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Meereskuss

Meereskuss

Titel: Meereskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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»Zögerlich, ängstlich, unausgefüllt, irgendein pflichtbewusstes Halbleben lebend. Du verdienst mehr als das.«
    »Es war gar nicht so schlecht«, murmelte sie.
    Conn erhob sich mit solch einer wilden Geschmeidigkeit von seinem Thron, dass Lucys Puls schneller schlug. »Es war
untragbar
. Deine Natur zu verleugnen … Deine Freiheit aufzugeben …« Er brach ab.
    Sie staunte ihn an, und dann verstand sie. Sie verstand, und es zerriss ihr das Herz.
    »Es gibt keine Wahl«,
hatte er zu ihr gesagt.
»Für keinen von uns.«
    Damals hatte sie es nicht begriffen. Er war ebenso isoliert in seiner Welt wie sie in ihrer. Ebenso gebunden an seine Pflichten. Ebenso gefangen in seinem Schicksal.
    Wenn sie seine Zuchtstute gewesen war, dann war er was? Der Hengst des Königs?
    Sie biss die Zähne zusammen. Er hatte ihr ihre Rolle so leicht wie möglich gemacht.
    Nun konnte sie sich dafür revanchieren. Sie konnte ihn von immerhin einer Verantwortung entbinden.
    »Untragbar für mich?«, fragte sie leise. »Oder für dich?«
    Sein Gesicht war so hart wie ein arktischer Eisberg. »Wie bitte?«
    »Du sitzt genauso in der Falle wie ich. Das hast du selbst gesagt.« Sie erinnerte sich:
»Ich bin eher dein Gefangener als du meiner.«
»Aber wenigstens musst du jetzt nicht mehr mit mir schlafen.«
    Sie wartete darauf, dass er protestierte, betete darum, dass er widersprach.
    Er tat nichts von beidem. Er sah sie nur aus zusammengekniffenen Augen an.
    Sie umfasste wieder ihre Ellbogen, tief betrübt und entschlossen angesichts seines Schweigens. »Ich bin die verheißene Tochter, richtig? Die aus der Prophezeiung. Du musst mich also nicht mehr schwängern.«
    »Willst du mich aus deinem Bett verjagen?«
    Sein Tonfall war noch immer maßvoll und gleichmütig, aber in seinen sturmgrauen Augen tobte ein Aufruhr, der die Härchen an ihren Armen aufstellte und sie hoffen ließ.
    »Nicht, wenn du hinein
willst
«, antwortete sie.
    »Du hast meinen Namen gerufen«, sagte er überraschend.
    Sie blinzelte.
    »Vorhin«, erklärte er. »Als du mit Iestyn dort oben warst. Du hast ihn gerufen, und ich habe gespürt, dass du mich brauchtest.«
    »Das war auch so«, flüsterte sie.
    Das ist immer noch so.
    »Zwischen uns gibt es eine Verbindung. Ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll. Ich habe so etwas noch nie vorher erlebt.« Er ging durch das Zimmer auf sie zu und blieb vor ihr stehen, nahe genug, dass er sie hätte berühren können. »Ich weiß nur eines: Als die Dämonen angriffen und die Verbindung hergestellt wurde, als ich glaubte, dass du gefangen oder tot warst, da verlosch die Sonne an meinem Himmel, und die Ozeane trockneten aus.«
    Sie öffnete den Mund, aber es kam nichts, nicht einmal Luft.
    »Und dann sah ich dich, unverletzt und tapfer, blass vor Angst und leuchtend vor Kraft.« Er war so nahe, dass sein Atem ihr Haar streifte. Sein tiefer Blick knisterte wie ein Blitz ihre Nerven entlang. »Du erfüllst mich. Du lässt meine Sonne wieder scheinen. Du gibst mir neuen Sinn. Du weißt … Lucy, du
weißt
, was ich will.«
    Ihr Herz bebte. Wusste sie es wirklich?
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie davon geträumt, so gewollt zu werden, wie sie war. Sie hatte nie geglaubt, begehrenswert zu sein, hatte sich nie geliebt gefühlt.
    Hatte sich nie so gesehen, wie Conn sie sah.
    Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen. Sie hatte auch noch nie zuvor den ersten Schritt zum Sex gemacht. »Vielleicht könntest du es mir zeigen.«
    »Ja, wirklich.« Ein Lächeln wärmte seine Stimme, sah aus seinen Augen.
    Seine langen Finger fuhren über ihre Wange und umschlossen ihr Kinn. Sie erschauerte vor Erwartung und Verlangen, bereit, sich von ihm nehmen zu lassen. Sein Mund legte sich sanft, fast zart auf den ihren. Seine Lippen waren warm und überzeugend. Die Zärtlichkeit seines Kusses raubte ihr den Atem und ließ ihr das Herz fast aus der Brust springen.
    Er hob den Kopf. »Das ist nicht fair.«
    Sie öffnete die Augen. Ihre Arme umklammerten seinen Nacken noch fester. Er konnte doch jetzt nicht aufhören. Oder?
    »Was?«
    »Du solltest auch bekommen, was du dir wünschst«, murmelte er an ihren Lippen.
    Sein Necken war neu und süß, aber ihr Körper war schon weiter. Ihr Blut schoss warm und drängend durch ihre Adern. Sie drückte sich an ihn und spürte seine Begierde hart an ihrem Bauch. »Ich würde sagen, dass du gerade dabei bist, es mir zu geben.«
    »Diesen Teppich zum Beispiel«, fuhr er fort, als hätte sie nichts gesagt. Seine Hand auf

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