Medizin der vier Temperamente

gibt: Wo andere orientierungslos oder hektisch umherspringen, da hält der Phlegmatiker das Steuer auf Kurs. Er ist standhaft, geduldig und behält einen klaren Kopf. Sein Motto ist »Ruhe und Gemütlichkeit«! Etliche Probleme kann man ja auch einfach aussitzen! Die Fähigkeit zuzuhören und zu vermitteln macht den Phlegmatiker zum geborenen Friedensstifter. Schnelles Urteilen liegt ihm fern. Ohne den Phlegmatiker, den introvertierten Beobachter, wäre unsere Welt einfach viel weniger entspannt, gemütlich und friedlich!
    Emotionale Talente
    Der Phlegmatiker hat ausgesprochen sympathische emotionale Eigenschaften: Er ist von Natur aus ruhig und geduldig. Weil er überlegt an die Dinge herangeht, erspart er sich so manche Enttäuschung, weswegen der Phlegmatiker insgesamt ausgeglichen und zufrieden ist. Er ist beständig und verfolgt seine Ziele mit großer Ausdauer. Gegenüber seinen Mitmenschen ist der Phlegmatiker mitfühlend; fremdes Schicksal lässt ihn nicht kalt. Diese positiven Eigenschaften können jedoch auch in die falsche Richtung laufen. Aus der sympathischen Geduld entwickeln sich dann massive Fehlhaltungen: Phlegmatiker sind nicht gerade begeisterungsfähig. Angesichts drängender Fragen und eines größeren Zeitdrucks kann die phlegmatische Unentschlossenheit zum echten Problem werden. Zudem meiden Phlegmatiker gerne Verantwortung und delegieren sie an andere, wobei sie aber hartnäckig und starrköpfig die Erfüllung ihrer Wünsche und Vorstellungen einfordern.
    Der Phlegmatiker ist aus lauter Wasserlebewesen komponiert.
    Lebenseinstellung
    Der Phlegmatiker packt das Leben ruhig, überlegt und mit klaren Zielvorgaben an: Er ist friedliebend, um nicht zu sagen ein ausgesprochener Harmoniker, und geht Konflikten klug und konsequent aus dem Weg. Seine Ziele verfolgt er beständig und mit langem Atem. Dafür kommen ihm besonders seine administrativen Fähigkeiten zugute. Die besondere Begabung des Phlegmatikers liegt darin, dass er beinahe immer den einfachsten Weg mit den geringsten Widerständen findet, um sein Ziel zu erreichen. Diese Lebensstrategie geht allerdings mit gravierenden Nachteilen und Gefährdungen einher: Der Phlegmatiker kultiviert gerne seine schwache Eigenmotivation. Er würde lieber machen lassen, als selbst mitzumachen. Kleine Misserfolge reichen meistens schon, damit der Phlegmatiker aufgibt und sich zurückzieht. Auf äußeren Druck reagiert der Phlegmatiker mit völliger Verweigerung.
    Sozialverhalten
    Der Phlegmatiker ist ein äußerst angenehmer Zeitgenosse: Man kommt mit ihm stets gut aus. Aggressionen oder Beleidigungen von seiner Seite kommen kaum vor. Er ist ein echter Genießertyp und kann seine Mitmenschen zum Genuss animieren. Er ist auch ein guter Zuhörer und beobachtet Menschen aus einer gewissen Distanz, um sie zu studieren und sich ein Urteil zu bilden. Diese Stärken bergen aber auch Schwächen in sich, wenn der Phlegmatiker seinen Schattenseiten zu viel Raum gibt: Mit seinem Phlegma dämpft er nicht nur seinen Enthusiasmus, sondern auch den anderer Menschen und wird dadurch leicht zu einem Klotz am Bein. Seine gemütliche Art kann sich bis zur völligen Gleichgültigkeit steigern. Ein Phlegmatiker fällt zwar nicht sehr schnell Urteile; ist aber einmal eines gefällt, dann zieht der Phlegmatiker seine Haltung völlig unbarmherzig durch. Auf kritische Bemerkungen reagiert er dann gerne mit Sarkasmus.
    Emotionen als Ressourcen nutzen
    Viele Menschen werden unglücklich, weil sie sich nach falschen Leitbildern ausrichten und sich unter Druck setzen, um zu werden, was sie nicht werden können, weil es ihnen nicht entspricht.
    Studieren Sie deshalb die Temperamente und entdecken Sie, dass es nicht die eine, für alle passende Art, in der Welt zu sein, gibt: Jedes Temperament hat eigene psychisch-emotionale Talente und Fallen.
    Versöhnen Sie sich also mit sich selbst. Ergreifen Sie Ihre Ihnen angemessenen Möglichkeiten!

Die sieben Seelentiere
    Neben den Temperamenten schlummern in der menschlichen Seele Impulse, die im Mittelalter durch Symboltiere dargestellt wurden.
    Wir Menschen wollen meist größer und besser erscheinen, als wir es in Wirklichkeit sind, und geben uns alle Mühe, uns gut zu verkaufen. Die christliche Schule der Spiritualität lädt uns hingegen ein, nicht bei unseren großen und leuchtenden Idealen anzusetzen, sondern bei den ganz banalen Punkten im Alltag, wo nichts klappt und wir immer wieder versagen. Geistiges Wachstum ist nämlich nur