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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nippte an ihrem Tee und hörte Pop nur mit halbem Ohr zu, wie er über die Möglichkeiten sprach, für den trubeligen Sommer Hilfskräfte einzustellen. Darum würde sie sich schon kümmern, wenn es so weit war.
    Pop war ein wahrer Magier, wenn es um stotternde Karussellmotoren und von der Sonne erschöpfte Touristen ging. Doch er neigte nun mal dazu, seine Arbeiter viel zu großzügig zu entlohnen, ohne darauf zu achten, ob er auch etwas für sein Geld zurückbekam. Megan war da wesentlich praktischer veranlagt. Ihr blieb eigentlich auch keine andere Wahl.
    Diesen Sommer werde ich wohl selbst als Vollzeitkraft einspringen müssen, überlegte sie.
    Nur kurz blitzte das Bild der halb fertigen Skulptur in ihrem Atelier über der Garage vor ihr auf. Nun, die würde eben bis Dezember warten müssen.
    Megan musste sich beherrschen, um nicht laut aufzuseufzen. Es ging eben nicht anders. Bis die Lage wieder besser aussah. Vielleicht nächstes Jahr …
    Immer hieß es »Vielleicht nächstes Jahr«. Immer gab es andere Dinge zu erledigen.
    Mit einem unmerklichen Schulterzucken wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Pops Monolog zu.
    Â»Ich denke, wir können ein paar Wanderarbeiter und Studenten anheuern, die die Karussells bedienen.«
    Â»Ja, das wird wohl kein Problem sein.« Bei Pops Erwähnung der Wanderarbeiter gingen Megans Gedanken automatisch zurück zu David Catcherton.
    Catch. Sein Gesicht erschien vor ihrem inneren Auge. Eigentlich würde sie diesen Typus Mann als vagabundierenden Tagelöhner abtun, doch da war mehr an ihm.
    Megan hielt sich für eine Menschenkennerin und war stolz auf ihr genaues Auge. Es ärgerte sie, dass es ihr nicht gelang, diesen Mann exakter zu charakterisieren. Noch mehr allerdings ärgerte es sie, dass sie schon wieder an diese lächerliche Begegnung mit dem Fremden dachte.
    Â»Noch Tee?« Pop war bereits auf dem Weg zum Herd.
    Megan riss sich zusammen. Ȁh … ja, gern.«
    Sie runzelte über sich selbst die Stirn. Da erging sie sich in unnützen Lappalien, während es genug andere Dinge zu tun gab. »Dann werde ich mich wohl besser ans Abendessen machen. Sicher wirst du bald zu Bett gehen wollen, wenn du morgen früh zum Angeln aufbrichst.«
    Â»Das ist mein Mädchen.« Pop drehte die Gasflamme auf. Dann sah er interessiert aus dem Fenster.
    Â»Ich hoffe, es ist genug für drei da«, meinte er leichthin. »Sieht aus, als hätte dein Strandcowboy den Weg zur Ranch gefunden.«
    Â»Was?« Mit gerunzelter Stirn erhob sie sich.
    Â»Deine Beschreibung passt genau. Wie üblich, Megan.« Pop beobachtete den Mann, der mit lockeren Schritten auf das Cottage zukam.
    Er gefiel Pop auf Anhieb.
    Schmunzelnd drehte er sich zu Megan um, die neben ihn getreten war, um ebenfalls aus dem Fenster zu sehen. Als er ihr Gesicht sah, musste er sich das laute Lachen verkneifen.
    Â»Er ist es!«, flüsterte Megan fassungslos. Sie traute ihren Augen kaum.
    Â»Das dachte ich mir schon«, meinte Pop gutmütig.
    Â»Dass dieser Mann eine solche Dreistigkeit besitzt!«, stieß sie düster aus.

2. K APITEL
    Bevor ihr Großvater etwas sagen konnte, marschierte Megan energisch zur Tür und riss sie auf, genau in dem Augenblick, als Catch auf den Treppenabsatz trat.
    Nur ganz kurz flackerte Erstaunen in seinen grauen Augen auf.
    Â»Sie haben wirklich Nerven«, begrüßte sie ihn eisig.
    Â»Das hat man mir schon öfter gesagt«, stimmte er gelassen zu. »Sie sind noch hübscher als vor einer Stunde.«
    Mit einem Finger fuhr Catch über ihre Wange. »Dieser Hauch von Rot unter der gebräunten Haut steht Ihnen wunderbar.«
    Er strich noch über ihr Kinn und ließ seine Hand dann sinken. »Wohnen Sie etwa hier?«
    Â»Sie wissen genau, dass ich hier wohne«, erwiderte sie kalt. »Sie sind mir gefolgt.«
    Catch grinste jungenhaft. »Tut mir leid, Ihre Hoffnungen zu enttäuschen, Meg, aber Sie hier vorzufinden ist für mich nur ein Bonus. Ich wollte zu einem gewissen Timothy Miller. Ist er ein Freund von Ihnen?«
    Â»Er ist mein Großvater.« Fast unmerklich positionierte sie sich so, dass sie den Eingang blockierte. »Was wollen Sie von ihm?«
    Catch war die beschützende Haltung nicht entgangen. Doch bevor er etwas dazu bemerken konnte, trat Pop hinter Megan.
    Â»Warum bittest du den Mann nicht herein, Megan? Was immer er will, er

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