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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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getan.“ Sein frostiger Ton sagte ihr, er werde nie und nimmer glauben, dass sie es nicht darauf angelegt hatte, schwanger zu werden.
    „Dann reich die Scheidung ein“, flüsterte sie und wischte ihre Tränen fort. „Lass dich scheiden, weil ich mich unzumutbar verhalten habe.“
    „Ich werde mich nicht scheiden lassen“, erwiderte er mit eisiger Kälte. „Du hast diesen Weg gewählt, Cariño . Jetzt musst du ihn auch gehen. Ich habe einige Telefonate zu erledigen. Sieh zu, dass du zum Abendessen ausgeruht bist.“

5. KAPITEL
    Was sollte sie heute Abend nur anziehen?
    Als Faith Hals über Kopf aus Argentinien geflohen war, hatte sie natürlich nicht erst ihre Sachen gepackt, sondern lediglich ihren Pass mitgenommen.
    Aber bis zum Abendessen waren es noch einige Stunden, also nahm sie ihre Tasche, betrat den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss.
    Hier im Zentrum von Buenos Aires konnte es nicht schwer sein, etwas Schlichtes, Praktisches zum Anziehen zu finden.
    Während der Fahrt nach unten wanderten ihre Gedanken zu Raul. Er hatte sich sehr verändert, und nach dem Grund dafür musste sie nicht lange suchen.
    Schwanger zu werden war offensichtlich die schlimmste Sünde, die sie begehen konnte.
    Als der Lift hielt und die Türen zur Seite glitten, schnappte Faith erschrocken nach Luft, denn vor ihr stand Raul und funkelte sie zornig an.
    „Verspürst du irgendeine Art von Todessehnsucht? Du sollst dich ausruhen.“
    Einige lange, quälende Sekunden war die Spannung zwischen ihnen geradezu greifbar. Faith war sich seiner erotischen Ausstrahlung nur zu sehr bewusst.
    Bei seinem Anblick wurde ihr klar, dass sie niemals eine Chance gehabt hatten. Zwischen ihnen lagen Welten. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch in Bezug auf Lebenserfahrungen und ihre unterschiedlichen kulturellen Hintergründe.
    Sie hatten sich oft stundenlang unterhalten, aber niemals über seine Vergangenheit, und jetzt begriff sie, dass sie kaum etwas von ihm wusste.
    Das Handy in seiner Tasche klingelte. Er zog es hervor, warf einen Blick auf die Nummer und nahm das Gespräch an. Mit widerwilliger Bewunderung hörte Faith zu, wie er ohne Mühe zwischen Englisch und Spanisch wechselte. Von Anfang an hatte sie seinen scharfen Verstand aufregend gefunden. Sie liebte es, mit ihm zu streiten, denn er war so schlagfertig, dass es immer zu einer lebhaften Debatte kam, wenn sie ihn herausforderte.
    Als spürte er ihre Musterung, wandte er den Blick zu ihr, sah ihr in die Augen und beendete das Telefonat mit ein paar abschließenden Worten.
    Offensichtlich kam er gerade aus einer Besprechung, denn er trug einen dunklen, formellen Anzug. Als er zu ihr in den Lift trat und den Knopf für das Penthouse drückte, sagte sie: „Ich muss Besorgungen machen, einkaufen …“
    „Einkaufen hat dich nie interessiert.“ „Aber ich habe nichts anzuziehen. Alle meine Sachen sind auf der Estancia .“
    Flüchtig sah er an ihr herab. „Entschuldige. Das hatte ich nicht bedacht. Du hättest mir eher Bescheid sagen sollen.“
    Die Türen schlossen sich, und plötzlich war sie mit ihm allein in diesem kleinen, engen Raum.
    Erotische Fantasien schwirrten ihr durch den Kopf. Sie schaute fort und versuchte krampfhaft, an etwas anderes zu denken. Rauls vollkommen reglose Haltung verriet ihr, dass es ihm genauso ging, und instinktiv wusste sie, dass seine Fantasie ihm die gleichen Bilder vorgaukelte.
    In dieser Enge war sie sich seines schlanken, kräftigen Körpers quälend bewusst, und mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie ihm zum ersten Mal so nah war, ohne ihn zu berühren. In ihrer Beziehung war sie die Anhängliche, Zärtlichkeitsbedürftige gewesen, weshalb er sie immer geneckt hatte.
    „Du musst alle fünf Minuten fühlen, ob ich noch da bin.“
    Was tatsächlich stimmte. Sie hatte ihn vergöttert, und es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, das nicht zu zeigen.
    Jetzt beneidete sie ihn um seine Distanziertheit und wünschte sich, sie hätte ihm nicht so viel von sich offenbart.
    Würde es dann weniger wehtun?
    Vermutlich nicht. Allen Geschehnissen zum Trotz sehnte sich ein Teil von ihr danach, sich an ihn zu schmiegen und seine starken, besitzergreifenden Arme um sich zu spüren.
    Und es entsetzte sie, dass sie noch immer so empfand.
    Wie konnte sie bei einem Mann bleiben, der ihr nicht vertraute? Vertrauen war für sie so wichtig wie die Luft zum Atmen. Hatte sie denn keine Selbstachtung, dass sie trotzdem blieb? Oder unterschätzte

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