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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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und merkte, dass er das Gleiche tat.
    In Kenneth’ Augen blitzte etwas auf.
    Â»Ich habe keine Ahnung«, sagte er bestimmt.
    Â»Sie haben ›sie‹ gesagt«, bohrte Gösta.
    Kenneth wich seinem Blick aus. »Die Handschrift sieht weiblich aus. Deshalb habe ich angenommen, dass es sich um eine Frau handelt.«
    Â»Ah ja«, erwiderte Gösta und gab Kenneth wortlos zu verstehen, dass er ihm nicht glaubte. »Es muss doch einen Grund geben, dass ausgerechnet Sie und die anderen drei zur Zielscheibe wurden. Magnus, Christian, Erik und Sie. Jemand hat eine Rechnung mit Ihnen offen. Und Sie behaupten alle – außer Magnus –, dass Sie nicht wüssten, wer und wieso. Hinter solchen Taten muss doch ein tiefer Hass stecken, und die Frage ist, was ihn verursacht hat. Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie gar nichts wissen oder nicht zumindest einen Verdacht haben.« Er beugte sich ganz nah zu Kenneth hinüber.
    Â»Es muss ein Geisteskranker sein. Eine andere Erklärung habe ich nicht.« Kenneth drehte den Kopf zur Seite und kniff die Lippen zusammen.
    Martin und Gösta sahen sich an. Beide begriffen, dass aus Kenneth nicht mehr herauszubekommen war. Zumindest im Moment.
    Schockiert starrte Erica das Telefon an. Patrik hatte von der Polizeistation angerufen und mitgeteilt, dass es heute Abend spät werden könnte. Hastig hatte er ihr die Umstände erklärt. Sie traute ihren Ohren kaum. Dass jemand es auf Christians Kinder abgesehen hatte. Und auf Kenneth. Eine Schnur über der Laufstrecke. Einfach, aber genial.
    Ihr Kopf begann sofort zu arbeiten. Irgendwie musste man doch schneller vorankommen. Sie merkte Patrik an, wie frustriert er war, und konnte ihn verstehen. Die Ereignisse überschlugen sich, aber die Polizei kam der Lösung keinen Schritt näher.
    Nachdenklich wog sie das Handy in der Hand. Patrik würde stinksauer sein, wenn sie sich einmischte. Aber sie hatte schließlich immer für ihre Bücher recherchiert. Dabei handelte es sich zwar um abgeschlossene Kriminalfälle, aber die Arbeit konnte sich nicht groß von der Beschäftigung mit laufenden Ermittlungen unterscheiden. Nur zu Hause zu hocken war vor allem furchtbar langweilig. Sie war ganz kribbelig vor Lust, sich ein bisschen nützlich zu machen.
    Außerdem hatte sie ihr guter Riecher schon viele Male in die richtige Richtung geführt. Nun sagte er ihr, dass die Lösung des Rätsels bei Christian zu finden war. Viele Dinge sprachen dafür: Er hatte die Briefe als Erster bekommen, er schwieg sich über seine Vergangenheit aus, und er war eindeutig nervös. Kleine, aber wichtige Hinweise. Seit ihrem Gespräch im Bootshaus hatte sie außerdem das Gefühl, dass Christian etwas zu verbergen hatte.
    Bevor sie sich eines Besseren besinnen konnte, schlüpfte sie hastig in ihre Jacke. Sie musste Anna während der Fahrt anrufen und bitten, Maja vom Kindergarten abzuholen. Abends würde sie zwar wieder zu Hause sein, aber nicht früh genug, um sie abzuholen. Allein der Hinweg nach Göteborg dauerte anderthalb Stunden. Für einen spontanen Einfall also eine ziemlich weite Reise, aber wenn nichts dabei herauskam, konnte sie die Gelegenheit nutzen, ihren und Annas kürzlich gefundenen Halbbruder Göran zu besuchen.
    Der Gedanke, dass sie einen großen Bruder hatte, war immer noch unfassbar. Es war eine atemberaubende Entdeckung gewesen, dass ihre Mutter im Zweiten Weltkrieg heimlich einen Sohn zur Welt gebracht und anschließend zur Adoption freigegeben hatte. Die dramatischen Ereignisse des vergangenen Sommers hatten schließlich doch noch ihr Gutes gehabt. Seitdem hatten sie und Anna eine enge Beziehung zu Göran aufgebaut. Sie wusste, dass sie bei ihm und der Mutter, bei der er aufgewachsen war, jederzeit willkommen war.
    Anna erklärte sich sofort bereit, Maja abzuholen, die total verliebt in Annas und Dans Kinder war. Zweifellos würde sie völlig erschöpft vom Spielen und randvoll mit Süßkram nach Hause kommen.
    Dann legte Erica los. Übung in Recherche hatte sie viel bekommen, als sie ihre Bücher – ungemein erfolgreiche Bücher – über reale Mordfälle schrieb. Sie wünschte nur, Christians Personenkennzeichen hätte ihr zur Verfügung gestanden, denn dann wäre ihr eine Reihe von Telefonaten erspart geblieben. Nun musste sie sich mit seinem Namen und einer Information begnügen, die Sanna

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