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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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darauf aufmerksam machte, weil er Boxer im Schwergewicht ist und extrem sensibel.
     
    Dagegen kann man nicht anstinken.
     
    Lügenbolden und Falschaussagern schnitt man in vergangenen Epochen die Zunge heraus. Zugegeben – eine unfeine Art den Mund- bzw. den Zungengeruch zu beseitigen, wenn auch sehr effektiv. Ohne Zunge spricht es sich mangelhaft und man hält beflissentlich und schamhaft den Mund und sicherheitshalber noch die Hand davor.
     
    Das ganze Spektakel passierte ohne Betäubung und wurde nicht von der Krankenkasse finanziert, gab es diese doch noch gar nicht. Der Gang zum Zahnarzt ist seit der Einführung besagter Kassen auch nicht beliebter geworden und so steht immer wieder einer dieser Mundhygiene-Problematiker vor uns. Achten Sie bitte künftig auf Ihre Schuhe.
     

Darfs etwas mehr sein?
     
    „Jetzt kommt bestimmt wieder so eine Dritte-Welt-Arie?“ Nö, kommt nicht. Aber da wir gerade darüber sinnieren, welche ist eigentlich die 2. Welt? Ok, war ’ne Fangfrage. Mal unter uns: geht’s uns denn schlecht? Dem Stöhnen und Jammern gewisser Zeitgenossen nach zu urteilen doch schon sehr.
     
    Auch regen unsere Damen und Herren Politiker immer wieder mit solchen Weisheiten wie z.B. „Gürtel enger schnallen…“ zum Nachdenken an. Sie selbst sind da eher weniger betroffen, schaut man einmal strengen Blickes in Richtung Taille durch die Runde des Plenarsaals.
     
    Wenn ich ganz locker durch den Supermarkt schlendere, dann komme ich ins Grübeln. Gerade wenn wieder so ein Feiertag ansteht und das Wochenende dadurch verlängert wird. Dann scheint bei uns der Notstand auszubrechen und sämtliche Reserven aufgebraucht zu sein. Alle Schränke und Regale sind zuhause leer. Im Supermarkt zum Glück nicht.
     
    Darfs etwas mehr sein?
     
    Hausfrauen mit mehr als deutlichem Übergewicht ordern ihre Wurstwaren an der Theke grammweise. Dass ihnen das Wort Gramm abhanden gekommen sein muss, verrät die Ganzkörperkorsage unter dem knallgelben Polyestershirt. Hier geht’s um fette Kilos, denn weniger um Gramm. „150 Gramm von der Pfälzer Leberwurst…“
     
    Wie viel ist das? Wie viele Scheiben Brot kann man damit beglücken? Isst die Dame die Wurst womöglich pur oder bekommt sie der Hund? Wurst kaufen wir jedenfalls immer in Scheiben. Da weiß man was man hat und die Frage, ob’s ein wenig mehr sein darf, bleibt für Arithmetiker bedeutungslos.
     
    Streichfähige Wurst kaufen wir auch, aber nach Augenmaß, nicht nach Gramm. Da muss die Fleisch- und Wurstfachverkäuferin schon mal das Messer dranhalten und je nach Appetit und Sorte, erhält sie dann den Befehl zum Schnitt.
     
    Nur Netto, null Tara.
     
    Wenn Aspikwurst im Angebot ist bin ich fröhlich. Da greife ich gerne zu und die Sortenvielfalt ist überwältigend. Nur die Pelle geht mir auf den Senkel. Und auch die Tatsache, dass zwischen die einzelnen Scheiben eine Folie gelegt wird. Hier hört der Spaß auf. Einmal kam es vor, dass ich die Pelle mit im Mund hatte und seither reagiere ich darauf sehr eigentümlich.
     
    Ich will Wurst, nichts als Wurst und da bleibe ich stur wie ein lahmer Gaul. Wer sich Folie für 8,90 Euro das Kilo andrehen lässt ist selbst schuld. Bei mir zieht die Nummer nicht, ich lasse sogar die Pelle jeder einzelnen Scheibe Aspikwurst entfernen, denn die käme auch auf die Waage.
     
    Das führte anfangs noch zu unliebsamen Diskussionen mit dem Chef, aber mittlerweile habe ich meine Ansprüche so transparent gemacht, wie die Folie, welche man mir für teures Geld verscherbeln wollte. „Die Wurstscheiben würden ohne Pelle austrocknen“, wollte man mir erzählen. „Dazu wird es nicht kommen…“ sagte ich „…ich will sie essen und nicht sammeln!“ fügte ich noch hinzu.
     
    Alles Käse.
     
    Nebenan kichern sich die Damen von der Käsetheke schon ins Fäustchen, denn ich nahe. Auch hier habe ich meinen Status als Kunden, der nur Käse will, sauer erkämpfen müssen. Die dicken Wachsblätter zwischen den jeweiligen Scheiben störten mich schon seit ewig. Man hat sie bestimmt nur erfunden um mich zu ärgern, warum sonst.
     
    Bedenkt man, wie viel Zentner Papier in einem Supermarkt pro Jahr verscheuert werden, weil man es geschickt zu Wurst und Käse als Zwischenlage tarnt, so kommen hier einige zusätzliche Rubel zusammen. Bei Schinken aus Italien mit mehr als 40,- Euroletten das Kilo, ist das Cabrio für die Gattin aber flott bezahlt. Daran will ich mich nicht beteiligen. Ich kenne die Frau doch gar

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