Medstar 02 - Jedi-Heilerin
geschah: Eine kühle Brise streifte ihn, als er über die Anlage ging. Er konnte sie sogar durch die schwere, heiße Verkleidung hindurch spüren, und sie währte bloß eine Sekunde, so kurz, dass er sich nicht sicher war, ob er sich das Ganze nicht bloß eingebildet hatte. Er blieb stehen und schaute sich um, doch es war nichts zu sehen. Niemand war auch nur in seiner Nähe.
Er runzelte die Stirn - die Maske machte daraus eine finstere Kubaz-Miene, hob den kurzen Gesichtsrüssel an und rollte ihn dann nach unten hin zusammen, drückte ihn eng gegen das Kinn. Kaird bemerkte es nicht. Eine Woge Luft, die kalt genug war, um sie selbst durch das hindurch zu fühlen, was er anhatte? Die anscheinend aus dem Nichts kam? Das war nicht natürlich. Und Agenten der Schwarzen Sonne erreichten kein hohes, reifes Alter, wenn sie das Unnatürliche ignorierten.
EINER INTUITION FOLGEND, SCHAUTE ER AUF. DER HIMMEL STELLTE SEINE ÜBLICHE BANDBREITE VON FARBEN ZUR SCHAU: BLASSGRÜN, GELB, EIN BISSCHEN BLAU UND ROT. AUSSERHALB DER ENERGIEKUPPEL WAR DIE ATMOSPHÄRE SCHWANGER VON SPOREN, UND IM INNERN DES SCHILDS SCHWEBTEN EINIGE KLEINE WÖLKCHEN VON DEM ZEUG UMHER, HOCH DROBEN, JEDOCH NICHT ANNÄHERND NAH GENUG, UM EIN GESUNDHEITSRISIKO DARZUSTELLEN.
Könnte die Bö irgendwie von außerhalb der Kuppel gekommen sein? Er schüttelte den Kopf. Das ergab keinen Sinn - wenn überhaupt, war es draußen heißer, nicht kühler.
Kaird setzte seinen Weg langsam fort. Irgendetwas Seltsames war gerade passiert, ohne dass er die Ursache dafür kannte - noch nicht.
Aber er würde sich darum kümmern, sie in Erfahrung zu bringen. Bald.
10. Kapitel
Die Durchsage kam über die Hypertonlautsprecher, sodass es klang, als würde sich eine ruhige Stimme ganz persönlich an jedes einzelne empfindungsfähige Wesen in der Basis wenden. Allerdings war der Sprecher ein Ugnaught, und sein starker Akzent, der das Basic förmlich durch die Mangel drehte, machte es schwierig, die Wörter zu entschlüsseln.
»Ach'ung. In drei Tag'n Odszeid präsendiad euch Holo- Net Endadenmend in, äh, Zusamm ... Zusamm-a-beid mid de Milidärbenef-benfizverein de Rebbublig Jasod Revoc un sein Galagdische Revue, aba hallo. Mid Epoh Trebor, Lili Renalem, Annioc Yerj, Eyar Marath un Figrin Dan un de Modal Nodes, jo.«
Uli, der auf seinem Handleser gerade die Daten eines Zephaloscans überprüfte, runzelte die Stirn und sah Jos an. »Was hat er gesagt?«
»Er sagte, dass der Rummel in die Stadt kommt. Die Soldaten kriegen ein bisschen Unterhaltung - und wir auch, rein theoretisch. Es sei denn, natürlich, wir sind dann hier drin und spielen Puzzle mit verschiedenen inneren Organen.« Jos winkte dem diensthabenden FX-7, damit er die Resektion des Trupplers auf der Trage vor ihm übernahm. Er hatte fast fünfundvierzig Minuten gebraucht, um das ganze Schrapnell zu entfernen, das im Mittelfell des Klons gesteckt hatte. Das Rausholen von Granatsplittern machte fast die gesamte Invasivarbeit auf der Flehr-Station aus - wesentlich mehr als Projektilwerfergeschosse, Schalldisruptortraumata, Vibroklingen oder irgendetwas anderes aus dem mörderischen Katalog, die der Bodenkrieg im Dschungel zu bieten hatte. Er schätzte, dass er vermutlich gute zehn Kilo verbogenes, versengtes Metall aus den Eingeweiden verschiedener Soldaten gepuhlt hatte. Der angerichtete Schaden war in jedem Fall grässlich. Kein Wunder bei einem Stück Durastahl, das einem vor Hunger irrsinnigen Reek gleich mit beinahe Schallgeschwindigkeit die Bauchgegend eines Körpers traf und ihn schlimm zurichtete.
»Ich weiß ja nicht, wie's dir geht«, fuhr er fort. »Aber ich könnte dringend ein paar Lacher gebrauchen. Wie ich höre, sind Revocs Leute ziemlich gut.« Er grinste Uli an. »Natürlich könnte die Art von Musik, die sie spielen, für deinen Geschmack ein bisschen langweilig wirken ...«
»Gegen eine gute Band habe ich nie etwas einzuwenden«, sagte Uli. »Hüpf-Hops und so was. Mein großes Ziel ist es jetzt, mich zu verabreden - vorzugsweise mit einer kohlenstoffbasierten, humanoiden, weiblichen Lebensform, auch wenn ich nach drei Wochen hier mittlerweile lerne, nicht so wählerisch zu sein.«
Jos nickte gedankenvoll, während er in der Nach-OP-Kammer seine Handschuhe und den Kittel abstreifte. Waren seit Ulis Ankunft wirklich schon drei Wochen vergangen? Ihm wurde bewusst, dass er in letzter Zeit nicht an Zan gedacht hatte und verspürte einen plötzlichen Stich des Selbstvorwurfs. Warum?, fragte er
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