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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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wenig auf, und er ging in die Küche. Auf halbem Wege hatte er eine Idee und machte kehrt. Teddy musste mitkommen, denn er wollte nicht allein sein. Er schleifte den Teddybär hinter sich her und ging wieder in die Küche. Butterbrot. Das machte Mama ihm immer. Mit Marmelade.
    Er öffnete den Kühlschrank. Da stand das Glas mit dem roten Deckel und den Erdbeeren auf dem Etikett. Daneben die Butter. Vorsichtig nahm er alles heraus und stellte es auf die Arbeitsfläche. Dann holte er sich einen Stuhl und stieg darauf. Das Ganze kam ihm allmählich wie ein Abenteuer vor. Er streckte die Hand nach dem Brotkasten aus und holte zwei Scheiben Brot heraus. Zog die oberste Schublade heraus und fand ein Buttermesser mit Holzgriff. Richtige Messer durfte er nicht benutzen. Mit äußerster Sorgfalt strich er Marmelade auf die eine Scheibe und Butter auf die andere. Dann klappte er beide zusammen. So, das Butterbrot war fertig.
    Er öffnete den Kühlschrank noch einmal und entdeckte in der Tür eine Packung Saft. Ächzend holte er sie heraus und stellte sie auf den Küchentisch. Wo die Gläser standen, wusste er: im Küchenschrank über dem Brotkasten. Wieder auf den Stuhl, Schrank aufmachen und vorsichtig ein Glas herausholen. Er durfte es nicht fallen lassen. Mama würde böse werden, wenn er ein Glas kaputtmachte.
    Er stellte das Glas auf den Tisch, legte das Butterbrot daneben und schob den Küchenstuhl zurück. Er kletterte noch einmal auf den Stuhl und kniete sich hin, damit er die Packung mit dem Saft besser halten konnte. Sie war schwer, und er musste sich unheimlich anstrengen, um sie genau über das Glas zu halten. Trotzdem landete genauso viel Saft daneben. Er schlürfte die Flüssigkeit direkt von der Wachstuchdecke.
    Das Butterbrot schmeckte unglaublich gut. Gierig verschlang er das erste Brot, das er sich selbst gemacht hatte. Dann merkte er, dass da noch Platz für mehr war. Nun wusste er ja, wie es ging. Mama würde so stolz auf ihn sein, wenn sie aufwachte und sah, dass er sich seine Brote jetzt selbst schmieren konnte.

H at irgendjemand was gesehen?«, fragte Patrik Martin am Telefon. »Nein? Okay, das hatte ich auch nicht erwartet. Mach trotzdem weiter, man weiß ja nie.«
    Er legte auf und biss in seinen Big Mac. Sie hatten bei McDonald’s gehalten, um beim Mittagessen das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Â»Nichts?« Paula hatte zugehört, während sie sich ihre Pommes frites in den Mund schob.
    Â»Bis jetzt nicht. Im Winter wohnen ja nicht viele Leute in der Gegend. Es ist also kein Wunder, wenn das Ergebnis etwas kümmerlich ausfällt.«
    Â»Wie ist es auf Badholmen gelaufen?«
    Â»Sie haben die Leiche abtransportiert.« Patrik biss noch einmal ab. »Torbjörn und seine Männer sind also bald fertig. Er hat versprochen, sofort anzurufen, wenn er etwas findet.«
    Â»Was machen wir jetzt?«
    Vor dem Essen hatten sie die Kopien der Dokumente vom Sozialen Dienst durchgesehen. Alles schien mit dem übereinzustimmen, was Erica von Sanna erfahren hatte.
    Â»Wir machen chronologisch weiter. Christian wurde kurz darauf bei einem Paar mit Namen Lissander untergebracht. Hier in Trollhättan.«
    Â»Ob sie wohl noch da wohnen?«, überlegte Paula.
    Patrik wischte sich gründlich die Hände ab, scrollte zu einer ganz bestimmten Seite und prägte sich die Angaben ein. Dann wählte er die Nummer der Auskunft.
    Â»Guten Tag, können Sie mir bitte sagen, ob in Trollhättan Ragnar und Iréne Lissander gemeldet sind? Gut. Danke.« Strahlend nickte er Paula zu. Offensichtlich war er fündig geworden. »Könnten Sie mir die Adresse per SMS schicken?«
    Â»Sie wohnen also noch hier?« Paula schob sich noch eine Handvoll Pommes frites in den Mund.
    Â»Scheint so. Was hältst du davon, wenn wir hinfahren und uns ein bisschen mit ihnen unterhalten?«
    Patrik stand auf und sah Paula ungeduldig an.
    Â»Sollen wir nicht lieber vorher anrufen?«
    Â»Nein, ich will wissen, wie sie unvorbereitet reagieren. Es muss ja einen Grund dafür geben, dass Christian wieder den Namen seiner biologischen Mutter angenommen und die Existenz der beiden nie erwähnt hat. Nicht einmal seiner Frau gegenüber.«
    Â»Vielleicht hat er nicht lange bei ihnen gelebt?«
    Â»Das könnte sein, aber ich glaube trotzdem nicht …« Patrik versuchte, in Worte zu fassen, warum er so sicher war, dass sie

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