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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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galanteste Mann, dem ich je begegnete.« Brianna strahlte, als sie sich in Erinnerung rief, wie er im Sattel seines Rapphengstes ausgesehen hatte.
    »Sein schmuckes Aussehen und sein Charme verdrehen allen Frauen den Kopf und regen auch die Phantasie meiner Tochter an. Ich freilich bewundere vor allem seine Kraft und Entschlossenheit.«
    Brianna und Isabelle wechselten einen Blick, der Jory verriet, dass beide Damen Gefahr liefen, ihr Herz an dieses männliche Prachtexemplar zu verlieren. Sie wechselte mit Absicht das Thema. »Der Earl of Pembroke ehelichte deine Kusine. Ich würde sie gern kennen lernen.«
    »Das wirst du auch. Marie ist hier in Windsor. Ihr werdet sie lieb gewinnen. Ihre Pariser Gewänder stellen meine gesamte Garderobe in den Schatten. Neue Kleider sind eine Annehmlichkeit, die ich mir schon lange nicht mehr leisten konnte. Was ich an Schönheit besaß, ist fort. Als ich meinen Anblick nicht mehr ertrug, ließ ich alle Spiegel verhängen.«
    »Liebste Isabelle, Eure Schönheit ist nicht fort«, beteuerte Brianna. »Eure ätherische Zartheit verleiht Euch einen ganz exquisiten Reiz.«
    »Bist du sicher, Brianna?«, fragte Isabelle unsicher.
    »Nicht mangelnde Schönheit ist dein Problem, sondern dein mangelndes Selbstbewusstsein«, erklärte Jory. »Was haben diese grausamen Schurken dir angetan, Isabelle?«
    Die Königin lächelte zaghaft. »Ich hoffe sehr, dass das Leben wieder schön wird. Einige meiner Spielleute sind wieder da, auch meine königliche Barke steht mir wieder zur Verfügung. Wir werden Flussfahrten unternehmen können, und vielleicht wird mein Sohn Edward uns begleiten. Bitte, sag mir, dass du eine Weile bei mir auf Windsor bleibst, damit wir den Rest des Sommers noch zusammen genießen können«, bat Isabelle.
    »Danke, Isabelle. Ich bin überglücklich, wenn ich bis Ende September bleiben kann, aber Briannas größter Wunsch wäre es, dir ein ganzes Jahr als Hofdame zu dienen.«
    Die Augen der kleinen Königin leuchteten vor Freude auf. »Brianna, das würdest du wirklich für mich tun? Ich war ja so allein ... du ahnst nicht, was deine Gesellschaft und deine Freundschaft mir bedeuten würden.«
    »Euer Gnaden, es ist mir eine große Ehre, Euch zu dienen. Ihr seid die von allen geliebte Königin von England.«
    »Nicht von allen, fürchte ich.« Es zerriss Brianna das Herz, als sie sah, wie unsicher die junge Königin geworden war .
     
    »Ich kann es kaum erwarten, Prinz Edward zu sehen. Sicher reitet er mir jetzt um Längen davon.« Brianna war mit dem jungen Prinzen regelmäßig ausgeritten, als ihre Mutter noch zum Königshof gehörte.
    »Edward ist so groß geworden, dass du ihn nicht erkennen wirst. Wie ich höre, soll er das Ebenbild seines Großvaters sein, nicht nur äußerlich, sondern auch seinem Wesen nach. Das sagen jedenfalls alle.«
    »Dann hast du allen Grund, stolz auf ihn zu sein«, sagte Jory.
    Isabelle ließ ihren Steward kommen. »Macht dieselben Gemächer zurecht, die die Countess of Warwick schon zuvor bewohnte. Und nach ihr wird Lady Brianna, die sich liebenswürdigerweise bereit erklärte, mir als Hofdame zu dienen, diese übernehmen.«
    Zwei Stunden später hatten die Damen de Beauchamp ausgepackt, und ihre Räume neben den Gemächern der Königin im oberen Flügel sahen aus, als hätten sie nie leer gestanden. Brianna öffnete die Fenster, die auf Isabeiles privaten Garten hinausblickten. »Ich bin ja so froh, dass die vertrauten Räume mir gehören. Windsor ist ein so schönes Schloss.«
    »Die Arbeit ist wie auf dich zugeschnitten«, sagte Jory zu ihrer Tochter. »Der größte Dienst, den du Isabelle erweisen kannst, ist, ihr Selbstvertrauen zu stärken. Momentan ist sie zu empfindlich und unsicher. Eine gute Freundin, der sie sich anvertrauen kann, wird ihr guttun. Du bist wie geschaffen für diese Aufgabe ... Du besitzt Lebensmut und Selbstsicherheit im Übermaß, Brianna de Beauchamp.«
    »Weil du mir immer ein so leuchtendes Vorbild warst, Mutter.«
    Erfreut über das Kompliment, lächelte Jory. »Versuch Isabelle etwas davon einzuflößen. Eine Königin sollte vor allem hoheitsvoll wirken.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach Brianna.
    »Mehr kann niemand tun. Wir wollen jetzt zu den Kindern gehen. Wahrscheinlich können sie sich nicht mehr an uns erinnern ... so lange ist alles her.«
    Als Brianna und ihre Mutter in Isabeiles Gemächer zurückkehrten, trafen sie die Königin mit ihrem jüngsten Kind, Prinzessin Joan, in den Armen

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