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Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Titel: Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Ott
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Sie sich durch Meditation verändern möchten? Untersuchen Sie die emotionale Qualität, die hinter Ihrem Wunsch nach Veränderung und nach neuen Erfahrungen steckt. Sind Sie unzufrieden, sehnen Sie sich nach mehr innerer Harmonie, oder sind Sie einfach nur neugierig und offen für das, was sich in der Meditation zeigt?
    Paradoxerweise erreichen Sie beim Meditieren oft umso weniger, je mehr Sie sich anstrengen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Erwartungen sind tatsächlich eins der größten Hindernisse für tiefer gehende Erfahrungen überhaupt. Warum dies so ist, wird im Kapitel zum »Sein« ausführlich dargelegt werden.
    Der erste Schritt bei der Entwicklung positiver Emotionen besteht darin, dass Sie sich selbst gegenüber eine wohlwollende Haltung einnehmen. Erinnern Sie sich an eine Person, die für Sie den Inbegriff von menschlicher Wärme, Güte und Großherzigkeit verkörpert. Das kann eine religiöse Figur sein, eine historische oder zeitgenössische Person oder auch jemand aus Ihrem persönlichen Umfeld. Wenn Sie kein Bild von einer konkreten Person haben, dann stellen Sie sich eine Mutter vor, die ihr Kind liebevoll ansieht, oder einen Vater.
    Schauen Sie sich nun in derselben Weise selbst an, mit einem inneren Lächeln, das Freundlichkeit, Güte und Wohlwollen ausdrückt. Lassen Sie Ihren inneren Antreiber verstummen, und werden Sie sich selbst ein weiser Lehrer, der Schwierigkeiten mit Geduld, Verständnis und Humor begegnet. So schaffen Sie ein inneres Lernumfeld, in dem das Experimentieren und Üben Freude macht. Sitzen Sie für eine Weile einfach nur da und versuchen Sie das Gefühl von liebevoller Zuwendung und Annahme zu intensivieren.
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    Der zweite Schritt dieser Übung besteht nun darin, das gleiche Gefühl auf eine andere Person zu richten. Für welche Person empfinden Sie am meisten Liebe und Zuneigung? Mit wem fühlen Sie sich eng verbunden? Das kann ein Mitglied Ihrer Familie sein oder ein Freund/eine Freundin, der/die Ihnen sehr nahe steht. Rufen Sie eine bildhafte Vorstellung des Gesichts oder der ganzen Gestalt auf, und nennen Sie innerlich den Namen dieser Person. Beobachten Sie, wie Sie sich emotional öffnen und sich Ihre Stimmung aufhellt. Vielleicht nehmen Sie dabei eine körperliche Empfindung in der Herzregion wahr. Nicht umsonst steht das Herzsymbol für die Liebe, und es wird davon gesprochen, dass jemand einen Platz in unserem Herzen hat.
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    Sobald es Ihnen gelungen ist, ein Gefühl von Liebe und Verbundenheit hervorzurufen, dehnen Sie dieses Gefühl auf weitere Menschen aus, mit denen Sie Liebe und Freundschaft verbindet. Erweitern Sie den Kreis Schritt für Schritt, und nehmen Sie sich für jede einzelne Person Zeit, ein Bild von ihr und Szenen wachzurufen, in denen sich ihr positives Verhältnis zueinander zeigt. Wechseln Sie dann von der Erinnerung in den gegenwärtigen Moment, und nehmen Sie die Gefühle wahr, die in Ihnen entstehen. Wo im Körper spüren Sie Verbundenheit? Wo ist die Quelle Ihres Mitgefühls und Ihrer Liebe? Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Fühlen auf diese Personen, ganz gleich, wo sie sich gegenwärtig befinden, so als ob Sie ein Netz unsichtbarer Verbindungen aufbauen. Senden Sie Liebe und Mitgefühl über dieses Netz aus wie wärmende Sonnenstrahlen.
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    Der letzte Schritt dieser Übung besteht darin, den Kreis auch auf Personen zu erweitern, die Sie nicht kennen oder sogar ablehnen. Überwinden Sie Misstrauen, Vorurteile und Feindseligkeit in sich und ersetzen Sie sie durch Mitgefühl und liebevolle Güte. Versuchen Sie, den menschlichen Kern hinter den Fassaden zu sehen. Freunden Sie sich auch mit dem an, was Ihnen bisher fremd und bedrohlich erschienen ist. Dehnen Sie schließlich Ihre Gefühle auf alle fühlenden Wesen aus, und wünschen Sie ihnen Frieden, Glück und Wohlergehen. Diesem Herzenswunsch können Sie zusätzlich Ausdruck verleihen, indem Sie die Hände vor der Brust falten und Ihre Aufmerksamkeit dort sammeln.
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    Als Skeptiker regt sich in Ihnen vielleicht der Widerspruch gegenüber solchen Übungen. Ist das nicht ein viel zu hoher Anspruch, »alle Wesen lieben zu wollen«? Es gibt doch tatsächlich bösartige und verachtenswerte Menschen! Ist das nicht naiv, blauäugig und undifferenziert? Vielleicht ist es gerade solch eine emotionale Überschwenglichkeit in manchen religiösen und esoterischen Kreisen, die Sie abstößt?
    Tatsächlich besteht bei solchen Übungen ein erhöhtes Risiko, durch die Hintertür ein

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