Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
die junge Schönheit erkannte, die vor ihm in einen tiefen
    Knicks versank. »Brianna, mir kam zu Ohren, dass du zu Besuch auf Windsor weilst. Ich will, dass du mit mir ausreitest, ehe du uns wieder verlässt.«
    »Ich verlasse euch nicht. Die Königin forderte mich auf, als ihre Hofdame zu bleiben.« Brianna lächelte Prinz Edward zu, erstaunt, wie stark er seit der letzten Begegnung gewachsen war. Obschon jünger als ihr Bruder, strafte sein athletischer Körperbau sein Alter Lügen. Er hatte das auffallende Plantagenet-Gesicht seines hochgerühmten Großvaters geerbt. Er wurde geboren, um König von England zu sein, und welch großartiger König er sein wird!
    »Das ist eine wunderbare Neuigkeit. Du bist die einzige Dame meiner Bekanntschaft, die etwas von Pferdezucht versteht. In der nächsten Zeit möchte ich Euren Landsitz Flamstead besuchen und die berühmten Warwick-Pferde mit eigenen Augen sehen.«
    »Euer Besuch wäre für uns eine große Ehre, Edward.«
    »Ach, seht doch.« Isabelle deutete auf die Felder, auf denen die Männer das Getreide mit langen, geschwungenen Sicheln schnitten, während die Frauen ihnen folgten, um die Ähren einzusammeln, zu bündeln und zu Schobern aufzurichten. »Es ist Erntezeit. Der Herbst ist eine so schöne Jahreszeit. Hört, wie sie singen!« Die Königin trat an die Reeling, um besser sehen zu können, und die Menschen hielten inne und blickten zur Barke. Und als sie erkannten, dass es die Königin von England war, die auf der Themse von Windsor nach London fuhr, winkten sie und jubelten ihr zu.
    Edward trat neben Isabelle an die Reling. »Das Volk liebt dich, Mutter.« Er hob den Arm und winkte den Menschen auf dem Feld zu. Da hob auch die Königin ihre Hand und winkte.
    Brianna sah, dass das Gesicht der Königin sich vor Freude veränderte. Dies ist das Beste, was passieren konnte, um ihr Selbstvertrauen zu stärken.
    Während die prunkvolle königliche Barke flussabwärts glitt, an Chertsey und Richmond vorüber, freuten sich die Menschen in den Dörfern über den Anblick ihrer Königin. Dieser Empfang war jedoch nicht zu vergleichen mit der Reaktion der Menschenmengen, die sich auf den Kais und in den Straßen drängten, als das Schiff sich dem Tower of London näherte. Wilde Rufe, Pfiffe und bewundernder Jubel breiteten sich entlang der Ufer aus, als sie der Holden ihre Hochachtung bekundeten.
    Auf der Rückfahrt nach Windsor ließen sich die Königin und ihre Damen die Köstlichkeiten schmecken, die in den großen Küchen vorbereitet und frühmorgens für den Imbiss im Freien an Bord geschafft worden waren. Brianna schenkte Wein für Isabelle ein und sah, dass deren Gesicht vor Freude gerötet war, weil ihre Untertanen die Wertschätzung, die sie für die Königin empfanden, so deutlich zum Ausdruck gebracht hatten.
    In der letzten Septemberwoche nutzten die Königin und ihre Damen das herrliche Wetter. Sie verbrachten die Tage im Freien, ritten im großen Park von Windsor, gingen im nahen Wald auf die Beizjagd oder fuhren auf der Themse zu anmutigen Orten wie Runymede und Maidenhead.
    Die Gesellschaft und die Ausflüge wirkten sich sehr erheiternd auf die Königin aus. Ihre bekümmerte Miene verlor sich allmählich, ihre Hoffnungslosigkeit wich einer erwartungsfrohen Haltung. Ihre Stimmung wurde unbeschwerter, sie lächelte und lachte wieder. Und ihre glänzende Schönheit kehrte in vollem Maße wieder.
     
    »Warwick schickte mir eine Eskorte von sechs Mann, die meine Rückkehr nach Flamstead sichern soll.« Jory wollte bei Brianna und Isabelle keine traurige Stimmung über ihren Abschied aufkommen lassen. »Sicher hat mein Mann ihnen befohlen, mich zu entführen, wenn ich meine Rückkehr hinauszögere.«
    »Ich lasse dich so ungern ziehen, dass ich beschlossen habe, dich bis Saint Albans zu begleiten ... ein Ritt, der keinen halben Tag dauert. Um diese Jahreszeit muss der Blick auf die Chiltern Hills atemberaubend sein.«
    »Eine wunderbare Idee«, pflichtete Brianna bei. »Wenn du Vater benachrichtigst, könnte er sich dort mit uns treffen, und ich kann ihm Lebewohl sagen.«
    »Ich würde es begrüßen, dem Earl of Warwick persönlich dafür zu danken, dass er mithalf, meine Widersacher zu verjagen«, sagte Isabelle.
    »Ich will unverzüglich an Guy schreiben und ihm unsere Pläne darlegen. Es wird ihm eine Ehre sein, deinen Dank entgegenzunehmen. Mit eigenen Augen zu sehen, wie du aufgeblüht bist, wird ihn besonders freuen.«
    Zwei Tage darauf ritten Königin

Weitere Kostenlose Bücher