Medizin der vier Temperamente
(Un-)Ordnung
überzeugend-klare Akzentuierung
allegorisch-lyrische Komposition
ausgeruht-souveräne Übersichtlichkeit
Funktion
Bewegung
Kommunikation
Schöpfung
Regeneration
Lebensfunktion
reflektieren, ausprobieren
sich treffen, austauschen
hervorbringen, bearbeiten
ruhen, pflegen
Wohnfunktion
lesen, arbeiten
zusammensein, essen
kochen, gestalten
schlafen, baden
Von menschlichen Schwächen und Stärken, inneren Sinnen und der heilenden Kraft der Musik
Das Geistzentrum
Das menschliche Haupt ist der Sitz der Geist-Energie. Die mittelalterlichen Nonnen und Mönche wussten diese Energie zu nutzen. Hilfreich dabei war nicht zuletzt die Vier-Temperamente-Medizin, die letztlich auch eine Vier-Temperamente-Psychologie darstellt. Mit deren Unterstützung können wir uns selbst besser kennenlernen und erfahren, dass unser emotionales Erleben und unser Charakter kein unabänderliches Schicksal sind, dem wir ausgeliefert wären, sondern Größen, die wir durchaus gestalten können.
Psychologie der Temperamente
Die vier Temperamente haben neben der körperlichen auch eine psychische Ebene und zeigen sich in Empfindungen und Gefühlen.
Die seelischen Funktionen des Menschen laufen nicht getrennt von den körperlichen Funktionen ab, sondern sie sind mit ihnen verschränkt. Emotionen haben also sehr wohl mit der Verdauung, dem Kreislauf und den Hormonen zu tun, wie sich im Alltag immer wieder zeigt: Wer körperlich ein heiß-trockener Choleriker ist, der hat oft auch ein cholerisches, heiß-trockenes Gemüt – mit brennendem Ehrgeiz, feuriger Dominanz und einem ziemlich trockenen Humor. Die körperlichen Symptome der vier Temperamente, die Sie im ersten Kapitel kennengelernt haben, lassen sich demnach mit emotionalen Befindlichkeiten verknüpfen. Blicken Sie nun also ein zweites Mal in den Spiegel der vier Temperamente – in den Spiegel der Seele, um sich Ihre emotionalen Stärken und Schwächen vor Augen zu führen.
Achten Sie wiederum darauf, die Temperamente-Typologie mit einer spielerischen, unverkrampften Haltung zu studieren: In Reinform treten die folgenden Typen nicht auf. Jeder Mensch besteht aus einer Mischung der einzelnen Temperamente. Letztlich sollte Ihnen also keines der Temperamente völlig fremd sein, weil Sie von jedem einen Anteil in sich tragen. Dennoch gelingt es meistens, sich mit einem der Typen so zu identifizieren, dass man sagen kann, dieses Temperament ist für einen Zeitabschnitt meines Lebens ein besonderes Thema für mich. Ein Erfahrungswert besagt, dass uns für circa sieben Jahre ein Temperament besonders beschäftigt, um dann sieben Jahre ein anderes zum Thema zu haben.
Es geht allerdings nicht darum, das Temperament zu überwinden und einen Mittelweg anzustreben. Ein psychisches Temperament lässt sich nicht »wegbalancieren«. Leben Sie besser Ihr momentanes Temperament richtig aus – aber eben ohne in die Fallen zu tappen, die es für Sie bereithält! Entdecken Sie Ihre ganz persönliche Balance innerhalb des Temperaments und Ihre je eigenen Entfaltungsmöglichkeiten.
Der Sanguiniker
Gott sei Dank, dass es den Sanguiniker gibt! Wo andere längst die Flinte ins Korn geworfen haben, da hat er noch immer Hoffnung und kann sein Umfeld motivieren. Während sich Phlegmatiker und Melancholiker bei großen Problemen zurückziehen oder lamentieren, findet der Sanguiniker die Energie, noch einmal von Neuem zu beginnen. Ein besonderes Charisma des Sanguinikers ist seine einfache Logik, mit der er gerade bei verworrenen Problemen erstaunlich einfache Lösungen findet, die den Durchbruch bringen. Ohne den Sanguiniker, das extrovertierte Rednertalent, gäbe es auf der Welt einfach viel weniger Schwung und spielerische Energie.
Emotionale Talente
Der Sanguiniker hat bewundernswerte emotionale Talente: Er ist redselig und voller sprühendem Humor. Mit seiner emotionalen und rhetorisch geschickten Art zu sprechen, kann er leicht überzeugen und Menschen für sich gewinnen. Mit seiner enthusiastischen Art ist er der geborene Schauspieler, der Kreativität und Witz ins Leben bringt. Sanguiniker sind neugierig und leben den Augenblick. Damit diese emotionalen Talente aber auch wirklich zum Tragen kommen, muss der Sanguiniker den Schatten aufarbeiten, den seine Gaben mit sich bringen: Er übertreibt gerne, verrennt sich in Oberflächlichkeiten und wird manchmal sogar zum Angeber. Kein Wunder, dass er sensible Leute vor den Kopf stößt. Wer anderen eine Show liefert, muss zudem aufpassen, dass er
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