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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass ihr so rasch gekommen seid.« Isabelle war überglücklich, die Countess of Warwick und deren Tochter bei sich zu sehen.
    Die Damen de Beauchamp verneigten sich vor der Königin mit tiefen Knicksen. »Euer Gnaden.«
    Die Königin bedeutete ihnen, sich aufzurichten. »Ihr müsst mich Isabelle nennen wie immer, wenn wir unter uns sind.«
    »Eure Botschaft erreichte uns nicht«, erklärte Jory. »Kaum hatten wir vernommen, dass die Despencers verbannt wurden, haben wir unsere Reise geplant.«
    »Wir überredeten Vater zu einem Besuch auf Flamstead, damit wir nach Windsor kommen konnten. Ich musste jeden Tag an Euch denken und sehnte mich danach, das Baby, die kleine Joan, zu sehen.«
    »Sie ist ein wunderhübsches Kind. Die Kinder werden sich riesig freuen, euch nach ihrem Schläfchen zu sehen.« Isabelle starrte Jorys Tochter mit unverhohlener Bewunderung an. »Brianna, dich habe ich über ein Jahr nicht gesehen. Du bist kein Mädchen mehr, du bist eine Lady ... eine schöne Lady.«
    »Ich fand, dass sie alt genug ist, um die Wahrheit über Hugh Despencer zu erfahren. Es ist also nicht nötig, dass du auf deine Worte achtest, teuerste Isabelle. War es für dich unerträglich, nachdem man uns zurück nach Warwick geschickt hatte?«
    Isabeiles blaue Augen verrieten ihre Verletzlichkeit, als sie an die Erniedrigungen dachte, die sie hatte erleiden müssen. »Manchmal fürchte ich, dass die Wände Ohren haben. Kommt, wir wollen in meinen privaten Salon gehen, wo wir ungestört sind. Dann will ich euch alles erzählen.«
    Der Steward servierte ihnen Wein und zog sich diskret zurück.
    »Auf Befehl Hugh Despencers wurden alle meine Damen entlassen, ebenso die französische Dienerschaft, die mich nach England begleitete, als ich heiratete. Ich durfte nur meinen Steward Montebus behalten und seine Frau Beth, die meine einzige Kammerzofe war. Meine Musiker und meine Schneiderinnen wurden entlassen. Dann wurden mir alle Besitztümer, die zu meinem Heiratsgut gehörten, nacheinander weggenommen. Zuerst war es Brotherton in Yorkshire, dann Leeds in Kent, das ich sehr liebte und oft besuchte. Danach wurden mir Marlborough und Devizes genommen. Despencer beraubte mich meiner Renten und Einkünfte und behielt sie für sich. Ich hatte kein Geld für meinen Haushalt oder um mein Gesinde zu bezahlen, nicht einmal Matilda, meine Waschfrau.«
    Brianna war entsetzt. »Euer Gnaden, Ihr seid die Königin von England. Habt Ihr Euch nicht bei König Edward über Hugh Despencers schändliches Benehmen beklagt?«
    »Ich habe es versucht ... bei den spärlichen Anlässen, bei denen es mir erlaubt war, meinen Gemahl zu sehen. Edward beharrte darauf, dass die Kriege meines Vaters Englands Schatztruhen geleert hätten. Er behauptete, sein teuerster Freund Hugh Despencer wäre als Chamberlain gezwungen, im königlichen Haushalt Sparmaßnahmen einzuführen. Er erklärte sich widerstrebend bereit, die Kindermädchen zu bezahlen, wofür ich dankbar war.«
    »Diese habgierigen Schurken bereicherten sich auf deine Kosten«, erklärte Jory hitzig. »Als Warwick mir berichtete, dass dreiundsechzig Rittergüter und Tausende Schafe und Rinder zurückgewonnen wurden, die zuvor die Despencers an sich brachten, war ich außer mir über so viel Habgier.«
    »Mir war wohl klar, dass die Despencers große Macht besaßen, da sie die wichtigsten Mitglieder des Kronrates waren, doch hatte ich keine Ahnung, dass sie riesige Ländereien und Besitztümer unrechtmäßig in ihren Besitz brachten und Grenzmark-Lords sowie englische Barone um beträchtliche Vermögenswerte erleichterten.«
    »Jetzt sind die verhassten Despencers im Exil und dürfen ohne Parlamentsbeschluss nicht zurückkehren. Du kannst sie getrost vergessen.«
    »Jory, vergessen werde ich sie niemals!«, flüsterte die Königin heiser. »Ich verachte und verabscheue den jungen Hugh Despencer aus tiefster Seele. Das Exil ist für ihn eine viel zu milde Strafe. Ich wünsche ihm den Tod!« Isabeiles eisige und harte Miene wurde weicher, als sie fortfuhr: »Ich stehe tief in der Schuld Warwicks und Thomas Lancasters sowie Roger Mortimers. Sie alle haben den ganzen langen Weg von Irland hierher nicht gescheut, um mich von meinen ärgsten Feinden zu erlösen.«
    »England von den Despencers zu befreien war freilich sehr tapfer und heldenhaft«, gab Jory ihr Recht. »Doch geschah es in ihrem eigenen Interesse.«
    »Für mich sind sie Heilige«, zeigte die Königin sich unbeirrt.
    »Roger Mortimer ist der

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