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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hindern wollte, sich die Karten anzusehen. Ganz unten im Ständer befand sich eine Abbildung dieser notorischen Lady Arabella. Dougless kaufte eine Ansichtskarte mit deren Porträt.
    Als sie die Ansichtskarte bezahlte, fragte sie die Kassiererin, ob in den Büchern, die sie hier verkaufte, etwas über Nicholas Stafford stand.
    Die Frau lächelte auf eine gönnerhafte Weise. »Alle jungen Damen fragen mich das. Wir hatten immer einen Vorrat von Ansichtskarten mit seinem Porträt; aber sie sind im Augenblick vergriffen.«
    »Und es gibt nichts Schriftliches über ihn? Von seinen Taten — ich meine, abgesehen von seinen Abenteuern als Frauenheld?«
    »Ich glaube nicht, daß er in seinem Leben etwas anderes geleistet hat, als eine Armee gegen die Königin auszuheben, wofür er zum Tode verurteilt wurde. Wäre er nicht plötzlich gestorben, hätte man ihn sicherlich enthauptet. Der junge Mann war ein ziemlich durchtriebenes Früchtchen.«
    Dougless nahm die Ansichtskarte entgegen, die sie gekauft hatte, wandte sich zum Gehen und drehte sich dann wieder um. »Was ist aus Lord Nicholas’ Mutter geworden, nachdem er verstorben war?«
    Die Miene der Frau hellte sich wieder auf. »Sie meinen Lady Margaret? Na, das war wirklich eine Dame. Lassen Sie mich mal nachdenken - ja, ich glaube, sie hat wieder geheiratet. Wie war sein Name gleich wieder? Oh, ja, Harewood. Lord Richard Harewood.«
    »Wissen Sie, ob sie etwas Schriftliches hinterlassen hat?«
    »O mei. Da bin ich wirklich überfragt.«
    »Alle Stafford-Papiere befinden sich in Goshawk Hall«, kam eine Stimme von der Tür her. Es war die Fremdenführerin, deren Tour sie und Nicholas so schnöde unterbrochen hatten.
    »Wo ist Goshawk Hall?« fragte Dougless ein wenig verlegen.
    »In der Nähe der Ortschaft Thornwyck«, erwiderte die Frau.
    »Thornwyck«, wiederholte Dougless und hätte vor Freude fast gejubelt, bremste sich aber noch rechtzeitig. Sie bedankte sich nur hastig bei der Fremdenführerin und rannte aus dem Laden in den Park, wo Nicholas ausgestreckt auf dem Tuch lag, an seinem Tee nippte und das letzte Hörnchen verzehrte.
    »Ihre Mutter hat Richard - äh - Harewood geheiratet«, sagte sie atemlos, »und alle Ihre Papiere befinden sich in .. .« Sie konnte sich nicht auf den Namen besinnen.
    »Goshawk Hall?« fragte er.
    »Ja, das ist es! In der Nähe von Thornwyck.«
    Er drehte das Gesicht von ihr weg. »Meine Mutter heiratete Harewood?«
    Dougless betrachtete seinen Rücken und fragte sich, was er jetzt wohl dachte. Wenn er als ein des Hochverrates für schuldig Befundener starb, war seine Mutter da als bettelarme Frau genötigt gewesen, einen hassenswerten Despoten zu heiraten? War seine alte, schon gebrechliche Mutter gezwungen gewesen, einen Mann zu ertragen, der sie als sein Eigentum behandelte?
    Ais Nicholas’ Schultern zu zucken begannen, legte Dougless ihm sacht die Hand auf den Oberarm. »Nicholas, es war nicht Ihre Schuld. Sie waren tot - Sie konnten ihr nicht helfen.« Was sagte sie da nur?, dachte sie bei sich.
    Aber Nicholas drehte sich zu ihr um, und er .. . lachte. »Ich hätte es wissen sollen, daß sie wieder auf ihren Füßen landen würde«, sagte er. »Dickie Harewood.« Er konnte kaum sprechen, so heftig wurde er von seinem Lachen geschüttelt.
    »Sagen Sie mir, was Sie so erheitert«, drängte Dougless.
    »Dickie Harewood ist ein tardy-gaited, unhaired pajok.«
    Dougless runzelte ratlos die Stirn.
    »Ein Esel, Madam«, erklärte ihr Nicholas. »Aber ein reicher Esel. Ja, sehr reich.« Er lehnte sich lächelnd zurück. »Es tut gut zu wissen, daß sie nicht mit einem Koffer voller Habseligkeiten auf der Straße stand.«
    Immer noch lächelnd goß er Dougless eine Tasse Tee ein, und während sie daran nippte, nahm er ihre kleine Tüte zur Hand und öffnete sie.
    »Nein . . .«, begann sie, aber er betrachtete bereits die Ansichtskarte von Lady Arabella.
    Er sah mit einem so wissenden Blick zu ihr hinauf, daß sie versucht war, ihre Tasse Tee über seinem Scheitel auszukippen. »Gibt es nicht auch noch ein Bild von dem Tisch zu kaufen?« spöttelte er.
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen«, sagte sie von oben herab, schaute ihn aber nicht dabei an. »Die Postkarte ist für meine Recherchen gedacht. Sie könnte uns helfen .. .« Ihr wollte nicht einfallen, zu was das Bildnis der Mutter von Nicholas’ unehelichem Kind ihnen verhelfen konnte. »Haben Sie inzwischen tatsächlich alle Hörnchen aufgegessen? Sie können zuweilen so

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