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Meereskuss

Meereskuss

Titel: Meereskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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geschwängert wird? Solange Lucy sich an ihresgleichen hält, ist alles gut.«
    Maggie hob die Augenbrauen. »Ach ja.«
    Verflucht.
    Er hatte sich nicht an seinesgleichen gehalten. Und Gott sei Dank Maggie auch nicht.
    »Ich meine ja nur … Du hast selbst gesagt, dass die meisten Kinder aus Verbindungen zwischen den Menschen und den Mer menschlich sind. Lucy ist nur zur Hälfte eine Selkie. Wenn sie einen Sterblichen, einen Menschen, heiratet, werden ihre Kinder wahrscheinlich auch menschlich sein. Und außer Gefahr.«
    »
Lucys
menschliche Kinder wären außer Gefahr«, wiederholte Margred.
    Caleb runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich. Die Dämonen waren nie hinter Lucy her.«
    »Warum gehst du dann davon aus, dass unser Kind in Gefahr wäre?«
    »Weil – verdammt, Maggie, du bist eine Selkie.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Doch. In deinem Blut. In deinen Genen. Und ich habe die Gene meiner Mutter. Diese Kombination …« Die Angst um sie schnürte ihm die Kehle zu. »Es ist zu gefährlich.«
    »Hast du nicht gesagt, wir sollten den Teufel nicht an die Wand malen?«
    »Maggie, wenn du schwanger wirst, könntest du dir genauso gut eine Zielscheibe auf den Bauch malen. Die Dämonen werden hinter dir her sein. Du könntest sterben.« Der bloße Gedanke daran zerriss ihm das Herz. Seine Hand umklammerte die ihre auf dem Tisch. »Ich kann dich nicht verlieren.«
    »Mein süßer Mann. Liebe meines Lebens.« Ihre Stimme war sanft und ihr Blick dunkel und zärtlich. »Alles Vergängliche muss sterben. Jetzt oder in fünf Jahren oder in fünfzig … was ist das im Vergleich zur Ewigkeit? Und trotzdem würde ich lieber ein Jahr mit dir leben als ein Jahrtausend ohne dich. Ich bin jetzt ein Mensch. Also lass mich auch ein Mensch
sein

    Sie war alles, was er sich jemals gewünscht hatte. Und sie wünschte sich eine Familie. Mit ihm.
    »Es ist ein Risiko«, entgegnete er stur.
    »Das ganze Leben ist ein Risiko. Ich habe mir dieses Leben mit dir ausgesucht. Lass es mich auch in seinem ganzen Umfang leben.«
    Ihre Liebe berührte ihn zutiefst.
    Ihr Vertrauen beschämte ihn.
    »Maggie.«
Mist.
»Ich kann dir einfach nichts abschlagen.«
    Sie verzog langsam den Mund zu einem herausfordernden Lächeln. Sie war so schön mit ihren großen, dunklen, klugen Augen und ihrem Komm-und-nimm-mich-Lächeln. »Darauf baue ich.«
    »Du bist damals von deinem Partner nicht schwanger geworden. Was, wenn ich dir dieses Kind nicht geben kann?«
    »Die Geburtenrate der Selkies geht seit Jahrhunderten zurück. Kann sein, dass ich unfruchtbar bin. Wenn wir keine Kinder bekommen, tun wir eben, was andere Paare tun. Wir finden uns damit ab. Wir adoptieren ein Kind. Ich erwarte kein Wunder, Caleb.« Ihr Lächeln wurde kläglich. »Oder nur ein kleines.«
    Es zerriss ihm das Herz.
    Sie warf das Haar zurück und stand mit einem ihrer direkten Blicke auf. »Willst du weiter nach Gründen suchen, warum es keine gute Idee ist, ein Kind in die Welt zu setzen? Oder willst du mit mir schlafen?«
    Hitze fuhr ihm in die Lenden. Caleb schluckte. Er war in Schwierigkeiten. Oder er würde es sein, wenn er ihr nur eine halbe Chance gab.
    Wenn er
ihnen
eine Chance gab.
    »Das ganze Leben ist ein Risiko.«
    »Ich will dich«, sagte er aufrichtig. »Ich will dich immer.«
    Ihre Brüste in den Händen, seinen Körper in ihrem. Nichts zwischen ihnen. Haut an Haut, so wie es beim ersten Mal gewesen war.
    »Na dann …« Ihr Lächeln wurde breiter.
Komm und nimm mich.
    Caleb grinste vor Liebe und Lust, als er den Küchentisch umrundete.
     
    Bart Hunter fummelte im Dunkeln an der Haustür herum.
    Etwas stimmte nicht. Unruhe bohrte sich wie ein Leuchtfeuer durch den klammen Abenddunst und den Whiskynebel.
    Kein Licht auf der Veranda. Lucy ließ immer die Lampe für ihn brennen. Der Knauf drehte sich schon unter seiner Hand, noch bevor er den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte. Sie vergaß auch nie, die Tür abzusperren. Lucy war ein vorsichtiges Mädchen. Verantwortungsbewusst. Nicht wie …
    Aber bei diesem Vergleich zuckte er zusammen, als hätte er an eine alte Wunde gerührt.
    Er stolperte in die Diele. So still. So dunkel. Der Duft des Schmortopfes – vielleicht Tomaten und Zwiebeln – durchzog das Erdgeschoss.
    Bart stand schwankend zwischen der leeren Küche und dem dunklen Wohnzimmer. In seinem Magen rumorten Hunger und zu viel Alkohol. Vielleicht sollte er einen Happen essen, ihr zuliebe.
    Doch zuerst brauchte er noch einen Drink.
    Er torkelte ins Wohnzimmer

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