Meer der Liebe
mir von Anfang an zu misstrauen.«
Er kniff abschätzend die Augen zusammen. »Gilt das denn nur für mich oder generell für alle Männer?«
Diese Frage war keiner Antwort würdig.
»Du willst den Park«, sagte sie.
»Richtig, und das habe ich von Anfang an deutlich gesagt.«
Catch schob den Mäher beiseite, sodass jetzt nichts mehr zwischen ihnen stand. »Und ich habe auch noch immer vor, ihn zu bekommen. Allerdings ohne irgendwelche hinterhältigen Taktiken. Das Gleiche gilt übrigens für dich«, fügte er hinzu.
Megan wich zurück, doch er war schneller. Am Oberarm hielt er sie fest. »Möglich, dass es ein Fehler von mir war, dich an unserem letzten Abend gehen zu lassen.«
»Du wolltest mich nicht. Für dich ist das alles nur ein Spiel.«
»Ich â und dich nicht wollen?«
Sein Griff wurde fester, als sie sich erneut ergebnislos loszureiÃen versuchte. »Nein, du hast recht, ich wollte dich nicht.«
Mit einem Ruck zog er sie an sich und presste den Mund auf ihre Lippen. In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. »Genauso, wie ich dich jetzt nicht will.«
Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, hatte er schon wieder Besitz von ihrem Mund ergriffen.
Er küsste sie hart, mit einer Grobheit, die er noch nie gezeigt hatte. »Wie ich dich seit Tagen nicht will.« Damit zog er sie mit sich auf den Rasen hinunter.
Sie bekam es mit der Angst zu tun und wehrte sich.
»Nein!«, stieà sie aus, doch sein Mund brachte sie zum Verstummen.
Die Sanftheit und lockende Zärtlichkeit, die sie bisher von ihm kannte, war verschwunden. Dieser Kuss war Beweis für eine ursprüngliche Gier ohne Finesse, und Megan erwiderte ihn in der gleichen Art, mit der gleichen uneingeschränkten Begierde.
Catch würde sich nehmen, was er wollte, auf seine Art, und während er die weiche Höhle ihres Mundes plünderte, lieà sie sich willig von ihm in den wilden Strudel hineinreiÃen. Sie hatte das Gefühl zu ersticken, als Hitze jäh in ihr aufschoss. Der Atem stockte ihr in der Kehle; kleine, lustvolle Laute entfuhren ihr.
Catchs Finger hinterlieÃen eine heiÃe Spur auf ihrem vor Verlangen bebenden Fleisch.
Längst war sie an einem Ort jenseits von Angst, jenseits von allen Gedanken, murmelte unverständliche Laute, erschauerte unter den Wellen der Erregung, die über ihr zusammenschwappten.
Irgendwann hob Catch den Kopf, sein Atem ging rasselnd und strich heià über ihr Gesicht.
Megan öffnete flatternd die Lider, ihre Augen waren verhangen vor Leidenschaft. Sie zitterte am ganzen Körper. Hätte ihre Stimme ihr gehorcht, so hätte sie Catch in diesem Moment ihre Liebe gestanden. Aller Stolz, alle Zurückhaltung waren geschmolzen, es existierten nur noch das Verlangen und eine Liebe, die schmerzhaft in ihrer Intensität war.
»Das ist nicht der richtige Ort«, sagte er heiser und rollte sich auf den Rücken. »Und ganz bestimmt nicht die richtige Art.«
Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, alles in ihrem Kopf wirbelte, das Blut rauschte in ihren Ohren. »Catch«, war das einzige Wort, das sie herausbrachte. Benommen setzte sie sich auf, sah, dass sein Blick durchdringend auf ihrem Gesicht lag. Sie wollte ihn berühren, doch sie wagte es nicht.
»Habe ich dir wehgetan?«, fragte er rau.
Sie schüttelte den Kopf. Nur das Verlangen, das schmerzte.
»Dann geh jetzt nach Hause, Megan.« Er stand auf und sah auf sie herunter. »Geh nach Hause, bevor ich es doch noch tue.«
Damit lieà er sie allein und ging ins Haus. Megan hörte, wie die Küchentür laut hinter ihm ins Schloss fiel.
8. K APITEL
Megan fiel es in diesen zwei Wochen schwer, mit dem Ansturm der Touristen und Sonnenanbeter fertig zu werden. Wie jedes Jahr zu Ostern kamen sie in Scharen, ein Vorgeschmack auf die Sommersaison. Sie kamen, um sich am Strand die erste Bräune zu holen und so die Zuhausegebliebenen zu beeindrucken, sie kamen, um sich im Ozean zu tummeln, um sich zu amüsieren, um zu lachen, um Spaà zu haben.
Zum ersten Mal in ihrem Leben empfand Megan die vielen Menschen als störende Eindringlinge. Sie sehnte sich nach der Ruhe und dem Frieden, die auÃerhalb der Saison in dem kleinen Städtchen herrschten. Sie wollte ganz allein sein, in ihrem Atelier arbeiten. Sich nur auf sich selbst konzentrieren können.
Einzig in ihrer Kunst fand sie ein wenig Frieden.
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