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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich vergewissern, dass meine Vettern so untergebracht sind, wie es ihrem königlichen Rang entspricht, und ich möchte unbedingt Mortimers Söhne kennen lernen. Roger Mortimer ist ein großer Feldherr, den ich sehr bewundere. Ich kann ihn nicht als Feind sehen, schließlich sicherte er uns doch Wales und Irland.«
    Brianna ritt vom Park zum unteren Hof voraus. Sie ritten an den Stallungen vorüber und saßen vor den Unterkünften der Wachen ab. Als sie eintraten, wurde es still im großen Raum. Die Gardisten konnten sich nicht erinnern, dass Prinz Edward sie je besucht hätte.
    Der Prinz schritt mit Brianna im Gefolge an den Wachen vorüber. Als er seine Vettern erblickte, zeigte sein Gesicht ein Lächeln. »John, Humphrey, wie schön, euch zu sehen, wenn auch die Umstände alles andere als ideal sind.« Er trat vor und schüttelte ihnen herzlich die Hände. »Ich hatte keine Ahnung, dass ihr hier seid, bis ich es von Lady Brianna erfuhr.«
    »Edward, du bist seit unserer letzten Begegnung ein ganzes Stück gewachsen«, erklärte John. Der Thronerbe war körperlich und geistig reifer, als es seinem Alter entsprach.
    Humphrey sagte resigniert: »Da wir unserer Freiheit beraubt sind, ist Windsor der bestmögliche Ort.«
    Beide de Bohun-Brüder sahen Brianna bewundernd an, und auch die Gardisten beäugten sie eingehend.
    Brianna nahm keine Notiz davon. Wie angewurzelt stand sie da und starrte durch den Raum, von einem eindringlichen grauen Augenpaar festgehalten. Die anderen im Raum Anwesenden waren für sie unsichtbar. Sie sah nur einen Mann. Der Blick, den sie teilten, weckte jeden ihrer Sinne. Sie spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen, ihr Mund war wie ausgedörrt.
    Edward und seine Vettern durchschritten den Raum und John machte den Prinzen mit Edmund Mortimer bekannt.
    Brianna hörte Wolfs Stimme in ihrem Kopf. Komm zu mir. Langsam folgte sie den anderen, bis sie neben ihm stand. Leise raunte sie ihm zu: »Sie kommen in den Tower. Ich will versuchen, Euren Vater wissen zu lassen, dass Ihr in Sicherheit seid.«
    »Nein!« Ein abweisender Ausdruck trat in seine Augen. »Ihr dürft Euch nicht in Gefahr begeben.«
    Wütend, weil er Sie selbst als Gefangener kommandierte, trat sie zurück. Wir können nicht in einem Raum sein, ohne dass mein Temperament mit mir durchgeht!
    Edward sprach Wolf Mortimer an und sagte ihm, wie sehr er seinen Vater bewunderte. Ehe sie gingen, sagte der Prinz: »Ich werde Euch regelmäßig besuchen. Wenn Ihr etwas benötigt, das Eure Haft erträglicher macht, zögert nicht, es mir zu sagen.« Er durchquerte den Raum und sprach mit den Gardisten. »Wer ist für die Gefangenen verantwortlich?«
    Captain Lionel Colby trat vor. »Ich, Euer Gnaden.«
    »Haben sie Euch ihr Ehrenwort gegeben, Colby?«
    »Das haben sie allerdings.«
    »Gut. Sie sind Ehrenmänner. Ihr könnt sie beim Wort nehmen. Sie werden Euch keinen Ärger machen.«
    »Die Mortimers gewiss nicht, da das Wohlergehen ihres Vaters davon abhängt. Das ist der Grund ihrer Haft.«
    Edward fixierte Colby mit einem eisigen Blick seiner blauen Augen. »Und die de Bohuns nicht, weil sie königlichen Geblüts sind.«
    Hölle und Teufel, bring ihre Wachen nicht gegen dich auf, Teddy! Brianna sah Colby an und blinzelte ihm vertraulich zu. Erleichtert registrierte sie, dass er seine Lippen amüsiert zusammenpresste.
     
    »Die untere Hälfte der Wände soll getäfelt werden, die obere getüncht und mit einem Rosenmuster bemalt«, gab Isabelle den Handwerkern Anweisung, die mit der Ausstattung der königlichen Gemächer im Tower beauftragt waren.
    Brianna sah Alspaye an der Nasenspitze an, dass er vor Mitteilungsdrang fast platzte, und nahm an, dass die Mortimers eingetroffen waren. Sie ging in die Große Halle, die zur königlichen Küche führte, wohl wissend, dass er ihr folgen würde.
    »Wo sind sie?«, fragte sie ohne Umschweife.
    »Im Lanthorn Tower. Das ist der Turm nebenan.« Er blickte sich im großen Saal um. »Zwischen diesem und dem Lanthorn Tower liegt die Küche.«
    Bei der Vorstellung, dass der schöne, kühne Roger Mortimer in Gefangenschaft schmachtete, schloss Brianna einen Moment die Augen. Und ihr Puls raste, weil er ihr so nah und doch so fern war.
    »Ihre Zelle ist alles andere als wohnlich. Sie ist lang, schmal und sehr hoch. Für den Unterhalt der Gefangenen wurden nur drei Pence pro Tag bewilligt. Ein wahrer Segen, dass sie ihren Diener mitbrachten, der ihre Wäsche erledigt.«
    »Gewiss stehen vornehmen Gefangenen eine

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