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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Herumalbernd gingen sie ins Haus zurück und machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Leon holte ihnen Tee und Kai überließ dem Geburtstagskind die Filmauswahl. Das Fernsehprogramm gab nicht viel her, sodass sich Leon für eine von Kais DVDs entschied. Ein Actionfilm, der sie beide dazu animierte, die gewagtesten Szenen mit Sprüchen ins Lächerliche zu ziehen.
    Kai genoss jede Minute. Leon taute immer weiter auf. So viel hatte Kai ihn selten lachen gesehen und er freute sich, dass offenbar die Enttäuschung über den Verkauf seiner geliebten Bella, wenn nicht vergessen, zumindest kurzfristig verdrängt wurde. Kai hatte es nicht vergessen, noch, wie Leons Vater dessen Gefühle missachtete. Er spielte bereits insgeheim mit dem heldenhaften Gedanken, herauszufinden, wohin Bella verkauft worden war und sie für Leon zurückzukaufen. Was konnte so ein Tier schon kosten? Gewiss nicht viel mehr, als ein Auto.
    Kais Ersparnisse und sein Erbe nach dem Tod seines Vaters waren in das Studio und den Aufbau des Ladens gewandert. Allerdings hatte er sich eine stille Reserve zur Seite gelegt. Er würde morgen mit Susanne telefonieren, die sich bestimmt auskannte. Leon wollte er davon vorerst nichts erzählen, wenn es fehlschlug, dann war es besser, der machte sich erst gar keine Hoffnungen. Wenn es klappte, dann war ihm wohl Leons ewiger Dank sicher.
    Nach dem Film verschwand Kai in seiner Küche und kramte ein Teelicht hervor. Er platzierte es neben einen Energieriegel, die er meistens da hatte, und trug den Teller summend ins Wohnzimmer zurück. Grinsend sang er ziemlich schräg: „Happy Birthday.“ Lächelnd sah ihm Leon entgegen, den Arm über die Lehne des Sofas gelegt.
    „Du bist so ein Spinner.“ Eine gewisse Rührung verbarg er gekonnt mit einem übertriebenen Augenverdrehen.
    „Hey, man wird nur einmal achtzehn“, rechtfertigte Kai sich, balancierte seinen improvisierten Geburtstagskuchen bis zum Couchtisch und schob ihn vor Leon. „Ich würde dir ja gerne dazu einen echt geilen Geburtstagsstrip hinlegen, der auf den Knien mit den geraunten Worten: „Heute bin ich dein Geburtstagsgeschenk, mach mit mir, was du willst“, endet. Allerdings weiß ich nicht, ob du darauf stehst.“
    Verräterisch zuckte Kais Unterleib bei dieser Vorstellung, doch er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen schenkte er Leon einen Blick, der derart übertrieben schmalzig war, dass dieser gewiss nicht die Ernsthaftigkeit von Kais Vorschlag erkennen konnte. Oder doch?  
    Leons Lippen bebten flüchtig, sein Lächeln kam und ging. In seine Augen kam jener unsichere Ausdruck, den Kai kannte und verfluchte. Okay, nein. Ich bin wohl wieder über das Ziel hinausgeschossen. Da gilt es, elegant zurückzurudern.  
    „Du hast behauptet, ich hätte einen tollen Körper“, meinte Kai gespielt beleidigt. „Aber wenn du nicht willst, natürlich nicht.“ Erneut bebten Leons Lippen. Er öffnete den Mund ganz leicht, zögerte und sein Blick bohrte sich in Kais. „Das würdest du tun?“, fragte er mit einer Spur Unglauben in der Stimme und - konnte sein, dass sich Kai verdammt täuschte und böse auf die Nase fallen würde - aber es klangt nach ... Verlangen. Er beschloss das Risiko einzugehen und rutschte vom Sofa, um sich vor Leon zu knien.
    „Alles, was du willst, tue ich für dich. Du musst es nur sagen. Außer mit dem Training und den Wettkämpfen aufzuhören. Mit einer solchen Forderung hat mich mein Ex davon abgehalten, mich ihm vollständig auszuliefern, wie ich mich dir jetzt ausliefere.“ Kai behielt den übertrieben schmachtenden Ton bei. Leon sollte alles auch als Scherz abtun können. Wenn er es wollte. Wollte er?
    Kai senkte demütig den Kopf, linste seitlich zu Leon hoch, der verlegen hin und her rutschte.
    „Hör auf mit dem Scheiß.“ Verunsichert leckte er sich über die Lippen. Sein Blick huschte unruhig über Kai, der einfach blieb, wo er war und seinem pochendem Herzen zuhörte. „Ich ...“, begann Leon und brach mit einem Schulterzucken ab. „Also … wenn du wirklich willst ...“ Seine linke Hand zuckte und er hob sie langsam, legte sie nach einem weiteren Zögern an Kais Wange.
    Was ich wirklich will, ist dich in meine Arme nehmen und diese obergeilen Bartstoppeln mit meinen Lippen erkunden, dachte Kai seufzend, behielt jedoch den aufgesetzten Dackelblick bei.
    „Ich mache, was du sagst. Wenn du meinen erstklassigen, hollywoodreifen Superstrip sehen willst, zeige ich ihn dir. Ansonsten krieche ich beschämt von

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