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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Vaupel
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einem fixen Preis. Natürlich könnte der Maispreis in einigen Monaten niedriger sein, er könnte aber auch höher sein. Genauso wie der Maisproduzent kann auch der Rinderzüchter das entsprechende Risiko eliminieren – durch den Kauf auf Termin.
    Das ist der Grund, warum Rohstoff-Futures volkswirtschaftlich sinnvoll sind: Sowohl Produzenten als auch Großverbraucher können sich durch diese Instrumente gegen unerwünschte Preisveränderungen »hedgen« 7 , das heißt absichern. Das wurde in den USA 1848 erkannt, als 82 Chicagoer Rohwarenhändler den zentralen Marktplatz Chicago Board of Trade (CBOT) gründeten. Dieser hatte bis 2007 Bestand, dann schloss er sich mit der Chicago Mercantile Exchange zur neuen CME Group zusammen. Da es sich bei der CME um die größte Rohwarenbörse der Welt handelt, hier einige Hintergrundinformationen zur CME beziehungsweise zum Vorläufer CBOT.
    Chicago lag für den Handel mit Mais, Sojabohnen, Weizen und Vieh sehr verkehrsgünstig, was das Wachstum dieses Handelsplatzes förderte. Zunächst war es ein Spotmarkt, doch als 1851 der erste Future eingeführt wurde (der sich auf 3000 Scheffel Mais bezog), gewannen die Futures aufgrund des gerade beschriebenen Vorteils schnell enorme Popularität unter Lieferanten und Käufern. Die gehandelten Rohwaren hatten zudem den Vorteil, völlig fungibel (austauschbar) zu sein. Auf diese Weise war eine gleichbleibende Qualität bei allen Angeboten derselben Kategorie gewährleistet.
    Die CBOT wuchs sehr rasch und war wenige Jahre später, bei Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges, in der Lage, drei Regimenter und eine Artilleriebatterie der Nordstaaten zu finanzieren (die Board of Trade Regiments). Nach dem Ende des Bürgerkriegs, der den Sieg der Nordstaaten brachte, konnte sich die CBOT wieder aufs Geschäft konzentrieren. Zur Vereinfachung des Handels wurden die Futures standardisiert. Zuvor konnten sich Käufer und Verkäufer individuell einigen. Nun gab die CBOT bestimmte Standards vor: Sie legte fest, dass sich jeder einzelne Kontrakt auf eine bestimmte Menge und eine bestimmte Fälligkeit bezog, außerdem wurden weitere Details standardisiert. Darüber hinaus wurde die CBOT zur Clearingstelle und garantierte somit die Erfüllung aller Transaktionen. Das machte sie für Käufer und Verkäufer noch attraktiver, denn das Lieferungs- beziehungsweise Zahlungsrisiko fiel nun weg.
    An diesem grundlegenden Erfolgsrezept hat sich bis heute nichts geändert. Nach wie vor werden an der CME standardisierte Futures gehandelt. Das bedeutet, dass jeder Future klar definierte Eigenschaften hat. Ein Beispiel: Der Dezember-Mais-Future bezieht sich auf 5000 Scheffel Mais. Dieser Future kann bis zum letzten Börsentag vor dem 15. Kalendertag des Fälligkeitsmonats gehandelt werden. Liefertermin ist der zweite Börsentag nach dem letzten Handelstag des Fälligkeitsmonats. Es gibt Kontrakte mit Fälligkeit März, Mai, Juli, September und Dezember. Preisnotierung: Cent und Viertelcent je Scheffel.
    Das alles ist eindeutig reglementiert und vollständig transparent. Sowohl Käufer als auch Verkäufer wissen, woran sie mit einem Kontrakt sind. Die Erfolgsgeschichte der CME geht weiter: Im Oktober 2012 waren hier gut 2500 Mitarbeiter mit dem Bearbeiten von rund 12,3 Millionen Kontrakten beschäftigt – pro Handelstag.
Rohstoff-Futures als Basiswert
    Nun zurück zu den Zertifikaten. Rohstoffzertifikate haben einen bestimmten Rohstoff-Future als Basiswert, ihre Kursentwicklung ist von dessen Entwicklung abhängig. Welcher Rohstoff-Future das genau ist, hängt vom konkreten Rohstoff ab. Im Fall von Mais beziehen sich die an der Euwax gehandelten Maiszertifikate generell auf einen an der CME gehandelten Mais-Future. Rein theoretisch könnte es auch Maiszertifikate auf andere Mais-Futures geben, denn Mais wird auch an anderen Börsen gehandelt:
an der brasilianischen BM&F (Bolsa de Mercadorias & Futuros),
an der ungarischen Rohstoffbörse in Budapest,
an der französischen Warenterminbörse MATIF (Marché a Terme International de France),
in Argentinien an der Mercado a Termino de Buenos Aires,
an der südkoreanischen KCE (Kanmon Commodity Exchange)
sowie an der Tokioter Getreidebörse TGE (Tokyo Grain Exchange).
    Die CME ist allerdings die weitaus wichtigste Rohstoffbörse für Mais und deshalb die Leitbörse. Dort ist der Handel am liquidesten, die CME gibt die Richtung vor. Kein Wunder, dass sich die in Deutschland handelbaren Zertifikate deshalb auf einen

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