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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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wird. Ein Forellenbach und ein Gehege mit Jagdfalken samt einem tüchtigen Falkner gehören dazu. Surrey ist eine so schöne Gegend, dass du hier sicher glücklich sein wirst.
    Schicke deine Antwort nach Farnham Castle. Du fehlst mir, Brianna, und ich kann deinen Besuch kaum erwarten.
    In zärtlicher Liebe
    Lincoln Robert
     
    Brianna legte den Brief aus der Hand. Sie hielt es für eine glänzende Idee, dass ihr Verlobter nach Farnham Castle umzog. Es würde kein leichtes Unterfangen sein, das große Gut zu bewirtschaften, das dem verstorbenen John de Warenne gehört hatte.
    Sehr sonderbar erschien es ihr freilich, dass Lincoln Robert die schlimmen Ereignisse nicht erwähnte, die die Grenzmark-Barone betroffen hatten, auch nicht die kaltblütige Rache, die der König an seinen Widersachern ge übt hatte. Dass die Mortimers im Tower von London eingekerkert wurden und alle Burgen und Ländereien verloren hatten, war eine große Ungerechtigkeit, die ihre Gedanken betrübte.
    Vielleicht wagt Lincoln nicht, diese Dinge zu Papier zu bringen. Die Rachsucht des Königs und der Despencers ist so schrecklich, dass alle Barone auf der Hut sein müssen.
    Wenn Brianna auch zugeben musste, dass sie Farnham Castle gern sehen wollte, hoffte sie doch, dass Lincoln nicht auf einen zu baldigen Besuch drängen würde. Mein Leben ist mit Isabelles Angelegenheiten so verquickt, dass mich der Gedanke fortzugehen zögern lässt. Farnham Castle und den Hof der Königin hier in Windsor scheinen Welten zu trennen. Sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Wie selbstsüchtig ich bin! Ich kann den Mann, der mich liebt, nicht so brüskieren.
     
    Als Brianna am nächsten Morgen Simon Deveril untätig bei den Stallungen herumstehen sah, wusste sie sofort, dass er mit ihr sprechen wollte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie unbeobachtet war, ging sie zu ihm. Wortlos fielen sie nebeneinander in Gleichschritt und entfernten sich ein Stück vom Stall. Erst dann fing er zu sprechen an.
    »Die Gentlemen sind eingetroffen.«
    Brianna machte große Augen. »Alle vier?«
    Simon nickte. »Sie sind im Lower Tower untergebracht. Ihre Räume liegen über denen der Wachen.« »Ach, verdammt! Überall Wachposten.«
    »Es könnte schlimmer sein. Sie werden ihre Mahlzeiten mit den Mannschaften einnehmen und das gemeinsame Badehaus und den Abtritt benutzen, aber jeder wird sein eigenes, gut ausgestattetes Gemach haben.«
    »Danke, Simon. Ich muss mir eine Möglichkeit ausdenken, zu ihnen zu gelangen.«
    Es dauerte nicht lange, und Brianna hatte sich einen Plan zurechtgelegt.
    Als sie ihr Reitkleid anzog, verdrängte sie die Gewissensbisse, die sie immer plagten, wenn sie jemanden für ihre Zwecke zu manipulieren gedachte. Ich sollte das nicht... aber ich tue es dennoch! Sie ging zum Turnierplatz, wo Prinz Edward nachmittags im Schwertkampf und in der Waffenkunst unterrichtet wurde. Der Prinz winkte ihr zu, und als sein Training zu Ende war, kam er zu ihr.
    »Der Frühling liegt in der Luft, Lady Brianna. Den ganzen Winter über habe ich Euch nicht gesehen. Unsere Ausritte haben mir sehr gefehlt.«
    »Ich habe Euch schändlich vernachlässigt, Euer Gnaden.«
    »Ihr nanntet mich immer Teddy.«
    »Und ich war für Euch Brianna«, neckte sie ihn.
    »Reiten wir doch im Park aus«, schlug er eifrig vor.
    Sie gingen zu den Stallungen und holten ihre Pferde. Der Prinz, der nun größer war als Brianna, half ihr in den Sattel. Er winkte dem Stallknecht ab, der sie begleiten wollte. »Mach dir nicht die Mühe - wir reiten nur im Park.«
    Erst sprachen sie über Pferde, das Lieblingsthema des Prinzen, dann sagte Brianna: »Wisst Ihr, dass Eure königlichen Vettern John und Humphrey de Bohun in Windsor sind?«
    »Ich hatte keine Ahnung. Sie haben mich noch nicht aufgesucht.«
    »Nun, dazu sind sie eigentlich nicht in der Lage.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Herefords Söhne und Mortimers Söhne werden hier auf Windsor festgehalten.« »Soll das heißen, dass sie Gefangene sind?«, fragte er zweifelnd.
    »Ja. Euer Vater befindet sich in einem Konflikt mit den Grenzmark-Lords und betrachtet sie als seine Feinde. Roger Mortimer ergab sich, um seine Leute zu retten. Offenbar konnte der Earl of Hereford entkommen, doch seine Söhne und jene Mortimers wurden festgenommen und hierher nach Windsor geschickt.« »Wir wollen gehen und sie aufsuchen. Wisst Ihr, wo sie sind?«
    »Ja. Werdet Ihr Euch damit nicht Ärger einhandeln, Teddy?«
    »Das kümmert mich wenig. Ich muss

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