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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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„Außerdem liebe ich dich nicht. Und der Eheschwur ist etwas Heiliges. Ich kann in einer Kirche nicht lügen. Wie soll ich dir Liebe und Treue versprechen, wenn ich nicht so empfinde? Bitte verlang das nicht von mir.“
    „Dann heiraten wir eben am Strand.“
    „Sei nicht albern.“
    „Ich werde dich nicht so einfach davonkommen lassen.“
    „Und ich werde dir nicht das Jawort geben. Du kannst mich doch nicht heiraten wollen – ohne dass auch ich will.“
    „Oh doch!“ Durchdringend blickte er sie an. „Für diese Hochzeit gibt es gute Gründe, die mehr zählen als Liebe. Erstens erwartest du ein Baby. Zweitens stehen sich unsere Familien sehr nahe. Und drittens kommst du so in dein Elternhaus zurück.“
    Zwar waren all diese Gründe nicht von der Hand zu weisen, doch das reichte nicht. Nicht mehr. Nicht, ohne dass er die Wahrheit kannte. „Ich kann nicht …“
    „Ich bin es leid, immer nur zu hören, dass du nicht kannst.“
    Wütend fuhr er fort: „Es ist zu spät. Es geht nicht, dass du mich nicht heiratest. Meine Eltern sind glücklicher als seit vielen Wochen. Das allein ist schon Grund genug.“
    „Du kannst mich nicht zwingen, morgen zu kommen“, wiederholte sie ihren Standpunkt und wandte sich zum Gehen.
    Hinter sich hörte sie ihn flüstern: „Amy, wenn du morgen nicht kommst, verlasse ich Saxon’s Folly.“
    Erschrocken blieb sie stehen, drehte sich aber nicht zu ihm um. „Wie meinst du das?“
    „So wie ich es sage. Ich kümmere mich nur noch um Chosen Valley. Saxon’s Folly wird einen neuen Kellermeister brauchen.“
    Sie fuhr herum. „Das kannst du mir nicht antun.“
    „Doch. Du wirst schon sehen“, sagte er ruhig.
    War er dazu womöglich wirklich fähig? Amy bekam es mit der Angst zu tun. „Du würdest mich zur Ehe zwingen? Obwohl du behauptet hast, es wäre meine Entscheidung …“
    Da er einen Moment zögerte, glaubte Amy schon, er würde nachgeben, doch dann richtete er sich auf. „Ja, würde ich. Für einen Rückzieher ist es zu spät.“
    Nur mit Mühe gelang es Amy, trotz ihres Herzklopfens ruhig zu bleiben. Nachdenklich musterte sie seine entschlossenen Gesichtszüge. Kein Zweifel, er würde seine Drohung wahr machen. Und das würde für immer einen Keil zwischen ihn und seinen Vater treiben. Für Amy war das eine unerträgliche Vorstellung – vor allem, da sie es in der Hand hatte, es zu verhindern.
    War es wirklich so schlimm, Heath’ Frau zu werden? Verzweifelt versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Entscheidung würde ihr gesamtes Leben beeinflussen – und ebenso das von Heath und seiner Familie.
    Einerseits wäre sie am liebsten vor ihm und der Macht ihrer Gefühle davongelaufen. So würde sie sich nicht mit dem Teil ihrer Person auseinandersetzen müssen, mit dem sie nicht umgehen konnte. Noch dazu, da er offenbar ein Mann war, der viele Affären hatte, und dem die Beziehung zu einer einzigen Frau nicht viel bedeutete. Andererseits lief sie wohl kaum Gefahr, sich in ihn zu verlieben, besonders, wenn sie sich in Erinnerung rief, was für ein Draufgänger er früher gewesen war. Also warum die ganze Sache so aufbauschen? Da Heath ohnehin nie vorgehabt hatte zu heiraten, versäumte er in der Ehe mit ihr wenigstens nicht sein Lebensglück.
    Und außerdem war da noch der erste und wichtigste Grund, warum sie ursprünglich zugestimmt hatte.
    Ihr Baby.
    Ihr gemeinsames Baby.
    Es brauchte einen Vater. Und wen sollte sie heiraten, wenn nicht den biologischen Vater des Kindes?
    „Also, dann bleibt es dabei. Morgen werden wir getraut“, sagte der Vater ihres Kindes mit ernster Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Kein positives Gefühl klang darin an. Weder Trost noch Sehnsucht. Nur Kälte und Härte. „Schluss jetzt mit dem Wenn und Aber.“
    Da Amy keinen Ton herausbrachte, nickte sie nur.
    Sein Gesicht wirkte regelrecht starr vor unterdrücktem Ärger.
    Heute Nacht konnte sie ihm die Wahrheit nicht gestehen, dazu waren sie beide viel zu wütend. Es würde nur zu gegenseitigen Anschuldigungen kommen, und sie würden Dinge sagen, die sie später bereuen würden.
    Also hieß es warten. Bis nach der Hochzeit.
    Denn eine Alternative dazu gab es nicht. Wie Heath richtig gesagt hatte, würde das Baby die Saxonfamilie wieder enger zusammenschweißen.
    Trotzdem wünschte Amy, es ginge irgendwie anders. „Damit du es weißt, Heath Saxon: Ich verachte dich für den Zwang, den du auf mich ausübst.“
    In der kleinen steinernen Kirche des Küstendorfes roch

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