Medstar 02 - Jedi-Heilerin
auch wenn es nicht viel war.
In der Luft über ihnen erblühte das Abbild einer großen, mit Tischen gefüllten Halle, an denen jeweils zwei Spieler saßen. Die Holoprojektion war scharf, und sie würden Gelegenheit haben, die ersten zwanzig oder dreißig Minuten davon zu genießen. Danach, sobald das Pharmazeutikum Wirkung zeigte, würden sie zwar wach und bei Sinnen sein, aber einfach außerstande, sich zu bewegen.
Nach fünfzehn Minuten begannen die beiden zusammenzusacken, und obwohl sie sich darüber zweifellos wunderten und sich deswegen sorgten, besaßen sie schlichtweg nicht mehr die Energie, irgendetwas dagegen zu tun, abgesehen davon, die Stirn zu runzeln. Nach zwanzig Minuten konnten sie ihre Gesichtsmuskeln nicht einmal mehr hierzu genügend verziehen. Hätte er jedem von ihnen einen Blaster gegeben, hätte trotzdem keiner von ihnen die Kraft aufgebracht, diesen zu heben und ihn zu erschießen.
Kaird ging zu dem Menschen. »Können Sie sprechen?«
»J-j-j-jaaaa«, brachte Bogan mühsam in einem langgezogenen Nuscheln hervor. »W-wa-was...?«
»Ich will mich kurz fassen. Ich habe Sie unter Drogen gesetzt. Ich will die Codes für das persönliche Schiff des Admirals - Zugang, Sicherheit, Betriebsfähigkeit, alle. Die Droge, die ich Ihnen verabreicht habe, ist nicht tödlich. Sollten Sie mir die Codes allerdings nicht geben oder mich mit falschen versorgen, werde ich Sie und Ihre Freundin umbringen. Haben Sie verstanden?«
»J-j-jaaaa...«
»Gut.« Kaird holte ein Aufnahmegerät aus der Tasche hervor. Er wusste, dass das Nuscheln des Mannes keine Rolle spielte - die Sicherheitscodes waren nicht stimmspezifisch, sodass sie jeder verwenden konnte. »Geben Sie mir die Codes! Nehmen Sie sich Zeit, geben Sie jeden einzelnen genau wieder. Wenn sie funktionieren, werden Sie und Ihre Freundin einen netten Abend haben und sich das Strag-Spiel ansehen, und morgen Mittag sind Sie dann imstande, sich wieder gut genug zu bewegen, um Hilfe zu rufen. Sollte allerdings einer der Codes versagen ...« Kaird holte einen kleinen Thermaldetonator aus der Tasche hervor. Eine Einheit dieser Größe, die normalerweise dazu verwendet wurde, um eine größere Bombe zu zünden, würde in einem Raum wie diesem alles zerfetzen, was sich darin befand, und die Wände erst mit Blut und vaporisiertem Fleisch verzieren und sie dann zum Einsturz bringen - und das alles im Bruchteil einer Sekunde.
Er hielt den Detonator so, dass der Mann ihn deutlich
sehen konnte. »Erkennen Sie das?« »J-j-j...«
»Gut«, sagte Kaird und schnitt ihm das Wort ab. »Ich habe einen Fernzünder für den Detonator, der eine Reichweite von zweihundert Kilometern besitzt.« Er holte ein kleines Gerät heraus, hielt es hoch und steckte es dann wieder ein. »Falls aufgrund der Codes, die Sie mir geben, irgendetwas Dummes passiert, während ich mich mit dem gestohlenen Schiff aus dem Staub mache - ja, ich werde es stehlen -, dann werde ich den Sprengsatz zünden.« Er stand auf, ging zu dem Holoprojektor und legte den Thermaldetonator oben auf das Gerät.
Bogan hatte angefangen zu schwitzen, was gut war.
»Also, ich weiß, dass Sie Pilot und folglich ein tapferer Gefolgsmann sind, Bogan, und vermutlich keine Angst haben, selbst zu sterben«, sagte er. »Ihre Twi'lek-Strag-Freundin hier ist allerdings eine unschuldige Zivilistin. Sie wollen doch nicht, dass sie jetzt in blutigen Brei verwandelt wird, oder?«
»N-nein ...«
»Nun, dann sind wir uns ja einig. Die Codes?«
Nachdem Bogan die Worte und Zahlen laut ausgesprochen hatte - ein langsamer und langwieriger Vorgang -, nahm »Mont Shomu« mehrere der Sofakissen und benutzte sie dazu, das haltlose Pärchen abzustützen und sie so gegeneinanderzulehnen, dass sie zum Holoprojektor schauten. Er wischte den Schweiß von Bogans Gesicht. »Viel Spaß mit dem Spiel! Ich habe den Projektor auf Wiederholung gestellt, damit ihr euch nicht langweilt - zumindest nicht das erste Dutzend Mal oder so.« Kaird verneigte sich leicht und ging dann hinaus.
Natürlich hätte er sie auf der Stelle töten können, und es gab viele seines Berufsstandes, die das ohne zu zögern getan hätten. Nicht, dass es ihm sonderlich viel ausgemacht hätte, es zu tun. Er hatte in seinem Leben mehr als genug Leute zurück zum Kosmischen Ei geschickt, sodass zwei weitere die Gesamtsumme kaum beeinflussen würden. Doch es gab Gründe dafür, sie nicht umzubringen. Zuerst und vor allem hatte ihn niemand dafür bezahlt, zweitens war es nicht
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