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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Angriff bevor«, gab Brianna zu bedenken.
    Isabelle lachte. »Wenn ich eintreffe, wird man den Irrtum erkennen.« Sie spornte ihr Pferd zum Galopp an, und Brianna trieb Venus an, um mit der Königin Schritt halten zu können.
    Zwei von Isabeiles Reitburschen und Simon Deveril ritten nach vorne. »Ist etwas geschehen, Miss Brianna?«
    »Auf Leeds Castle glaubt die Burgwache nicht, dass die Königin und ihre Damen kommen. Sie haben Befehl, niemanden einzulassen.«
    »Man hätte schon vor Tagen einen Quartiermeister vorausschicken sollen, um sicherzustellen, dass alles bereit ist«, rügte Deveril.
    »Es war eine spontane Entscheidung. Königin Isabelle wollte nach Leeds, ehe die kalten Oktoberwinde einsetzen.«
    Die schöne Burg und der See kamen in Sicht, als das Licht des Nachmittags verblasste. Isabelle und ihr Gefolge zügelten ihre Pferde am Damm, und der Hauptmann der Garde ritt zurück, um sie zu empfangen. »Lady Badlesmere hat Befehlsgewalt über die Burg. Sie besteht darauf, dass Ihr anderswo Nachtquartier sucht, Euer Gnaden.«
    »Teilt Lady Badlesmere freundlicherweise mit, dass ich sie sprechen möchte«, wies Isabelle ihn an. Der Gardist salutierte und ritt zur Burg zurück.
    »Ihr Gemahl ist Steward des Königs«, sagte sie zu Brianna. »Sobald sie mich erkennt, wird ihr klar werden, dass sie der Königin von England unbeabsichtigt eine schwere Kränkung zufügte.«
    Isabelle sprengte den Damm, der die Inseln mit dem Festland verband, entlang, gefolgt von den anderen.
    »Mein Gott, die Garde des Königs erzwingt sich den Eintritt!«
    Pfeile, auf den Burgmauern abgeschossen, schwirrten an Isabelle vorüber und trafen die zwei Reitburschen an ihrer Seite. Sofort griff Simon Deveril nach Briannas Zügel und zwang Venus zum Rückzug. »Simon! Nehmt Euch der Königin an! Ich bin schon fort!«, rief sie ihm zu und griff nach Marguerite Wakes Zügeln, drehte deren Pferd unter wildem Gezerre herum und sprengte mit ihr über den Damm zurück. Deveril hielt die Zügel des Zelters der Königin fest und schlug Lady Pembrokes Tier auf die Kruppe, grimmig entschlossen, die Königin und die Countess of Pembroke zu schützen.
    Der Hauptmann und die königlichen Gardisten, die mit dem Leben davongekommen waren, traten eilig den Rückzug an. Vier seiner Leute lagen tot vor dem Burgtor.
    Auf der zinnenbewehrten Mauer von Leeds erbleichte Lady Badlesmere. Kaum hatte sie den Bogenschützen den Befehl zum Schießen gegeben, erkannte sie Isabelle. »Die Königin!«
    »Allmächtiger, was habt Ihr getan, Madam?«, herrschte Edmund Mortimer sie an.
    Maggie Badlesmere drehte sich zu ihrem neuen Schwiegersohn um. »Ich wollte nicht glauben, dass es die Königin ist! Ihr wisst, dass wir einen Angriff erwarteten. Bewaffnete wollten sich Zutritt erzwingen!«
    Edmund Mortimer, dessen Miene Ingrimm zeigte, erklärte: »Ein Angriff auf die Königin von England ist unentschuldbar, Madam. Euer Vorgehen grenzt an Hochverrat!«
    »Ich habe die Befehle meines Gemahls befolgt. Badlesmere verbündete sich mit Thomas of Lancaster - Ihr, Mortimer, gehört dieser Allianz gegen den König ebenso an«, hielt sie ihm vor.
    »Nein, Madam, die Grenzmark-Lords und die Barone legten Wert darauf kundzutun, dass wir gegen die Despencers und nicht gegen den König ins Feld ziehen. Sicher wisst Ihr, was die Strafe für Verrat ist?«
    »Ihr müsst fort und Euch auf die Suche nach Badlesmere machen. Er muss sofort zurückkehren und uns vor Vergeltung schützen.«
    »Sobald es finster ist, stehle ich mich davon und bringe ihm Nachricht von den Geschehnissen.« Edmund Mortimer befürchtete, dass die Vergeltung rasch und unbarmherzig erfolgen würde. Sein Bruder Wolf hatte ihn gewarnt, dass er Übel für Leeds Castle spüre. Edmund hoffte verzweifelt, dass sein Vater und die anderen Grenzmark-Barone Oxford noch nicht verlassen hätten.
    Er ging hinunter und suchte seine junge Frau. »Elizabeth, sobald es dunkelt, muss ich fort und deinem Vater berichten, was sich hier zutrug. Ich nehme dich mit.«
    »Nein, Edmund, geh nicht! Außerhalb dieser Mauern lauert Gefahr.«
    »Ich muss gehen. Königliche Gardisten wurden vor eurem Tor getötet. Dein Vater muss seine Leute zur Verteidigung von Leeds Castle einsetzen, andernfalls wird es eingenommen. Mach dich bereit - hülle dich in einen dunklen Mantel. Ich bringe dich in Sicherheit.«
    Elizabeth brach in Tränen aus. »Nein, nein! Ich muss bei meiner Mutter und meinen Schwestern ausharren. Leeds Castle ist unantastbar.

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