Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
fühlte. Natürlich meldete sich niemand auf die obligatorische Frage, ob jemand Einwände gegen diese Ehe erhob. Die wohlmeinenden Worte des Priesters beruhigten Amy, und zum ersten Mal seit Langem blickte sie wieder optimistisch in die Zukunft.
Kurz bevor sie die Ehegelöbnisse leisten sollten, drückte Heath ihr ein Kärtchen in die Hand. Amy las und stutzte. Darauf stand ein von Heath überarbeiteter Text – in dem keine Rede von Liebe war. Dafür von Fürsorge und Wertschätzung …
Voller Dankbarkeit blickte sie zu ihm auf. Wohlgefällig betrachtete sie die hohen Wangenknochen, die dunklen Augen und schwarzen Haare.
Er wusste, dass sie in der Kirche nicht lügen konnte. Hatte Heath darum den Text geändert?
Natürlich hatte er davon genau denselben Vorteil wie sie …
Nach der Trauung fand sich Heath im sonnigen Garten von Saxon’s Folly als glücklicher frischgebackener Ehemann wieder. Stolz hatte er den Arm um Amy gelegt, und gemeinsam nahmen sie die guten Wünsche für ihre Zukunft entgegen, mit denen sie förmlich überschüttet wurden.
Welche Ironie!
Wenn er Amy letzte Nacht ihren Willen gelassen hätte, wäre es zu dieser Hochzeit gar nicht erst gekommen.
Auf einem kleinen Rasenstück, zwischen auf Neuseeland heimischen Nikaupalmen, spielte eine Jazzkapelle. Heath führte Amy hinüber und fragte: „Wollen wir tanzen?“
Während Amy noch zögerte, hatte er sie schon bei der Hand genommen und betrat mit ihr die blumengeschmückte Tanzfläche, die mit silbernen und weißen Bändern eingefasst war.
Bei ihrem Eröffnungswalzer versammelten sich die Gäste, um ihnen zuzusehen. Daran, wie fest Amy seine Hand hielt, erkannte Heath, wie angespannt sie war.
„Entspanne dich“, flüsterte er und lächelte ihr aufmunternd zu. „Schließlich ist der Tag etwas ganz Besonderes. Genieße ihn.“
„Würde ich ja gerne …“
Inzwischen war es Spätnachmittag geworden. Durch die Palmenblätter malten die Sonnenstrahlen kleine tanzende Sonnenflecken auf Amys Gesicht. „Stell dir einfach vor, wir wären allein.“
„Das stelle ich mir lieber nicht vor“, gestand sie lachend, und ihre Handhaltung entspannte sich etwas.
Zwischen all den anderen tanzenden Paaren fragte Heath: „Spielt die Band nicht wirklich gut?“
„Ja, finde ich auch“, bestätigte sie nickend. „Ich habe sie auch für das Sommerfest gebucht.“ Nach kurzer Pause fügte sie hinzu: „Es ist noch so viel zu tun.“
„Ich erlaube nicht, dass du in den nächsten fünf Tagen von der Arbeit sprichst“, sagte er lächelnd. Dennoch war es ihm damit ernst. Nach allem, was sie durchgemaht hatte, wurde es wirklich Zeit, dass Amy etwas ausspannte und sich verwöhnen ließ.
Sie seufzte. „Das sagst du so einfach. Aber ich werde mir Mühe geben.“
„Wehe, du nimmst eine Aufgabenliste mit!“, drohte er scherzhaft. „Am besten, nicht einmal einen Stift.“
„Versprochen“, sagte sie lachend. „Und meinem Laptop lasse ich auch zu Hause.“
„Das will ich doch hoffen.“
Belustigt kicherte sie. Nun tanzte sie leichtfüßig, beschwingt und fast schwerelos. Zu Heath’ Überraschung fand er sie in dem Brautkleid unglaublich anziehend. Doch leider hatte er versprochen zu warten. Sonst hätte er noch heute ihre nackte Haut unter dem elfenbeinfarbenen Stoff enthüllen, ihre Beine in den Seidenstrumpfhosen berühren können …
Bei der Vorstellung wurde ihm heiß, und er verspannte sich. Amy dagegen schien inzwischen völlig gelöst.
Plötzlich wurde Heath von einer Art Besitzerstolz erfasst. Nun gehörte sie ihm. Und er würde für sie und ihr Baby sorgen.
Als er sie an sich zog – scheinbar um einem sehr schwungvollen Tanzpaar auszuweichen – sträubte sie sich nicht. Heath ließ sie nicht mehr los und hielt sie weiterhin an sich gedrückt. Es war ein sehr ungewohntes und erregendes Gefühl, als er während des Tanzens mit seinem Oberschenkel ihre Beine in dem edlen Seidenkleid streifte.
Zärtlich neigte er den Kopf zu ihr. „Habe ich dir schon gesagt, wie gut du aussiehst?“
Verwundert blickte sie ihn an. „Nicht dass ich wüsste.“
„Dann sage ich es dir jetzt: Du siehst wunderschön aus.“
„Danke“, antwortete sie erfreut.
Da ihm in diesem Augenblick Amys Vater auf die Schulter tippte, musste er ihm seine Tochter wohl oder übel überlassen.
Wie im Flug verging die Feier. Nachdem sie gemeinsam die Hochzeitstorte angeschnitten hatten, warf Amy den Brautstrauß, den Megan auffing. Amys Strumpfband warf Heath
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