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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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den beiden schloss und nun endlich mit Leon ganz alleine war. Dieser räumte bereits in der Küche auf und Kai ging zurück ins Wohnzimmer, um die letzten Teller einzusammeln und das Sofa zum Übernachten herzurichten. Dieses Mal hatte Leon darauf bestanden, auf dem Sofa zu schlafen und Kai hatte zugestimmt. Er war ohnehin recht müde und sicher, dass seine erotischen Fantasien sich folglich in Grenzen halten würden.
    Gerade packte er die Bettwäsche aus dem Unterkasten, als es an der Tür erneut klingelte. „Ich geh schon“, rief Leon aus der Küche. „Bestimmt hat jemand was vergessen.“ Kai kämpfte derweil mit dem Laken. Umso überraschter war er, als im Eingang zum Wohnzimmer plötzlich Joschi auftauchte.
    „Dirk wollte noch woanders hin“, meinte dieser entschuldigend, wirkte jedoch keineswegs verlegen. „Und da dachte ich, es wäre doch eine gute Idee, noch bei dir zu übernachten und morgen erst zu fahren.“ Seine hellbraunen Augen musterten Kai herausfordernd. „Ist ja nicht zum ersten Mal, das ich bei dir übernachte.“ er zog sie Augenbrauen bezeichnend hoch. Kai fiel beinahe der Unterkiefer herunter. Verfluchter Bastard! Das war doch pure Absicht gewesen. Er war sich hundertprozentig sicher. Alles Berechnung. So war Joschi schon immer gewesen.
    „Eigentlich schlecht“, meinte er daher auch wenig begeistert. „Leon schläft schon auf dem Sofa.“
    „Kein Problem“, antwortete Joschi augenblicklich und legte seine Jacke bereits über einen Sessel. „Dann schlafe ich eben bei dir im Bett. Da gibt es ja nichts, was wir nicht schon voneinander gesehen hätten, nicht wahr?“ Er zwinkerte Leon vertraulich zu und meinte: „Ich bin dann als Erster im Bad. Ich brauche etwas länger.“ Damit verschwand er auch schon und ließ einen perplexen und sehr wütenden Kai zurück.
    Er hatte es geahnt. Joschi war gleichbedeutend mit Ärger. So viel zu seinem schönen Abend alleine mit Leon.

 
24 Rattennest
     
    Wie sehr Kai Recht behalten würde, konnte er jedoch nicht ahnen.
    Joschi bewegte sich mit betontem Hüftschwung in Richtung Badezimmer, der seinen Hintern in der engen Hose natürlich gut zur Geltung brachte und so sehr sich Kai auch dafür verachtete, sein Blick blieb natürlich an dieser Augenweide hängen. Himmel, verflucht noch einmal!  
    „Tut mir leid“, brachte er hervor, zuckte hilflos die Schultern, konnte endlich den Blick von Joschis attraktiver Kehrseite abwenden und sich auf Leon konzentrieren. Dieser schaute zumindest in die gleiche Richtung, wenngleich vermutlich aus anderen Gründen.
    „Ist doch okay“, meinte er. „Er ist doch dein Freund und ich schlafe ja eh auf dem Sofa.“ Hat er das Wort Freund besonders betont? Ach, vermutlich bist du nur zu sensibel, ermahnte sich Kai und konzentrierte sich darauf, Leon eine gemütliche Schlafstätte zu schaffen.
    Aus dem Badezimmer hörten sie das Wasser rauschen. Joschi duschte und natürlich musste Kai unwillkürlich daran denken, wie er nackt unter seiner Dusche stand. Joschi war durchaus sehr attraktiv, er erinnerte sich ...
    „Soll ich uns noch einen Tee machen?“, riss ihn Leon aus den Gedanken und er bemerkte, dass er das Kopfkissen mehrmals hintereinander gedankenlos in Form geboxt hatte. „Äh, ja. Gute Idee“, überspielte Kai seine wachsende Unruhe und das miese Bauchgefühl. Verdammt! Wenn es doch hier nur ein Hotel in erreichbarer Nähe geben würde. Nur zu gerne würde ich die Kosten dafür übernehmen, nur um Joschi aus dem Weg zu haben und den Abend alleine mit Leon verbringen zu können. Mit Joschi kann das nur in einer Katastrophe enden.  
    Leon lächelte ihn an, schien gewillt, sich von Joschis Anwesenheit nicht weiter stören zu lassen und verschwand in der Küche. Kunststück, du hast ja auch nicht mit ihm geschlafen, seufzte Kai innerlich und ließ sich auf den Sessel fallen. Joschi war unbestreitbar gut im Bett. Und er wusste das. Vermutlich ahnte er auch, wie sehr Kai auf Entzug war und er war gewillt zu glauben, dass Joschi gerade mit der Aussicht auf einen sexhungrigen Kai in den schneebedeckten Weiten des einsamen Mecklenburgs mitgekommen war.
    Leon werkelte in der Küche herum und es hörte sich ganz danach an, als ob er nicht nur Tee machen würde, sondern auch noch ein wenig aufräumen würde. Kai schloss lächelnd die Augen. Gut erzogen der Kleine. Oder extrem hilfsbereit. Auf jeden Fall sehr angenehm.  
    Eine Tür klappte und zeitgleich registrierte Kai, dass das Wasser nicht mehr rauschte,

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