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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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nicht so.“
    Als er die Hand nach ihr ausstreckte, schloss sie schnell die Augen und verschränkte die Arme. Sie hoffte, dass er so auf Distanz gehen würde.
    Wieso empfand sie so für ihn? Das ergab doch keinen Sinn. Und dennoch konnte sie an nichts anderes denken als an seine zärtlichen Küsse und die plötzlich erwachende Sehnsucht. Einen Moment lang war alles wunderbar gewesen.
    Bis die Realität sie einholte und ihr klar wurde, dass es Heath war …
    „Tut mir leid. Ich habe versprochen, dir Zeit zu lassen“, sagte er schuldbewusst. Als er diesmal den Arm um sie legte und sie an sich zog, war es eine freundschaftliche Geste. Dennoch sträubte sich Amy zunächst dagegen. Überraschenderweise fühlte sie sich in seinen starken Armen geborgen. In der kühler gewordenen Nachtluft tat es gut, seine angenehme Körperwärme zu spüren. Dabei nahm sie seinen kräftigen und regelmäßigen Herzschlag wahr.
    Unbestritten, in seiner Umarmung lag etwas Tröstliches …
    Doch er hatte sie schon einmal getröstet. Und was war dabei herausgekommen?
    Sogleich verdrängte Amy die Erinnerung und begann, seine Brust zu streicheln. Sein Atem ging schneller. Gut. Also war sie nicht die Einzige, der es so erging …
    Verrückt, was sie hier tat. Doch sie sah es als eine Art Test an. Wie weit war es mit seiner Selbstbeherrschung wirklich her? Sie schlang ihm die Hände um den Nacken. Irgendwie erschien es ihr fast selbstverständlich, als sie ihm einen Kuss auf das Kinn hauchte.
    Doch dabei blieb es nicht.
    Tief seufzend zog Heath Amy an sich und küsste sie so heftig, dass sie überrascht aufkeuchte.
    Von seiner intensiven Erregung, die sie deutlich spürte, ließ auch sie sich davontragen. Unfähig, dagegen anzukämpfen, erwiderte sie den Kuss voller Leidenschaft und hielt die Hände dabei hinter seinem Nacken verschränkt.
    Als er den Kopf hob, atmete Heath schwer. In seinen Augen glaubte sie so etwas wie Triumph zu erkennen, und sofort fühlte sie sich verzweifelt.
    So würde es wohl immer bleiben. Er hatte sie geküsst, liebkost und ihre tiefsten Gefühle geweckt, und sie hatte es widerstandslos geschehen lassen. Am schlimmsten war, dass er nun wusste, dass sie wie Wachs in seinen Händen war.
    Sie verstand einfach nicht, was mit ihr los war. Natürlich hatte sie Roland geliebt. Aber wie konnte es dann sein, dass sie seinen Bruder Heath mit solcher Macht begehrte? So etwas passte nicht zu ihr.
    Denn auch, wenn Heath etwas anderes behaupten mochte: Er war nach wie vor ein Hitzkopf, der sich nicht vorstellen konnte, verheiratet zu sein. Wozu auch, wenn er zahllose Affären haben konnte?
    Wie konnte sie nur so tief sinken und eine unter Vielen werden? Wo blieb ihre Selbstachtung? Warum hatte Heath einen so starken Einfluss auf sie, dass sie sich kaum beherrschen konnte, wenn er ihr ein wenig zu nahe kam? Wie konnte sie so gegen ihre Idealvorstellung der Ehe verstoßen? Schließlich ging es dabei weiß Gott um andere Dinge als zügellose Lust.
    Voller Unbehagen und mit einem Gefühl der Selbstverachtung machte sie sich von ihm los. Verzweifelt stieß sie hervor: „Ich kann das nicht. Ich kann dich nicht heiraten.“
    Heath hielt sie am Arm fest. „Amy! Dazu ist es jetzt zu spät.“
    Bevor er sie wieder an sich drücken konnte, riss sie sich los und rief atemlos: „Für mich wäre es nicht richtig.“
    „Willst du mich sitzen lassen?“, fragte er. Im Mondlicht las sie den Schmerz in seinen Augen, etwas, das ihr selbst wehtat.
    „Noch können wir alles absagen. Jetzt, auf der Stelle. Auf diese Weise ist niemand von uns derenige, der sitzen gelassen wird.“
    „Aber ich will nichts absagen“, widersprach er leise.
    „Wir müssen, Heath. Ich kann nicht …“
    „Wieso nicht?“, unterbrach er sie. „Amy, bitte beantworte mir nur diese eine Frage: Warum willst du mich nicht heiraten?“
    Im Grunde wusste sie es selbst nicht. Alles, was sie wusste, war, dass sie Angst vor sich hatte. Vor den leidenschaftlichen Gefühlen, die Heath in ihr weckte. Schnell behauptete sie: „Du hältst doch gar nichts von der Ehe.“
    „Kann das wahr sein? Immerhin habe ich vor, dich zu heiraten, oder etwa nicht?“ Das stimmte zwar, aber er tat es nur, weil er sich seiner Familie verpflichtet fühlte. „Aber du glaubst nicht an die Liebe“, warf sie ihm vor.
    „Ist es das?“, fragte er, und seine Gesichtszüge entspannten sich etwas. „Ist das etwa der wahre Grund?“ Er machte einen Schritt auf sie zu.
    Sofort wich Amy zurück.

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