn ihr recht habt, dann solltet ihr uns besser keinen Ärger
machen.« Cains Stimme war so leise, daß Christal ihn nicht hätte hören können,
wenn er nicht direkt neben dem Kutschfenster gestanden hätte. Die Drohung, die
durch die Worte des Mannes drang, sandte ihr einen eiskalten Schauder den
Rücken hinunter. Nun begriff sie, daß ihre Erleichterung zu voreilig gewesen
war. Diese Männer waren Outlaws. Sie hatten schreckliche Verbrechen begangen,
hatten sogar Menschen umgebracht. Sie wurden gesucht und gejagt, und sie
hatten nichts zu verlieren. Und sie war die einzige Frau.
    Ein
weiterer Mann kam von der Brücke herübergeritten. Er führte die letzten zwei
Pferde an den Zügeln, machte sie an der Kutsche fest und gesellte sich zu
Zeke.
    Christal
hing fast aus dem Kutschenfenster heraus, als Zeke die sechs Männer hinter die
Kutsche trieb, wo sie sie nicht länger sehen konnte.
    Christal
biß sich auf die Lippe und nahm wieder ihren Platz ein. Zwei Pferde waren an
die Kutsche gebunden worden. Das bedeutete, einer würde den Wagen lenken.
Dann blieb einer der Outlaws übrig und mußte entweder zu Fuß gehen ... oder mit
ihr in der Kutsche fahren.
    Ein
plötzlicher Anfall von Panik überfiel sie, und sie wäre am liebsten aus der
Kutsche gesprungen, um bei den anderen Passagieren mitzulaufen. Sie wollte
nicht alleine im Wagen fahren. Und noch weniger wollte sie mit einem dieser
Verbrecher fahren. Am allerwenigsten mit dem Mann mit den eisigen grauen
Augen.
    »Behandeln
Sie ja die Witwe gut«, hörte sie Pete nun drohen. »Wir stehen hier bestimmt
nicht rum und sehen zu, wenn Sie ihr was tun!« Seine Worte rührten sie. Wie
tapfer war dieser Junge doch, so etwas zu sagen. Sie konnte sich nicht
erinnern, wann sich ein Mann zum letzten Mal um ihr Wohlergehen gekümmert
hatte.
    Das
Geräusch eines schrillen Gelächter jagte ihr eine Gänsehaut den Rücken
hinunter. »Keine Sorge, Bursche. Ich nehm sie zu mir!«
    »Ich fahre
mit ihr.« Die zweite Stimme klang bestimmt und ließ keine Diskussionen zu.
    Ein langes
haßerfülltes Schweigen entstand, bevor der andere Verbrecher sagte: »Okay,
Cain. Geh hin und sieh
sie dir an. Wahrscheinlich ist sie sowieso zu alt, um mit ihr was anzufangen.«
    Die Kutsche
quietschte, als die

Weitere Kostenlose Bücher