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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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eine wirklich hässliche Welt. Jetzt, wo
    hier ein Krieg tobte, war es noch viel schlimmer. Nicht zum ersten Mal fragte sich Jos, welcher hochrangige republikanische Beamte so nachlässig beschlossen hatte, sein Leben zu ruinieren, indem er befahl, ihn zu einem Planeten zu verschiffen, der, so weit das Auge reichte, bloß aus Schimmel, Moder und pilzartiger Vegetation zu bestehen schien.
    »Ist hier eigentlich alles im Eimer?«, fragte er ganz allgemein in die Runde.
    »Anscheinend alles, abgesehen von deiner Klappe«, entgegnete Zan freundlich, ohne von dem Truppler aufzuschauen, den er gerade versorgte.
    Jos verwendete eine Wundzange, um ein Metallstück von der Größe seines Daumens aus dem linken Lungenflügel seines Patienten zu graben. Er ließ den scharfkantigen Metallsplitter in eine Pfanne fallen - es schepperte. »Verpassen Sie ihm einen Klebeflicken!«
    Die OP-Schwester platzierte das sich selbst auflösende Klebepflaster fachmännisch auf der verletzten Lunge. Das Pflaster, das aus geklontem Zellgewebe und einem Klebstoff bestand, der aus einer talusianischen Muschel gewonnen wurde, versiegelte unverzüglich die Verletzung. Zumindest davon hatten sie noch jede Menge, sagte Jos sich. Andernfalls würde er auf Wundklammern oder Nadel und Faden zurückgreifen müssen, wie die Medidroiden es für gewöhnlich taten, und wäre das dann nicht ein Spaß und netter Zeitvertreib?
    Er schaute auf den Patienten hinunter, entdeckte im hellen Schein des OP-Strahlers einen weiteren glänzenden Schrapnellsplitter und packte ihn sanft mit der Wundzange, um ihn langsam herauszuwackeln. Der Splitter hatte die Aorta knapp verfehlt. »In diesem Typen steckt genügend Altmetall, um zwei Kampfdroiden zu bauen«, murmelte er, »und dann hätte man immer noch jede Menge für Ersatzteile übrig.« Er ließ das Metall mit einem neuerlichen Klirren in die Stahlschale fallen. »Ich weiß nicht, warum sie sich überhaupt die Mühe machen, sie in Rüstungen zu stecken.«
    »Da hast du recht«, meinte Zan. »Dieses Zeug hält nichts ab, das mehr Durchschlagskraft besitzt als eine Kinder-Luftpistole.«
    Jos legte zwei weitere Granatsplitter in die Schale, ehe er sich aufrichtete und spürte, wie die Muskeln in seinem Kreuz gegen die Haltung protestierten, die er den ganzen Tag lang innegehabt hatte. »Scannen Sie ihn!«, verlangte er.
    Tolk fuhr mit einem Handbioscanner über den Klon. »Er ist sauber«, sagte sie. »Ich denke, Sie haben alles erwischt.«
    »Das werden wir wissen, wenn er anfängt, beim Gehen zu klappern.« Ein Pfleger rollte die Trage rüber zu den beiden FX-7-Medidroiden, die das Zusammenflicken erledigten. »Der Nächste!«, rief Jos müde. Er gähnte hinter seinem Mundschutz, und bevor er damit fertig war, lag ein weiterer Soldat vor ihm auf dem Rücken.
    »Offene Brustverletzung«, berichtete Tolk. »Könnte sein, dass er eine neue Lunge braucht.«
    »Er hat Glück, da haben wir diese Woche gerade ein Sonderangebot.« Jos führte den ersten Einschnitt mit dem Laserskalpell durch. Klonkrieger zu operieren - oder, wie die Belegschaft von Flehr Sieben das zu nennen pflegte, am »Fließband« arbeiten war in vielerlei Hinsicht einfacher, als an gewöhnlichen Individuen herumzuschnippeln. Da sie alle dasselbe Genom besaßen, waren ihre Organe im wahrsten Sinne des Wortes austauschbar, ohne dass man sich Sorgen um Abstoßungsprobleme zu machen brauchte.
    Er schaute zu einem der vier anderen Organärzte hinüber, die in dem dicht gedrängten OP-Saal arbeiteten. Zan Yant, ein Zabrak-Chirurg zwei Tische weiter, summte eine klassische Melodie, während er schnitt. Jos wusste, dass Zan viel lieber in der Wohneinheit gewesen wäre, die sie miteinander teilten, um auf seiner Quetarra zu spielen und sie perfekt so zu stimmen, dass das Instrument widerhallende Töne wie vom Gekreische irgendeines Zabrak-Wilden hervorbrachte. Die Musik, mit der sich Zan in letzter Zeit beschäftigte, klang, soweit es Jos betraf, wie zwei Kraytdrachen bei der Paarung, doch für einen Zabrak - und für viele andere empfindungsfähige Spezies in der Galaxis - war sie erbauend und bereichernd. Zan besaß die Hände und die Seele eines Musikers, doch er war außerdem ein anständiger Chirurg, weil die Republik Ärzte in diesen Tagen dringender brauchte als Entertainer - jedenfalls auf diesem Planeten.
    Die übrigen sechs Chirurgen im Saal waren Droiden, und eigentlich hätten es zehn sein sollen. Zwei der anderen vier waren in der Reparatur, und zwei

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