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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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der das moralische Risiko birgt. Indem Sie Ihrem Partner das Versprechen geben, ihm zuliebe alles hinzunehmen, stellen Sie ihm einen Freifahrtschein aus, zu tun, was er will.
    Das moralische Risiko, so stellten wir fest, lauert meist in den eher banalen Aspekten des alltäglichen Ehelebens: Man lässt sich gehen, wird faul und träge, hat nichts mehr mit Romantik am Hut, lässt alles stehen und liegen, bringt sich nicht ein, setzt sich über die Gefühle des Partners hinweg und sieht ihn als selbstverständlich an. Zum Teil zeigen die Geschichten den natürlichen Verlauf jeder Langzeitbeziehung. Wir erleben ein Gefühl der Vertrautheit, das wir mit niemandem sonst teilen und sind erleichtert darüber, uns nicht mehr ins Zeug legen zu müssen, um einen Partner zu finden. Die Liebe siegt über alles, richtig?
    Nein, nicht, wenn das moralische Risiko mit im Spiel ist.
    Bleibt unser Benehmen ohne Konsequenzen und fehlen uns die Anreize für ein verantwortungsvolles Verhalten, sind wir alle anfällig, unkluge Risiken einzugehen.
    Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, diese Risiken zu reduzieren. Drei davon wollen wir in diesem Kapitel kurz umreißen.
    Möglichkeit eins: Machen Sie Ihren Partner zum Investor. Wo das, was man tut oder hat, nicht mit dem guten Gefühl einer lohnenden Investition verbunden ist, tritt das moralische Risiko schnell zutage. Wieso, so mag sich der Angestellte sagen, sollte ich mir kein Mittagsschläfchen gönnen, die Firma gehört mir ja nicht? Um diese Gefahr zu umgehen, schaffen immer mehr Unternehmen Anreizsysteme. Um sie zu motivieren, bieten sie ihren Mitarbeitern Aktienoptionen und beteiligen sie so an ihren Börsengewinnen. Restaurants hängen Fotos der besten Bedienungen auf; Vermieter bieten ihren Mietern ein Mietkaufmodell an und Schriftsteller werden über Tantiemen am Verkauf ihrer Bücher beteiligt. Die Botschaft, die dahintersteckt: Wir sind eine Solidargemeinschaft. Möglichkeit zwei: Schaffen Sie ein Regulativ, das Grenzen absteckt. Beispiel: Um das Risikospiel der Banken mit dem Geld ihrer Kunden zu begrenzen, kann die Regierung regulative Maßnahmen ergreifen. Zum Beispiel müssen die Banken einen bestimmten Betrag für den Fall einbehalten, dass es zu einem Ansturm der Kunden auf ihre Geldeinlagen kommt.
    Möglichkeit drei: Anreize schaffen. Wie Kenneth Arrow herausgefunden hat, verspüren wir, wenn uns keinerlei Konsequenzen drohen, den Reiz, verantwortungslos zu handeln. Übernimmt meine Krankenversicherung die Kosten für die medikamentöse Behandlung meiner erhöhten Cholesterinwerte, habe ich weniger Anreize, mich gesund zu ernähren. Versicherer versuchen, diese sogenannten » pervertierten Anreize« (Anreize, die das Gegenteil des beabsichtigten Zweckes bewirken), zu ändern, indem sie dem Versicherten Rabatte gewähren oder ihm Eigenleistungen und Zuzahlungen auferlegen, damit er nicht gleich bei jedem Wehwehchen den Arzt aufsucht.
    Aber in einer Partnerschaft? Rabatte? Eigenleistungen? Regulative? Das ist doch absurd, werden Sie sagen. Wirklich? Lesen Sie zunächst, wie sich die folgenden drei Paare genau diese Mechanismen zunutze gemacht haben.
    Fallstudie 1
    Die Akteure: Beatrice und Troy
    Wenn Troy heute seine Beatrice ansieht, sieht er auch nach 23 Ehejahren eine wunderschöne Frau, eine liebevolle Mutter und einen Fels in der Brandung, der auch in schwierigen Zeiten stets treu an seiner Seite war. Er sieht eine Frau, die seine Musikerkarriere unterstützte, auch wenn es mal nicht so gut lief, und ihm stets das Gefühl gab, dass er es mit ein wenig Anstrengung bald wieder bis ganz nach oben schaffen würde.
    Auch Beatrice sieht in Troy ihren Traummann. Sexy, voller Überraschungen, zuverlässig, nie langweilig, ein begnadeter Songschreiber, dessen Texte sie mehr als einmal zu Tränen gerührt haben.
    Sie hatten sich auf einem Grateful-Dead-Konzert kennengelernt. Beatrice wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, die fast ununterbrochen arbeitete, um ihren Kindern ein gutes Zuhause zu ermöglichen und ihnen eine gute Erziehung und feste Werte mitzugeben. Und sich ja nie hängen zu lassen. » In meinem Hinterkopf war immer diese Braves-Mädchen-Stimme, die mir zuflüsterte, es nicht zu übertreiben, Kondome zu benutzen und sicherzugehen, dass es in der Clique einen nüchternen Fahrer gab«, sagte Bea.
    Troy hingegen war das jüngste von fünf Kindern, das Nesthäkchen, verwöhnt und gehätschelt. Sein ganzes Leben wurde er von allen Seiten bemuttert, von

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