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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast du einen gerechten Grund, die Waffen gegen Badlesmere zu erheben, Ned. Wenn dir aber der größere Fisch ins Netz gehen soll, musst du eine Armee aufstellen, die größer ist als die des Gegners.«
    »Ich werde Söldner anwerben, um Pembrokes Streitmacht zu verstärken.«
    »Das ist gut, es ist aber nur ein Anfang. Wenn sich die Nachricht von der Kränkung deiner geliebten Gemahlin verbreitet, werden die Menschen empört sein. Morgen muss an alle Männer zwischen sechzehn und sechzig der Befehl ergehen, zu den Waffen zu greifen. Und du musst nach London zurückkehren und das Kommando übernehmen.«
    »Du weißt, dass ich königliche Pflichten verabscheue. Ich bleibe viel lieber hier bei dir, mein Geliebter.«
    »Wir trennen uns jetzt, damit wir ständig beisammen sein können, sobald du deine Feinde bezwungen und sie gerecht für das bestraft hast, was sie mir antaten.«
    »Ich schwöre, dass ich dich rächen werde, Hugh, und gelobe, dass ich dir alle Besitztümer, die dir genommen wurden, und noch mehr zurückgeben werde. Sag mir, was du willst, und es wird dein sein.«
     
    Zwei Tage darauf zog König Edward auf Hugh Despencers Rat hin langsam von Portchester nach London. Unterwegs hielt er in jedem Dorf und Weiler an und schürte den Volkszorn, der wegen des in Kent erfolgten Angriffs auf die Königin allenthalben schwelte. Und mit jeder zurückgelegten Meile wuchs die Zahl der Bewaffneten, die der König rekrutierte.
    In London angelangt, befahl Edward Pembroke zu sich. Inzwischen hatte der Earl bereits das Schreiben seiner Gemahlin erhalten, in dem der an Hochverrat grenzende Angriff auf die Königin und ihre Damen vor Leeds Castle genau geschildert wurde. Er versetzte seine Truppen in Marschbereitschaft.
    »Ich habe so viele aufgebrachte Männer rekrutiert, dass unser stehendes Heer praktisch verdoppelt wurde. Ich befehle Euch, die Truppen nach Kent zu führen und Leeds Castle zu belagern, zur Strafe dafür, dass gewisse Mitglieder des Haushalts Bartholomew Badlesmeres der Königin mit Ungehorsam und Verachtung begegneten. Es soll am Verräter ein Exempel statuiert werden!«
    »Vater! Gottlob, dass ich dich fand!« Edmund Mortimer war die hundert Meilen von Leeds Castle nach Oxford auf einem Pferd geritten, dass er einem Bauern in Kent entwendet hatte.
    Roger Mortimer stand neben seinem Kriegszelt vor der Stadt am Ufer der Themse. Er las die Erschöpfung im Antlitz seines Sohnes. »Was ist geschehen?«
    »Wie ich vorhersah, gab es Widrigkeiten auf Leeds Castle.« Wolf Mortimer fing seinen Bruder auf, der aus dem Sattel glitt.
    »Ich muss Badlesmere finden. Er muss sofort nach Leeds und seine Familie beschützen. Weiß man, wo er ist?«
    »Führe ihn hinein«, gab Roger Wolf Anweisung. Dann rief er einen seiner Leute herbei. »Mache dich auf die Suche nach Badlesmere und bring ihn zu mir.« Mortimer betrat sein Zelt und schenkte seinem Sohn einen Humpen Bier ein.
    Als Edmund durstig das Ale in sich hineinschüttete, wusste er, dass er jeden Hinweis auf die Königin vermeiden musste, wenn er nicht alle Hoffnung auf die Rettung seiner Frau aufgeben wollte. »Der König schickte Truppen aus, um Leeds Castle einzunehmen. Lady Badlesmere verteidigte die Festung und gab den Bogenschützen auf den Mauern Schießbefehl. Sie töteten vier königliche Gardisten und zwei Reitknechte und erzwangen einen Rückzug, doch wird die Streitmacht des Königs mit größerer Truppenstärke zurückkehren.«
    Roger verfluchte den König. »Lady Badlesmere hat jedes Recht, ihre Burg zu verteidigen. Sie ist eine de Cläre, aus einer Familie also, die ihre Besitzrechte sehr ernst nimmt. Da uns nun Ehebande verbinden, ist es unsere Pflicht, ihr beizustehen.« Mortimer, dem Enge verhasst war, durchmaß ungeduldig das Zelt. »Ich werde mit Hereford sprechen. Die Grenzmark-Lords müssen zusammenhalten. Komm und hol mich, wenn Badlesmere eintrifft.«
    Als sein Vater gegangen war, sagte Edmund in besorgtem Ton: »Ich wollte, dass Elizabeth mitkommt, sie aber hatte Angst und wollte bei ihrer Mutter und den Schwestern bleiben.«
    Wolf starrte seinen Bruder wortlos an, während vor seinem geistigen Auge die schreckliche Szene ablief, die sich vor Leeds Castle zugetragen hatte. Er sah auch Brianna, und sein Inneres krampfte sich zusammen, weil sie in Lebensgefahr geraten war. »Elizabeth hat allen Grund, Angst zu haben. Du hast zu erwähnen vergessen, dass königliche Gardisten die Königin eskortierten.«
    »Meine Schwiegermutter gab

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