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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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noch.
    „Bis dann.“ Leon sah ihr hinterher, seine Stimme klang dünn und gepresst. „Bis dann.“ Seine Hände fuhren unruhig über den Stoff der Sporthose und Spannung lag in der Luft. Irgendwie tat ihm Leon leid und er schämte sich, ihn verführen zu wollen. Ungefähr zwei Sekunden lang. Dann gewann die Vorfreude die Oberhand.
    Leon erhob sich, warf weitere Blicke um sich, um ganz sicher zu sein, dass sie alleine waren, und wandte sich zu Kai. Die Augen waren erfüllt von Unsicherheit, doch tief drinnen erkannte Kai auch jene Entschlossenheit, die er an Leon schon ein paar Mal gesehen hatte.
    Er sagte nichts, griff nach Kais Unterarm und drückte ihn einmal fest. Er ließ so rasch wieder los, dass Kai sich einen Moment lang verwirrt fragte, ob er diese Berührung wirklich gefühlt hatte.
    Der letzte Kunde, Blondie, verabschiedete sich. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte und sie wirklich alleine waren, bot Kai an: „Ich schließe ab, dann kann uns definitiv keiner stören.“ Leon nahm sich schweigend das Handtuch und legte es sich in den Nacken. Kai atmete tief seinen herrlichen Geruch ein. Es gab wenig, was er erotischer fand, als diesen herben Schweißgeruch mit der Andeutung von Heu darunter.
    „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, raunte Kai, als er zurückkehrte. Leon stand noch immer neben dem Gerät und sog nervös die Lippen ein. Es fiel ihm schwer, Kais Blick standzuhalten, aber er versuchte es. „Doch“, erklärte er kaum hörbar. „Ich will es versuchen.“ Entschlossener hob er den Kopf. „Diesmal wirklich.“ Kais Herz machte einen großen Satz, weit hinaus auf das gefährliche Eis und ihm blieb gar nichts anderes übrig, als todesmutig hinterherzuspringen. Hoffentlich schmolz die Hitze seiner Lenden nicht die Eisschicht weg und sie landeten im kalten Wasser.
    Über seine verqueren Gedanken schmunzelnd, trat er dicht an Leon heran und ergriff dessen Hände. Dieser spannte sich an, beugte sich jedoch im nächsten Moment selbst vor und suchte Kais Lippen. Es wurde ein vorsichtiger Kuss, ihr erstes Wagnis, der erste Test, welche Bewegungen sie gefahrlos machen konnten. Sie wurden rasch mutiger, ihre Küsse länger, intensiver, zärtlicher, leidenschaftlicher.
    Kais Hände lagen warm auf Leons Rücken, wanderten auf und ab und schoben sich in Richtung des festen Hinterns. Dessen Hände erkundeten derweil Kais Gesicht, seine Schultern, strichen liebkosend über die Arme.
    „Wolltest du nicht duschen?“, brachte Leon hervor. „Vorher oder hinterher?“ Kai rutschte an Leons Kinn hinab und begann gierig den Hals zu küssen. „Ich … weiß nicht ...“ Leon sträubte eine Nuance stärker und sofort hob Kai den Kopf. „... was du vorhast“, vervollständigte Leon.
    „Lass uns duschen gehen und sehen, was passiert, okay?“ Kai zog ihn am Handtuch mit sich in Richtung der Duschen. Schmunzelnd folgte ihm Leon. „Du weißt immer genau, was du willst, oder?“ Es lag kein Vorwurf in seinen Worten, eher eine Spur von ... Neid. „Nicht immer“, schwächte Kai ab, zog Leon ganz dicht heran und küsste ihn.
    „Aber sehr oft. Ich will mit dir zusammen sein. Ich hasse es, dich die ganze Zeit zu sehen und dich nicht berühren, nicht küssen zu dürfen, ja nicht einmal so ansehen zu dürfen, wie ich es gerne möchte. Ich hasse dieses ganze Theater. Ich bin schwul und ich bin verdammt verliebt und möchte es zu gerne herausbrüllen dürfen.“ Leons Ausdruck wandelte sich in Betroffenheit und schuldbewusst löste er sich.
    „Ich weiß“, murmelte er betreten. „Es tut mir leid, aber ich ... ich kann es nicht ... so. Ich bin nicht wie du.“ Seufzend lehnte er sich an die Wand. „Du bist immer so cool, weißt, was du willst, hast keine Angst zu zeigen, wer du bist. Du bist einfach toll. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen.“ Kai grinste selig.
    „Du findest mich toll?“ Er zog das Handtuch weg und drückte Leon mit seinem Körper gegen die Fliesen. „Was findest du an mir toll? Zeig es mir.“ Genüsslich knabberte er an Leons Hals, entlockte ihm ein leises Keuchen.
    Oh Gott, dies ist der Himmel auf Erden. Ich alleine mit Leon. Keine Störungen, nur noch etwas Stoff zwischen uns. Und den kann man schnell beseitigen. Gedacht, getan. Kai wartete Leons Antwort nicht ab, sondern gab ihm die Gelegenheit, mehr von ihm zu sehen. Rasch zog er sich sein Hemd aus, streifte Schuhe und Hose ab und stellte sich auffordernd vor Leon. Sein aktiver Freund hatte sich freudig aufgerichtet und

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