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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Marie das zweite Bett in dem kleinen Raum.
    Mitten in der Nacht hörte Brianna Isabeiles leises Weinen, und es brach ihr fast das Herz. Wie traurig muss es sein, wenn man von seinem Ehemann nicht geliebt wird... und noch schrecklicher ist das Wissen, dass man ihm nicht trauen
    Ehe die Dämmerung den Himmel erhellte, ging Brianna hinunter in den Stall, um mit Simon Deveril zu sprechen. »Wie lange dauert der Ritt nach Windsor?«
    »Ein Ritt? Ausgeschlossen, Lady Brianna. Die Sicherheit der Königin sowie die Eure und jene der anderen Damen lastet auf meinen Schultern. Was von unserer Garde übrig war, verdrückte sich in der Nacht.«
    Brianna sah zu den im Stroh schlafenden Bediensteten der Königin. »Wir brauchen eine bessere Unterkunft.«
    »Einige Meilen weiter im Westen liegt Tonbridge Castle. Es ist stark befestigt und als Sitz des Erzbischofs von Canterbury gut versorgt und luxuriös ausgestattet.«
    »Ganz im Einklang mit seinem Armutsgelübde«, sagte Brianna mit feierlichem Ernst.
    »Die Geistlichkeit liefert dem Zölibat nicht einmal mehr Lippenbekenntnisse, ganz zu schweigen der Armut.« Er wies mit dem Daumen auf die Dienerschaft. »Ich scheuche die Bande auf und lasse die Pferde satteln.«
     
    Als Isabelle und ihr Gefolge nach Tonbridge ritten, war klar, dass ihnen die Nachricht vorauseilte, die Königin sei angegriffen und einige ihrer Diener ermordet worden. Das Volk von Kent drängte sich an den Straßenrändern, bezeugte seine unwandelbare Treue und bot Königin Isabelle seinen Schutz.
    Kurz vor dem Mittagmahl war Tonbridge Castle erreicht. Brianna atmete erleichtert auf, als sie sah, wie zuvorkommend die Königin empfangen wurde. Wiewohl Walter Reynolds, der Erzbischof von Canterbury, nicht
    anwesend war, bewies seine große Dienerschar, dass man hier gewohnt war, königliche Gäste geziemend zu empfangen. Auch wenn sie hier längere Zeit verweilen mussten, würden sie willkommen sein.
    »Ich kann es nicht fassen«, sagte Brianna verwundert. »Tonbridge wird bewacht wie eine Festung. Und die Schlafgemächer sind so zahlreich und mit geradezu dekadentem Luxus eingerichtet.«
    »Da gebe ich dir Recht, doch will ich mich nicht beklagen.« Isabelle nahm von einem Teller aus Massivsilber ein Stück Konfekt. »Jede Mahlzeit, die man uns auftischte, war wie ein Bankett. Im Vergleich dazu war meine königliche Tafel mager und armselig, wie mir jetzt klar ist. Man sieht, dass Despencer seine Sparmaßnahmen nicht auf den Erzbischof ausdehnte. Man muss sehr reich sein, um so üppig leben zu können.«
     
    Auf Portchester Castle frönten König Edward und sein Geliebter ebenfalls ihrem Appetit, als der Hauptmann der zu Isabeiles Schutz abkommandierten Garde dem König die schlechte Nachricht überbrachte, dass die Königin vor Leeds Castle angegriffen worden war.
    »Angegriffen? Was soll das heißen? Sprecht deutlicher, Mann.«
    »Sire, Badlesmere war nicht da, und Lady Badlesmere riet der Königin ungebührlich, sie solle anderswo Unterkunft für die Nacht suchen. Ich befahl meinen Leuten, das Tor aufzubrechen, worauf dieser weibliche Drache den Bogenschützen befahl, auf uns zu schießen. Zwei Reitknechte und vier meiner Gardisten wurden getötet.« Der Hauptmann verdrängte seinen Verdacht, Edward hätte gewusst, man würde bei dem Versuch, Leeds Castle zu betreten, auf sie schießen. »Königin Isabelle wurde gezwungen, zu fliehen und Zuflucht in einer nahen Priorei zu suchen, um ihr Leben zu retten.«
    »Das ist ja ungeheuerlich! Die Badlesmeres werden den Tag verwünschen, an dem sie meine geliebte Gemahlin angegriffen haben. Waffengewalt gegen die Königin von England anzuwenden ist gleichbedeutend mit Hochverrat. Sie werden dafür büßen.« Edward ließ seine Faust auf den Tisch niedersausen und stieß seinen Pokal um. Dunkelroter Wein lief aus wie Blut. »Wann geschah dies?«
    »Vor achtundvierzig Stunden, Sire. Ich ritt zwei Nächte und zwei Tage, um Euch die Nachricht zu überbringen.«
    »Ihr habt Recht getan, Captain.« Edwards Ton verriet Befriedigung. »Sagt meinem Steward, er solle Euch eine Kammer zuweisen und Euch mit Speis und Trank versorgen.«
    Der Mann salutierte und zog sich zurück, überzeugt, der König hätte ihn ausgeschickt, um die Besitzer von Leeds Castle zu einem Akt des Hochverrats zu provozieren.
    Als sie wieder allein waren, wandte Edward sich mit seligem Lächeln an Hugh. »Die Falle, die ich aufgestellt habe, schnappte zu - mit geradezu traumhafter Präzision.«
    »Jetzt

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