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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sekunde wurde Megan klar, was sie da tat: Sie war unbefugt in ein fremdes Haus eingedrungen.
    Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, war aber gleichzeitig fasziniert. Nach einem kurzen Kampf mit ihrem Gewissen ging sie zur Küche durch.
    Nein, sie schnüffelte nicht herum, beruhigte sie sich, sondern wollte nur ganz sichergehen, dass Catch nicht zu Hause war. Immerhin stand sein Wagen vor der Garage, und die Tür war auch nicht abgeschlossen.
    Im Spülbecken stand eine benutzte Tasse, auf der Anrichte eine halbe Kanne Kaffee, inzwischen kalt geworden. Catch hatte wohl beim Eingießen ein wenig Kaffee verschüttet, die Tropfen aber nicht weggewischt. Megan beherrschte den automatischen Drang, nach einem Lappen zu greifen und es nachzuholen.
    Gerade als sie wieder gehen wollte, setzte draußen das Brummen eines Rasenmähers ein.
    Sie ging zum Fenster und sah hinaus.
    Catch, mit bloßem Oberkörper, die Jeans tief auf den Hüften sitzend, schob einen Benzinmäher vor sich her über den Rasen. Auf seiner Haut lag ein feiner Schweißfilm und ließ sie in einem goldenen Bronzeton schimmern.
    Fasziniert schaute Megan eine Weile dem Muskelspiel seiner Arme zu, dann riss sie sich los und ging durch die Küchentür nach draußen.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm Catch eine Bewegung und etwas Rotes wahr. Er wandte den Kopf und sah Megan, die in roter Bluse und weißer Jeans auf ihn zukam.
    Catch blinzelte gegen das Sonnenlicht und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Dann stellte er den Motor ab.
    Â»Hallo, Meg«, begrüßte er sie lässig, doch seine Augen blickten wachsam.
    Â»Du hast wirklich Nerven, Catcherton«, setzte sie beißend an. »Selbst ich hätte nie gedacht, dass du das Vertrauen eines alten Mannes derart ausnutzen würdest.«
    Er hob eine Augenbraue und stützte sich auf den Griff des Rasenmähers. »Fang noch einmal an«, meinte er. »Und etwas deutlicher, bitte.«
    Â»Du bist genau der Typ, der seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken muss«, fuhr sie schneidend fort. »Du musstest natürlich ganz zufällig im Park sein, und mit deinem angenehmen Polster im Rücken musstest du auch unbedingt ein großzügiges Angebot machen, eines, das Pop nicht ausschlagen konnte.«
    Â»Ah, es dämmert.« Er richtete sich auf. »Ich hatte schon vermutet, dass du nicht begeistert sein würdest. Ich hatte also recht.«
    Â»Du hast gewusst, dass ich das niemals zulassen würde.«
    Â»Ehrlich gesagt, das ist mir nie in den Sinn gekommen.«
    Er lehnte sich wieder auf den Rasenmäher, doch an seiner Ausstrahlung war nichts Lässiges mehr. »Soweit ich gesehen habe, bestimmst du nicht über Pops Leben, Meg. Und über meines erst recht nicht.«
    Sie mühte sich, ihren Ton so ruhig wie möglich zu halten. »Ich habe ein nicht unerhebliches Interesse an dem Park und an allem, was damit zusammenhängt.«
    Â»Sehr schön. Dann solltest du erfreut sein, dass das Geld für die Reparaturen so schnell zur Verfügung stand und zudem minimale Kreditzinsen anfallen.«
    Er klang jetzt sehr sachlich und geschäftsmäßig.
    Â»Warum hast du uns das Geld geliehen?«, verlangte sie zu wissen.
    Lange musterte er sie, dann sagte er schließlich kühl: »Ich bin dir keine Erklärung schuldig.«
    Â»Dann werde ich dir eine geben«, fauchte sie. »Du hast eine Gelegenheit gesehen und sofort zugegriffen. Vermutlich ist das in deiner Welt völlig normal. Man nimmt sich, was man will, ohne an die Menschen zu denken, die davon betroffen sind.«
    Â»Vielleicht bin ich heute etwas begriffsstutzig.« Seine Augen waren dunkel wie Gewitterwolken und undurchdringlich. »Ich war eigentlich der Meinung, ich hätte etwas gegeben anstatt genommen.«
    Â»Geliehen«, korrigierte sie ihn kalt. »Mit dem Park als Sicherheit.«
    Â»Wenn es das ist, was dich stört, dann solltest du dich mit deinem Großvater unterhalten und es mit ihm klären.«
    Er beugte sich hinunter und griff nach der Schnur, um den Rasenmäher wieder anzuwerfen.
    Â»Du hattest kein Recht, sein Vertrauen so zu missbrauchen. Pop vertraut jedem.«
    Catch ließ die Starterschnur wieder zurückschnappen. »Zu schade, dass sich eine solche Eigenschaft nicht weitervererbt.«
    Â»Ich habe nicht den geringsten Grund, dir zu vertrauen.«
    Â»Und offenbar jeden, um

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