Medstar 02 - Jedi-Heilerin
sich, jeder gute Arzt weiß, dass der
Kummer schließlich vergeht - Trauer ist ein steter Prozess. Zan hätte es so gewollt. Dennoch plagten ihn düstere Schuldgefühle. Die Wahrheit war, dass Uli trotz seiner Jugend einen ziemlich guten Mitbewohner abgab. Er war ordentlich, und seine Ordentlichkeit hatte Jos dazu verleitet, ebenfalls ein bisschen mehr auf die unmittelbare Umgebung achtzugeben, sodass sich die Wände jetzt zumindest nicht mehr pelzig anfühlten, wenn man sie berührte. Uli sah vieles sicherlich mit anderen Augen als Jos, doch im Gegensatz zu den meisten Leuten in seinem Alter war er nicht im Geringsten rechthaberisch, was seine Ansichten betraf. Sie hatten interessante Gespräche geführt, über so ziemlich alles, von galaktischer Politik bis hin zu den besten Restaurants auf Coruscant. Jos bevorzugte das elegante - und teure - Zothique, während Uli sehr von einem schmierigen Schuppen namens Dex's Diner angetan war. Kein Zweifel, der neue Mitbewohner hatte dabei geholfen, die Trauer über das Hinscheiden des alten besser zu verdauen.
Drei Wochen. Beinahe ebenso lange war es her, seit Admiral Kersos das Kommando übernommen hatte. Sein Großonkel musste Tolk noch persönlich kennenlernen, da sie einander bislang nur flüchtig im OP begegnet waren - verschiedene Verwaltungspflichten hatten Kersos den Großteil dieser Zeit über auf der MediStern-Fregatte im Orbit festgehalten -, und Jos hatte sich bemüht, sie voneinander fernzuhalten. Obgleich sich Kersos derselben Sünde schuldig gemacht hatte, die auch Jos in Erwägung zog, fürchtete Jos, dass sein Onkel sie vielleicht nicht mögen würde - oder dass Tolk ihn nicht mochte. Er war sich ehrlich gestanden nicht sicher, was letzten Endes schlimmer wäre.
Nun, zweifellos würden die beiden einander gesellschaftlich bei der HoloNet-Entertainment-Show begegnen, und er war sich absolut nicht sicher, ob er dabei sein wollte - oder irgendwo auf derselben Planetenhalbkugel -, wenn es so weit war.
Säule musterte die dekodierte Nachricht auf dem Flachbildschirm, deren Inhalt dafür sorgte, dass ihm irgendwie mulmig zumute war. So sehr der Spion die Vorstellung auch hasste, die da oben hatten für die Zukunft eine Vorgehensweise angeordnet, die Gewalt beinhaltete.
Extreme Gewalt.
Die Separatisten wollten diesen Planeten und sein wertvolles Bota. Sie hatten die Absicht, das labile Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten zu kippen, und die Art und Weise, wie sie das zu erreichen gedachten, war mit einem Wort verachtenswert.
Allein der Gedanke an die Konsequenzen dieser Tat genügte, um einem Übelkeit zu bereiten. Es würde nicht allein Säule zufallen, diesen Sabotageakt durchzuführen. Nichtsdestotrotz würde der Spion im richtigen Augenblick ein entscheidendes Element des Plans initiieren müssen. Infolgedessen würden mit Sicherheit einige republikanische Soldaten sterben - vielleicht viele von ihnen, und dazu noch etliches nicht kämpfendes Personal. Ja, es handelte sich größtenteils um Militärangehörige, aber das lag vornehmlich daran, dass die meisten dieser Leute einberufen worden waren - Säule hatte nur sehr wenige Mediziner getroffen, die sich absichtlich zum Dienst bei der Armee oder der Flotte verpflichteten. Obwohl es immer auch jene gab, die den Militärdienst als berechtigte Sache ansahen, waren die Ärzte, Schwestern und Sanitäter, die den Kranken und Verwundeten halfen, zumeist Wehrpflichtige. Was das betraf, hatten sie gar keine andere Wahl - hätten sie sich geweigert, wären sie zwangseingezogen oder eingesperrt worden. Einige entschieden sich für Letzleres, doch die waren in der Minderheit. Irgendwann würde der Krieg vorüber sein, ganz egal, ob sie ihn nun gewannen oder verloren, und wenn sie überlebten, würden die Eingezogenen nach Hause zurückkehren und sich wieder ihrem eigenen Leben widmen. Doch anstatt zum Militär ins Gefängnis zu gehen, konnte jemanden sein ganzes Leben lang verfolgen. Das war keine leichte Entscheidung. Vor Beginn dieses Krieges, bevor es einen Agenten mit dem Decknamen Säule oder auch Linse gab, war der Träger dieser beiden Namen in anderen Kriegen moralischen Gegnern begegnet, die sich gegen dieses Konzept zur Wehr gesetzt hatten. Einige konnten die Bürde tragen, andere brachen unter der Last dieser Entscheidung zusammen, zerquetscht wie ein Flatterstecher unter einem schweren Stiefel.
Säule seufzte. In Zeiten wie diesen konnte man bloß das Fernziel klar im Blick behalten. Die Objekte und
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