Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Ihrer Arbeit sind?«
    Megan runzelte die Stirn. »Ja, sicher … in einer Stunde werde ich abgelöst.«
    Â»Wunderbar.« Jessicas Lächeln war ebenso charmant wie das ihres Bruders.
    Â»Wenn Sie nichts dagegen haben, treffen wir uns doch in anderthalb Stunden in Ihrem Atelier.«
    Â»In meinem Atelier?«
    Â»Also abgemacht.« Jessica legte ihre Hand auf Megans Arm. »Catch hat mir den Weg dorthin beschrieben.«
    Die Glocke läutete die nächste Fahrt ein und erinnerte Megan an ihre Pflichten.
    Und während sie Sicherheitsgurte anlegte und überprüfte, fragte sie sich, warum Jessica sich wohl ausgerechnet im Atelier mit ihr treffen wollte.
    In ihrem Schlafzimmer betrachtete Megan ihr Abbild im Spiegel. Wie konnte ein Mann, der für die grazile Schönheit Jessicas schwärmte, überhaupt etwas an ihr finden? Achtlos die Schultern zuckend legte sie die Haarbürste ab. Das war inzwischen völlig unerheblich. Wie die meisten anderen Menschen, die hierherkamen, war auch Catch offensichtlich nur an einem kurzfristigen Vergnügen interessiert.
    Du bist eine solche Närrin, schalt sie die Frau im Spiegel und schloss die Augen, weil sie die Trauer darin nicht widergespiegelt sehen wollte. Weil du nicht loslassen kannst, fuhr sie in Gedanken fort. Weil es dir egal ist, aus welchem Grund er dich wollte. Wichtig ist dir nur, dass er dich wollte. Und weil du dir wünschst, er würde dich noch immer wollen.
    Sie schüttelte vehement den Kopf und brachte ihr Haar damit wieder durcheinander. Sie musste aufhören, sich ständig im Kreis zu drehen. Jessica Delaney würde jeden Moment ankommen.
    Warum? Megan starrte nachdenklich vor sich hin. Warum kam sie her? Was wollte sie hier?
    Megan konnte es sich nicht erklären. Seit zwei Wochen hatte sie nichts von Catch gehört. Warum wollte seine Schwester jetzt plötzlich mit ihr reden?
    Das Geräusch eines herannahenden Wagens unterbrach ihre Gedanken. Durch das Fenster sah sie Jessica aus Catchs schwarzem Porsche steigen.
    Megan ging hinunter, um die andere zu begrüßen. Sie fühlte sich steif und verlegen.
    Â»Hallo.« Sie zögerte kurz, bevor sie von der Tür wegtrat und Jessica einlud, hereinzukommen.
    Jessica sah sich um. »Was für ein hübsches Haus.«
    Ihr Kompliment klang echt, und ihr Lächeln glich so sehr dem von Catch, dass Megans Herz einen Schlag lang aussetzte. »Ich wünschte nur, meine Azaleen würden auch so prächtig gedeihen.«
    Â»Pop, mein Großvater, hegt und pflegt sie. Es sind seine größten Schätze.«
    Â»Ich habe schon so viele wunderbare Dinge von Ihrem Großvater gehört.« Die blauen Augen der Frau strahlten warm. »Ich würde ihn sehr gern kennenlernen.«
    Â»Er ist noch im Park.«
    Die Verlegenheit wich langsam. Charme schien ebenfalls zu den Eigenschaften zu gehören, die der Familie Catcherton zu eigen waren.
    Â»Möchten Sie vielleicht einen Kaffee? Oder lieber Tee?«
    Â»Später vielleicht. Können wir jetzt direkt in Ihr Atelier gehen?«
    Â»Mrs. Delaney, ich würde Sie gern fragen, wieso …«
    Â»Jessica bitte«, fiel sie Megan fröhlich ins Wort und erklomm bereits die Stufen neben der Garage.
    Â»Also schön, Jessica«, stimmte Megan zu und begann erneut: »Jessica, woher wissen Sie, dass ich ein Atelier habe und dass es über der Garage liegt?«
    Â»Oh, Catch hat es mir erzählt. Er erzählt mir überhaupt sehr vieles.«
    Jessica blieb vor der Tür stehen und wartete darauf, dass Megan aufschloss. »Ich bin ja so gespannt darauf, Ihre Arbeit zu sehen. Ich versuche mich des Öfteren in Öl, aber das sind nur sehr amateurhafte Ansätze.«
    Â»In Öl also.« Jetzt ergab Jessicas Interesse für Megan zumindest ein wenig mehr Sinn – eine verwandte Künstlerseele.
    Â»Ja, leider mehr schlecht als recht. Die Ergebnisse sind Quell nie versiegender Frustration.«
    Da war es wieder, das typische Catcherton-Lächeln.
    Und es löste eine viel zu heftige Reaktion in Megan aus.
    Um abzulenken, begann sie hastig draufloszuplappern. »Ich habe auch kein Glück mit der Leinwand. Nichts kommt zum Schluss so heraus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es macht mich rasend, wenn ich nicht ausdrücken kann, was ich möchte. Manchmal versuche ich es auch mit Airbrushing, aber …«
    Jessica hörte gar nicht zu. Sie ging durch den Raum, in der

Weitere Kostenlose Bücher