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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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rückhaltlos und ohne Einschränkungen.
    Â»Frische Forelle zum Abendessen wäre nicht schlecht.« Sie umarmte ihn noch einmal fest. »Heute Abend wird es wohl eine Thunfischkasserolle tun müssen.«
    Â»Hattest du nicht gesagt, du gehst aus?«
    Â»Pop!« Mit beiden Händen strich Megan sich das Haar aus dem Gesicht. »Glaubst du etwa, ich gehe mit einem Mann aus, der mich in der Keksabteilung anspricht?«
    Mit einer routinierten Handbewegung zündete sie das Gas unter dem Teekessel an.
    Â»Ich würde sagen, das kommt auf den Mann an, oder?« Das Lachen in seinen Augen sagte ihr, dass sie jetzt seine volle Aufmerksamkeit hatte. »Wie sah er denn aus?«
    Â»Einer von diesen merkwürdigen Typen, die am Strand herumlungern.« Noch während sie das sagte, wusste sie, dass das so nicht stimmte. »Und er hat auch noch etwas von einem Cowboy.«
    Sie lächelte, als sie Pops Grinsen sah. »Eigentlich hat er ein faszinierendes Gesicht. Schmal und stark, sehr attraktiv. Auf ungeschliffene Art. Als Bronze würde er sich großartig machen.«
    Â»Hört sich doch interessant an. Wo, sagtest du, hast du ihn getroffen?«
    Â»Vor dem Keksregal.«
    Â»Und da bereitest du eine Thunfischkasserolle zu, anstatt zum Dinner auszugehen?« Pop seufzte schwer. »Ich weiß wirklich nicht, was mit diesem Mädchen nicht stimmt.«
    Â»Er war frech und vorlaut.« Megan verschränkte die Arme vor der Brust. »Und außerdem hat er mich anzüglich angesehen. Ich dachte, Großväter holen das Gewehr hervor, wenn jemand ihre Enkelinnen anzüglich ansieht.«
    Â»Willst du dir etwa eines ausleihen und auf die Jagd nach ihm gehen?«
    Das schrille Pfeifen des Wasserkessels bewahrte sie vor einer Antwort.
    Pop beobachtete Megan, wie sie den Tee aufgoss. Sie ist ein gutes Mädchen, dachte er bei sich, manchmal etwas zu ernst, aber ein gutes Mädchen. Und eine Schönheit.
    Es wunderte ihn nicht, dass ein Fremder versucht hatte, sich eine Dinnerverabredung mit ihr zu ergattern. Im Gegenteil, seiner Meinung nach müsste das viel öfter passieren.
    Allerdings schaffte Megan es, einen Mann ohne ein einziges Wort zu entmutigen. Sie brauchte nur ihren »Ich muss doch wohl sehr bitten«-Blick aufzusetzen, und schon nahmen potenzielle Verehrer schleunigst die Beine in die Hand. Anders wollte sie es anscheinend nicht haben.
    Der Vergnügungspark und ihre Kunst nahmen sie voll und ganz in Anspruch, ihr blieb gar keine Zeit für gesellschaftliche Unternehmungen.
    Nein, sie nimmt sich keine Zeit, verbesserte er sich in Gedanken. Und wenn ihn nicht alles täuschte, hatte da auch noch etwas anderes in ihrem Bericht über den Mann im Supermarkt mitgeklungen – Amüsiertheit und ein ganz kleines bisschen Interesse.
    Aber da Pop seine Enkelin kannte, beschloss er, das Thema vorerst fallen zu lassen.
    Â»Laut Wettervorhersage soll es das ganze Wochenende schön bleiben.« Vorsichtig legte er seine Köder in die kleine Kiste mit seinen Angelutensilien. »Das führt bestimmt eine Menge Leute in den Park. Übernimmst du den Schießstand?«
    Â»Ja, sicher.« Megan stellte zwei Becher mit Tee auf den Tisch und setzte sich. »Sind die beiden Gondeln auf dem Riesenrad repariert?«
    Â»Hab mich heute Morgen selbst darum gekümmert.« Pop blies vorsichtig in seinen Becher, um den heißen Tee ein wenig abzukühlen.
    Ihr Großvater war bester Stimmung, wie Megan bemerkte.
    Pop war ein einfacher Mann. Schon immer hatte sie seine Aufrichtigkeit, seinen stillen Humor und seine Geradlinigkeit bewundert. Er liebte es, die Menschen fröhlich zu machen. Das war ihm wichtiger, so fügte sie mit einem stillen Seufzer hinzu, als sich an der Bezahlung dafür zu erfreuen.
    Joyland hatte nie mehr als einen bescheidenen Profit abgeworfen. Pop war eben ein sehr viel besserer Großvater als ein Geschäftsmann.
    Größtenteils regelte sie die geschäftliche Seite, auch wenn diese Verantwortung sie von ihrer Kunst fernhielt. Schließlich sicherte der Park ihnen den Lebensunterhalt. Und was wichtiger war … Pop liebte seinen Park.
    Im Moment schrieb der Park leider rote Zahlen. Ein Thema, das bewusst keiner von ihnen ansprach.
    Stattdessen redeten sie über Neuerungen für die kommende Saison, besprachen Werbemaßnahmen für die Osterferien und Spezialangebote während des Memorial-Day-Wochenendes im Mai.
    Megan

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