Medstar 01 - Unter Feuer
schneller, und sie ließen das Gefecht hinter sich.
Während der Transporter über Tieflandvegetation und dampfende, giftige Sümpfe hinwegschoss, grübelte Barriss darüber nach, was sie gesehen hatte. Was immer dieser Auftrag sonst noch sein mochte, langweilig würde er mit Sicherheit nicht werden.
Jos gönnte sich gerade ein paar kostbare Augenblicke des Schlafs in der Wohneinheit, die er sich mit Zan teilte, als er das Shuttle näher kommen hörte.
Zuerst, noch im Halbschlaf, dachte er, es sei ein weiterer Mediberger, der noch mehr Verwundete brachte, doch dann wurde ihm bewusst, dass der Repulsorlärm anders war, höher.
Das muss der neue Arzt sein , dachte er. Niemand sonst, der bei klarem Verstand ist, würde auf Drongar landen, ohne hier- herbeordert worden zu sein.
Er trat durch das osmotische Feld, das den Eingang der Wohneinheit bedeckte. Das Feld war so eingestellt, dass es die Luft frei zirkulieren ließ, jedoch die achtbeinigen, zweiflügeligen Insekten draußen hielt, die sie »Flatterstecher« nannten und die in einem fort um die Einheit herumbrummten. Er hatte gehört, dass die Felder neuerer Bauart mit einer entropischen Überlagerungsfunktion ausgestattet waren, die den Luftmolekülen, die die Trennbarriere passierten, Energie entzog, was die Innentemperatur um gute zehn Grad senkte. Er hatte einen Schwung davon angefordert. Mit et was Glück trafen sie vielleicht ein oder zwei Tage vor Ende des Krieges ein.
Im grellen Lichtschein von Drongar Prime verfolgte er blinzelnd, wie der Transporter spiralförmig zum Landefeld hinunterschwebte. Er bemerkte, dass auch Zan, Tolkund ein paar andere die Lazaretteinheit verließen. Bei Flehr Sieben herrschte momentan eine Phase relativer Ruhe, was bedeutete, dass sich keine zugeteilten Patienten stauten, die auf eine Operation und medizinische Versorgung warteten, und dass sich die Chirurgen kein Rennen auf Leben und Tod mit der Zeit lieferten, um sie zu retten. Sie genossen die Ruhepause, solange sie währte.
Zwei Bothan-Techniker liefen zum Shuttle hinüber und sprühten die Außenhülle mit Sporendesinfektionsmittel ein. Jos wusste, dass diese spezielle Mischung von Chemikalien vermutlich noch einen Standardmonat lang Wirkung zeigen würde - ungefähr so lange dauerte es, bis die Sporen, die die Versiegelung des Schiffs angriffen, immun gegen das Spray wurden. Dann mussten verschiedene chemische Ausgangsstoffe modifiziert und die molekulare Zusammensetzung gerade genug verändert werden, um eine neue Behandlungsmethode hervorzubringen, die wieder Wirkung zeigen würde - zumindest für gewisse Zeit. Das Ganze war ein fortwährender Tanz zwischen den geordneten Mechanismen der Wissenschaft und dem blinden Opportunismus der Natur. Nicht zum ersten Mal fragte Jos sich, wie die Chancen dafür standen, dass die Sporen zu einem noch bösartigeren Krankheitserreger mutieren würden, der eine Lunge innerhalb von Sekunden und nicht Stunden ruinierte.
Dann öffnete sich das Schott der Raumfähre, genauso wie Jos' Mund - vor Überraschung.
Der neue Arzt war eine Frau - und eine Jedi.
Die schlichte dunkle Kleidung und die Ausrüstung des Ordens waren unverkennbar, was auch für die Figur darunter galt, die unzweifelhaft weiblich war. Ihm war zu Ohren gekommen, dass es sich bei der neuesten Verstärkung für ihr Team um einen Mirialaner handelte - was im Grunde bedeutete: um einen Menschen, also um ein Mitglied der Spezies, der er selbst angehörte. Seine Vorfahren hatten sich vor langer Zeit in mehreren Enklaven quer durch die Galaxis ausgebreitet, um solche Welten wie Corellia, Alderaan, Kalarba und Hunderte anderer zu kolonisieren. Die Menschheit war von einem Spiralarm zum anderen allgegenwärtig, sodass es eigentlich keine große Überraschung war, hier auf einen weiteren Vertreter seiner Art - ob nun männlich oder weiblich - zu treffen.
Doch eine Jedi zu sehen, hier auf Drongar - das war überraschend.
Wie die meisten anderen Wesen, die intelligent genug waren, um sich Zugriff aufs HoloNet zu verschaffen, hatte mich Jos die Aufzeichnungen des Gefechts der Jedi in der Arena von Geonosis gesehen. Schon davor war der Orden nur sehr dünn über die Galaxis verteilt gewesen. Dennoch war eine Jedi hierher abkommandiert worden, zu Flehr Sieben, zu einer bunt zusammengewürfelten militärischen Feldlazaretteinheit der Republik, auf einen Planeten, der so weit abseits der bekannten Raumrouten lag, dass die meisten galaktischen Kartografen mindestens einen Parsec
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