Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
für Kinder.«
    Es sollte sich amüsiert anhören, doch Liebe und Bewunderung für ihren Bruder klangen deutlich hindurch. »Er hat auch ein paar erstaunliche Dinge für die Waisen von Vietnamveteranen getan. Und dann ist da noch dieses Kinderdorf in New South Wales.«
    Megan schwieg verblüfft. Redeten sie hier über denselben David Catcherton? Über den Mann, der sie so plump im Supermarkt angesprochen hatte?
    Mit einem mulmigen Gefühl im Magen erinnerte sie sich daran, dass sie ihm vorgeworfen hatte, das Vertrauen ihres Großvaters zu missbrauchen. Sie hatte sich eingeredet, er sei ein Opportunist, verwöhnt durch Geld und gutes Aussehen. Sie hatte ihn als verantwortungslos, unzuverlässig und vergnügungssüchtig abgestempelt.
    Â»Das wusste ich alles nicht«, murmelte sie.
    Â»Oh, Catch überlegt immer sehr genau, mit wem er darüber spricht. Und wenn er solche Projekte verwirklicht, dann achtet er darauf, dass die Medien es nicht an die große Glocke hängen. Er verfügt über endlose Energie und besitzt natürlich ein mehr als gesundes Maß an Selbstsicherheit, aber im Grunde ist er ein sehr warmherziger Mensch.« Jessicas Blick glitt an Megan vorbei. »Aber Sie müssen ihn ja gut kennen.«
    Für einen Moment sah Megan Jessica verständnislos an, dann drehte sie sich abrupt um.
    Catchs Büste. Die hatte sie vollkommen vergessen! Langsam wandte sie sich wieder zu Jessica um.
    Â»Nein, nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, ich glaube, ich kenne ihn überhaupt nicht. Er hat ein faszinierendes Gesicht. Daher konnte ich nicht widerstehen und habe mit der Büste angefangen …«
    Verständnis blitzte kurz in Jessicas Augen auf. »Er ist ein faszinierender Mann.«
    Megan senkte hastig die Lider.
    Â»Entschuldigen Sie«, kam es sofort von Jessica, »ich mische mich schon wieder in Dinge ein, die mich nichts angehen. Reden wir also nicht über Catch, sondern lieber über Ihre Ausstellung.«
    Megan hob erstaunt den Blick. »Meine was?«
    Â»Ihre Ausstellung«, wiederholte Jessica. »Wann, meinen Sie, können Sie genügend Werke fertig haben? Was hier im Atelier steht, ist bereits ein sehr guter Anfang. Catch erwähnte etwas von einer Galerie in der Stadt, die auch ein paar Stücke von Ihnen zeigt. Meiner Meinung nach wäre der Herbst die beste Zeit.«
    Â»Jessica, ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    Panik war in Megans Stimme zu hören, ganz leicht nur, doch Jessica spürte es sofort.
    Sie beugte sich vor und nahm Megans Hände in ihre.
    Â»Megan, Sie haben hier etwas wirklich ganz Besonderes, etwas sehr Bedeutendes. Es wird Zeit, dass Sie es mit anderen teilen.«
    Sie stand auf und zog Megan mit sich hoch. »Kommen Sie, lassen Sie uns bei einem Kaffee darüber reden.«
    Eine Stunde später saß Megan allein in der Küche. Die Dämmerung brach herein. Es wurde immer dunkler im Raum, doch Megan schaltete kein Licht ein.
    Zwei leere Kaffeebecher standen auf dem Tisch.
    Megan schaute nur starr vor sich hin und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
    Eine Ausstellung im Jessica’s, einer renommierten Kunstgalerie in New York. Ausschließlich mit ihren Arbeiten. Um sie öffentlich einem interessierten Publikum zu präsentieren.
    Das ist alles gar nicht passiert, dachte Megan, das war sicher nur ein Tagtraum.
    Doch dann fiel ihr Blick auf die zweite leere Tasse auf dem Tisch. Und der leichte Duft von Jessicas exquisitem Parfüm hing ebenfalls noch in der Luft.
    Benommen nahm Megan die beiden Becher und spülte sie ab.
    Wie war es Jessica nur gelungen, sie zu überreden?
    Noch bevor sie richtig nachdenken konnte oder überhaupt eine klare Zusage gegeben hatte, hatte sie auch schon Daten und Details zugestimmt.
    Gab es überhaupt jemanden, der Nein zu einem Catcherton sagte?
    Sie sah auf ihre nassen Hände hinunter. Ich muss ihn anrufen. Dieser Gedanke half ihr nicht, ihre Panik zu beruhigen.
    Ich muss mich bei ihm bedanken.
    Die Kehle wurde ihr eng. Auf dem Weg zum Telefon rieb sie sich die Hände an der Jeans trocken.
    Es ist ganz simpel. Sie räusperte sich. Ich muss nur seine Nummer wählen und Danke sagen. Ein, zwei Minuten, länger dauert es nicht.
    Sie streckte die Hand nach dem Hörer aus, das Herz klopfte ihr bis in den Hals.
    Die Nummer kannte sie auswendig. Immer wieder hatte sie sie in den letzten zwei Wochen gewählt, nur um den

Weitere Kostenlose Bücher