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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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an.
    Die niedliche Einjährige hatte ein herzförmiges Gesicht wie ihre Mutter. »Ach, wie schön sie ist ... sie sieht aus wie ihr.
     
    »Danke, Brianna. Sie ist ein so zufriedenes Kind. Ach, hier kommen John und Eleanor. Mein Sohn ist jetzt sechs.«
    »Und Eleanor ist vier.« Brianna nahm das Kind, das kichernd mit den Fingern in die verlockenden rotgoldenen Locken fuhr, schwungvoll in die Arme. »Sie kann sich an mein Haar erinnern!« Brianna war entzückt.
    Prinz John von Eltham hatte ein Holzschwert bei sich, das er in alle Sesselkissen stieß. Isabelle lächelte nachsichtig. »Er möchte wie sein großer Bruder Edward sein.«
    Jory tat so, als würde sie den wilden Krieger fürchten, woraufhin das Kind fröhlich lachte. »Du hast schöne Kinder, Isabelle.«
    »Ich liebe sie so sehr. In den Zeiten meiner tiefsten Verzweiflung haben sie mir geholfen, nicht den Verstand zu verlieren.«
     
    Am nächsten Tag stellte Isabelle ihre französische Kusine vor. »Ich freue mich sehr, Marie de Chatillon, die neue Countess of Pembroke, vorzustellen. Marie, das ist meine teure Freundin Jory de Beauchamp, Countess of Warwick. Sie ist der Engel, der mich unter seine Fittiche nahm und sich mit mir anfreundete, als ich nach England kam ... und das ist ihre schöne Tochter Lady Brianna.«
    Keine große Schönheit, war Marie jedoch erlesen gekleidet und wirkte unnachahmlich elegant. Jory begrüßte sie voller Wärme. »Lady Pembroke, wir sind durch Heirat entfernt verwandt. Euer Gemahl ist ein Vetter meines verstorbenen Onkels, John de Warenne. Ich bin entzückt, dass Ihr jetzt dem Hof der Königin angehört.«
    »Lady Pembroke, Euer schönes Kleid deutet an, dass Ihr Euch in der französischen Mode bestens auskennt«, erklärte Brianna. »Ihr stellt uns alle in den Schatten.«
    »Bitte, nennt mich Marie. In Paris gelten als neueste Mode schmale Ärmel, anliegende Leibchen, die um die Mitte ganz knapp sitzen, und reiche, schwingende Röcke.«
    »An dir sieht das elegant aus, Marie, ich fürchte aber, dass die neue Mode für mich nicht vorteilhaft ist«, sagte Isabelle bedauernd.
    »Euer Gnaden, Ihr irrt Euch!«, wandte Brianna ein. »Diese Mode wurde für zierliche Damen wie Euch geschaffen. An Euch würde es sehr anmutig und weiblich wirken. Ich rate Euch dringend, Euch ein solches Kleid anpassen zu lassen. Ihr werdet die Mode hier einführen, und andere Damen werden Euch so beneiden, dass sie Euch nachahmen werden.«
    Ermutigt von Brianna und Jory wurde an Isabelle Maß für einige neue Roben genommen, und Marie erklärte den Näherinnen der Königin, wie der neue Pariser Stil umzusetzen sei.
    Das Septemberwetter war prächtig. Brianna genoss jeden Tag auf Windsor, während Königin Isabelle sich in ihrer neu gefundenen Freiheit übte. Nach und nach fanden sich die vornehmen Damen wieder ein, die man vom Hof verbannt hatte. Lady Marguerite, die zwanzigjährige Tochter Lord John Wakes, seit kurzem wieder Mitglied am Hofe der Königin, traf ein, und Arbella Beaumont, Tochter von Isabella de Vesci, von Anfang an eine der Damen der Königin, nahm nur zu gern den Platz ihrer Mutter ein. Maude Fitzallan, Schwester von Richard, Earl of Arundel, kehrte ebenfalls in den Dienst der Königin zurück. Und wieder erklang in den schönen Gemächern von Windsor Castle fröhliches Lachen.
    Auf Drängen Briannas und ihrer anderen Damen willigte Isabelle ein, einen Ausflug auf dem Fluss zu unternehmen. Die königliche Barke wurde mit bunten Kissen ausgestattet, dazu kam ein purpurner Baldachin als Schutz vor der Sonne. Körbe mit Proviant und Wein wurden an Bord genommen, und die Spielleute der Königin sorgten mit ihrer Musik für Stimmung. Isabelle sprach mit Prinz Edwards Erziehern und sorgte dafür, dass er den Ausflug mitmachen durfte.
    Als die königliche Barke hinaus auf den Fluss glitt, setzte Brianna sich neben Isabelle. Für den Fall, dass es kühl werden sollte, hatte sie den Mantel der Königin mitgenommen. »Konnte Prinz Edward mitkommen?«
    »Ja, doch kaum war er an Bord, als er unter Deck ging, um den Ruderern zuzusehen. Er liebt Schiffe und ist in einem Alter, in dem er sich von Kraft und körperlicher Geschicklichkeit beeindrucken lässt.«
    »Wenn er meinem Bruder auch nur ein wenig ähnelt, zieht er eine Lektion im Rudern einer solchen in Latein vor.«
    Der junge Prinz kam an Deck und trat zu seiner Mutter. »Heute siehst du glücklich aus. Die frische Luft zaubert Rosen auf deine Wangen.« Seine Augen leuchteten auf, als er

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