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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Unterlagen drunter.“
    „Meinen Arsch kriegst du da ganz bestimmt nicht drunter“, konterte dieser direkt hinter ihm. „Nimm lieber die Brettchen.“ Basti schnaubte und wartete ungeduldig, bis Lars die kleinen Holzbretter arrangiert hatte und er endlich das Blech auf dem Tisch abstellen konnte.
    „Wo bliebt denn Feuerdirk?“, wunderte sich Susanne und begann mit Leons Hilfe, die Pizza in Stücke zu schneiden. „Der kommt bestimmt gleich. Der Duft der warmen Pizza zieht ihn immer magisch an“, vermutete der andere Dirk grinsend. Er schien Recht zu behalten, denn keine zwei Minuten später klingelte es an der Tür und Kai legte sein Pizzastück aus der Hand.
    Es war Dirk und er kam nicht alleine. Noch in der stürmischen Umarmung gefangen, fiel Kais Blick auf seinen Begleiter und sein bis dahin gelungener Abend erhielt einen kräftigen Dämpfer.
    „Hallo Joschi“, begrüßte er den androgyn wirkenden jungen Mann mit den halblangen, blonden Haaren kühl und löste sich aus Dirks Umarmung. „Klasse, euch zu sehen.“
    „Joschi wollte unbedingt mitkommen, als er mitgekriegt hat, wen ich besuchen fahre“, erklärte Dirk mit einem erklärenden Kopfnicken auf seinen Begleiter, der Kai herzlich umarmte und ihm links und rechts ein Küsschen auf die Wange hauchte. Joschi. Ausgerechnet der, dachte Kai gequält und erwiderte die Umarmung halbherzig. Womit habe ich das denn nur verdient?  
    „Hierher hat es dich also jetzt verschlagen?“, meinte dieser augenzwinkernd und schälte sich aus seiner weißen Daunenjacke. Er trug sehr enge Jeans und ein nur unwesentlich weiteres Hemd, welches seine Figur zusätzlich betonte. Kajal hob seine Augen hervor. Er war ein bekanntes Fotomodel, mit dem Dirk oft zusammenarbeitete. Auf einer Party waren er und Kai sich schon einmal begegnet. Joschi war bisexuell veranlagt und hatte schamlos sowohl Kai als auch diverse andere angeflirtet. Da er nun wirklich nicht zu verachten war, waren Kai und er auch im Bett gelandet. Aber das war lange her und es hatte keine Wiederholung gegeben.
    Joschi hatte auch Dirk gegenüber keinen Hehl daraus gemacht, dass er Kai überaus attraktiv fand. Die große Entfernung zu Hamburg hatte diesen bislang vor seinen Nachstellungen erfolgreich geschützt. Bis heute.
    „Mmh, rieche ich da Pizza?“, fragte Dirk schnuppernd nach, hängte seine Jacke an den überfüllten Kleiderhaken und folgte mit hungrigem Ausdruck dem Geruch. Lautstark wurde er von den anderen begrüßt und Kai folgte ihm rasch, um nicht mit Joschi alleine im Flur stehen zu müssen.
    Verdammt! Verdammt! Ich kann ihn ja kaum einfach wieder vor die Tür setzen, auch wenn die Temperaturen angestiegen sind. Also muss ich ihn wohl ertragen. Wenn da nur nicht dieses ungute Gefühl wäre ... „Ihr kennt doch noch Joschi?“, stellte Kai den blonden Mann seinen anderen Freunden vor. „Er ist mit Feuerdirk gekommen.“
    „Hey!“ Joschi winkte charmant lächelnd in die Runde. Sein Blick blieb an Leon hängen, und er steuerte prompt auf ihn zu und ließ sich neben ihm auf der Armlehne des Sofas nieder. Kais innerer Alarm schrillte laut und misstönend los und er schnappte sich seinen Teller und setzte sich gegenüber hin, um notfalls einschreiten zu können. Er kannte Joschi. Er kannte ihn nur zu gut.
    „Was für eine Sahneschnitte haben wir denn hier?“, begann Joschi und maß Leon mit einem gefälligen Blick. „Dich kenne ich ja noch gar nicht, Kleiner, an dich würde ich mich sofort erinnern.“ Leon schaute ihn verblüfft an und reagierte reichlich irritiert, als Joschi ihm mit dem Handrücken über die Wange fuhr. „Ich bin Leon, Kais Freund“, sagte er jedoch freundlich und wich zurück, was Joschi hingegen nicht im geringsten störte. Im Gegenteil, er rutschte dichter heran und ließ seinen Blick weiter über Leon wandern, dem das offenkundig nicht behagte.
    „Kais Freund? Oh wow, davon hat er ja gar nichts erzählt.“ Kunststück, wir haben ja seit einigen Jahren auch wohlweislich keinen Kontakt mehr, stöhnte Kai innerlich. Joschi hatte wenig Qualitäten außerhalb des Bettes, an die er sich erinnern konnte. Leider gehörte ein untrügliches Radar, was Untertöne im Gespräch anging und eine penetrante Hartnäckigkeit dazu.
    „Was für ein süßer Name“, kommentierte Joschi verzückt. „Zum Anbeißen. Da hat Kai ja einen richtig tollen Fang gemacht.“ Leons Wangen färbten sich schlagartig rot und er ließ beinahe seinen Teller fallen. Nur Dirks beherzter Griff rettete

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