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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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seine Pizza vor dem Absturz. „Vorsicht“, meinte dieser augenzwinkernd und warf Joschi einen ermahnenden Blick zu. Kais Alarmglocke schaltete auf Stufe Rot.
    „Lass ihn zufrieden, Joschi. Leon ist nur ein guter Freund, also begrab deine dreckigen Gedanken“, ermahnte er ihn und lächelte Leon entschuldigend an. Dieser biss hastig in seine Pizza und versuchte Joschi zu ignorieren, der hingegen augenblicklich noch dichter heranrückte. Leon konnte nicht ausweichen, denn auf der anderen Seite saß Dirk. Auch Susannes Gesicht wirkte angespannt, die sehr wohl mitbekam, was Joschi tat. Die anderen waren mit Feuerdirk längst in ein intensives Gespräch vertieft.
    „Aber warum denn?“, wandte sich Joschi an Kai. Seine wachen Augen blickten ihn äußerst unschuldig an und er beugte sich ein wenig vor. „Erhebst du etwa gewisse Ansprüche auf den Süßen?“
    „Quatsch!“ Viel zu hastig kam Kais Antwort, er bemerkte es sofort und auch Joschis höchst belustigten Blick und verfluchte ihn in die tiefste Hölle. „Du siehst doch, Leon hat offensichtlich kein Interesse“, erklärte Kai mit einem winzigen Ton von Schärfe in der Stimme. Um ein Haar hätte er noch hinzugefügt: „Und er ist Hetero“, hielt es aber nicht für angebracht. Zudem hätte Joschi seine Lüge sofort durchschaut.
    „Schade“, meinte dieser achselzuckend. „Wie gut, dass es bei dir anders ist, Kai. Du bist ja immer für ein bisschen Spaß zu haben, nicht wahr?“ Damit drehte er sich ein letztes Mal zu Leon um und zwinkerte diesem zu. „Dann hast du bestimmt auch nichts dagegen, Leon, wenn ich von Kais unbestreitbaren Talenten Gebrauch mache?“ Leons graugrüne Augen huschten unsicher zwischen Kai und Joschi hin und her und er presste ein leises: „Nein“ hervor.
    Joschi lachte zufrieden und wandte sich Kai zu. Herr im Himmel nun hab ich den echt an der Backe, schimpfte dieser innerlich und versuchte Feuerdirk, den Auslöser für diese Misere, einen bösen Blick zuzuwerfen. Der Idiot weiß doch ganz genau, was Joschi für einer ist, wieso muss er ihn mitschleppen?  
    Leider ging der böse Blick vollkommen daneben, denn Feuerdirk schnappte sich gerade ein zweites Stück Pizza und war völlig in sein Gespräch mit Basti vertieft. Offenbar hatte er auch Leons Anwesenheit nicht wirklich registriert, denn erst zehn Minuten später, als er endlich seinen weitschweifigen Bericht abgeschlossen hatte, fiel sein Blick auf ihn, der, wie die anderen, gespannt lauschte.
    „Sorry, ich habe dich gar nicht nach deinem Namen gefragt“, meinte er und reichte Leon über den Tisch die Hand. „Leon“, sagte dieser und schüttelte sie. „Ich bin ein Freund von Kai.“
    „Allerdings nicht sein fester Freund“, warf Joschi ungefragt dazwischen. Er hatte sich mittlerweile neben Kais Sessel gesetzt und flirtete in jeder erdenklichen Art und Weise mit diesem. Kai tat sein Möglichstes, ihn zu ignorieren, aber Joschi konnte verdammt hartnäckig sein.
    „Wow, du hast ja eine total sportliche Figur, Leon“, bemerkte Feuerdirk anerkennend und blickte diesen bewundernd an. „Modelst du? Machst du Sport? Du hast wunderbar trainierte Unterarme und kräftige Schultern.“ Verlegen blickte Leon sich um, solche Komplimente warfen ihn immer gerne ein wenig aus der Bahn wie Kai wusste. „Reiten“, erklärte Leon jedoch sofort stolz. „Das glaube ich dir sofort“, bemerkte Joschi von der Seite anzüglich grinsend. „Hast du Kai in diese Disziplin schon eingeführt? Er ist doch so sportbegeistert und offen für alles Neue.“ Lauthals lachte Joschi über seinen anzüglichen Witz, erntete allerdings von allen anderen nur unverständliche und teilweise finstere Blicke. Nur Feuerdirk schien das nicht mitzubekommen, der Leon beeindruckt musterte.
    „Donnerwetter! Du hast nicht zufällig Lust, für mich Model zu stehen?“, erkundigte er sich neugierig. „Ich bin Fotograf, weißt du.“ Leon nickte eifrig und folgte dem Beispiel der anderen, Joschis gemurmelte Bemerkungen zu überhören. „Ich weiß, ich habe deine Fotos in Kais Studio gesehen. Boah, die sind voll schön“, erklärte er begeistert.
    Dirk lächelte geschmeichelt. „Du kennst sie? Dann weißt du ja, dass ich gerne alle möglichen Sportler fotografiere. Einen Reiter hatte ich noch nie dabei. Das wäre mal was ganz Neues. Hättest du dazu nicht mal Lust?“ Überrascht schaute ihn Leon an und wusste anscheinend nicht, was er sagen sollte. „Dirk, er ist erst siebzehn“, warf Kai leise ein und

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