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Me(e)hr Mann fürs Herz

Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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gehen.“

27
     
     
    Nachdem sie Jonas mitleidlos abgehängt hatte, schüttelte sich Fred weniger als fünf Minuten später das Wasser aus den Haaren und ging den Strand hinauf. Zu ihrer Überraschung saßen Tennian und Rennan, die blauhaarigen Meerzwillinge, im Sand (nackt, wie es beim Volk ihres Vaters üblich war) und blickten gen Horizont.
    „Guten Abend, Fredrika“, sagte Tennian, den Blick auf den Sand gerichtet.
    „Hi, Tennian. Rennan.“
    Er antwortete nicht, sondern beobachtete weiter den Horizont mit zusammengekniffenen Augen. Fred wollte ihn gerade verbal erniedrigen, als ihn Tennians linker Ellbogen so heftig in der Seite traf, dass Fred ein Knacken vernahm.
    „Guten Abend“, brachte ihr Bruder heraus. Dann ließ er sich langsam auf die Seite fallen und stöhnte in den Sand.
    „Wir freuen uns schon auf deinen Bericht morgen“, fügte Tennian hinzu, sah zu ihr hoch und lächelte schüchtern.
    „Ach, wirklich?“
    „Außerdem sucht seine Hoheit, unser Prinz, …“ – hierauf folgte ein böser Blick auf ihren sich windenden Zwilling – „nach dir.“
    „Ja, Mekkam – euer König – hat es mir schon gesagt. Danke, es war schön, euch wiedergesehen zu haben.“
    „Weißt du“, Tennian räusperte sich und setzte erneut an, „weißt du, wo Thomas ist?“
    „Im UWM. Er sucht Filme aus, die der König ansehen kann.“
    „Oh.“
    Fred wusste, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war zu gehen. Nachdem ihm die Rippen gebrochen worden waren, würde Rennan es sich zweimal überlegen, sie vor den Kopf zu stoßen. Artur wartete auf sie. Thomas ging ihr nicht mehr auf den Geist. Tennian hatte nicht den Mumm, ihren König zu stören, also würde sie sich keine Sorgen machen müssen, was Tennian und Thomas miteinander trieben.
    Perfekt.
    Der Zeitpunkt zu gehen hätte gar nicht besser gewählt sein können.
    Niemals.
    Also: Zeit zu gehen.
    Fred gab sich geschlagen. „Thomas hätte bestimmt nichts dagegen, wenn du hinschwimmen würdest“, sagte sie. „Er würde sich sicher sehr freuen, dich wiederzusehen.“
    „Oh, aber er hat ein Treffen mit dem König. Ich kann nicht …“
    „Was für ein Treffen? Er leiht dem König DVDs. Frag mich nicht, was das ist“, sagte sie schnell, als Tennian den Mund öffnete. „Der Punkt ist, dass es sich nicht um etwas Offizielles handelt. Los, geh schon.“
    Tennian sprang schon auf und ließ dabei noch mehr Sand auf ihren stöhnenden Zwilling hinabregnen. „Nun, vielleicht werde ich das wirklich tun. Im Interesse der … der …“
    „Kommunikation zwischen den Spezies“, bot Fred an und verfluchte sich, weil sie ein Gewissen hatte.
    „Ganz genau!“, rief Tennian und flitzte den Wellen entgegen. Auf einmal blieb sie stehen und drehte sich um. „Oh. Rennan. Auf Wiedersehen.“
    „Ja, mach’s gut“, sagte Fred zu Rennan, der wie eine gestrandete Seekuh in sich zusammengesunken war und tief ein- und ausatmete.
    Und dann verschwand Tennian, um Freds Freund anzuschwärmen. Nun ja. Einen ihrer Freunde. Nicht dass das schon offiziell entschieden worden wäre, weil sie schließlich …
    „Kleine Rika?“
    „Ich komme!“, rief sie und machte einen Schritt über Rennans Körper hinweg, um den Strand hinaufzurennen.

28
     
     
    „Ich muss dir etwas zeigen.“
    Mehr hatte Artur nicht gesagt. Dann hatte er sie ans Ufer geführt, und sie waren bis zu den Hüften ins Wasser gewatet. Dann waren sie getaucht und hatten sich in ihre Fischform gewandelt.
    Für heute habe ich genug Zeit im Wasser verbracht, findest du nicht?
    Ich glaube, dass du manchmal nur schimpfst, um deine eigene Stimme zu hören, kleine Rika.
    Und ich glaube, du kannst mich mal …
    Hier!
    Sie sah genauer hin … und schnappte vor Überraschung nach Luft. Artur hatte sie zu einer riesigen Fläche, die mit Seegras bedeckt war, gebracht. Das dunkle Grün hob sich wunderhübsch von dem hellen Sand ab und schien kein Ende zu nehmen.
    Er nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich. Sie zupfte ein großes Blatt ab und knabberte vorsichtig daran. Dann wurde sie mutiger, stopfte das wächserne, pralle Blatt in den Mund und kaute.
    Es schmeckte salzig und frisch, wie der Seetang um die Maki-Rollen in japanischen Restaurants. Und es war köstlich!
    So graste sie zufrieden gute zwanzig Minuten lang und hoffte, Artur würde keine gemeinen Bemerkungen machen, weil sie sich wie eine Seekuh aufführte.
    Siehst du? Ich wusste, es würde dir gefallen. Selbst diejenigen unter uns, die Fisch essen, mögen

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