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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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einer anderen Frau erkundeten. Warum kümmerte es sie überhaupt, dass er andere Frauen gehabt hatte? Sie wollte ihn doch gar nicht mehr. Nicht, wenn er derart schlecht von ihr dachte. Er hatte recht – sie passten überhaupt nicht zusammen. Sie war eine moderne Frau. Er war ein skrupelloser Tycoon in einer Welt, von deren Existenz sie nicht einmal gewusst und die ihn zynisch und hart gemacht hatte.
    Vielleicht hätte sie seinem Rat folgen und die Beziehung wirklich beenden sollen, wenn er da nicht eine Kleinigkeit übersehen hätte.
    Sie liebte ihn.
    Bedingungslos und von ganzem Herzen. So sehr, dass allein der Gedanke, ihn zu verlassen, unerträglich war. Und er hatte diese Liebe zerstört. Faith zog sich rasch aus, stellte sich unter die Dusche und ließ mit geschlossenen Augen das heiße Wasser über ihren Körper fließen. Dann trocknete sie sich mit einem vorgewärmten Badetuch ab und betrat den begehbaren Kleiderschrank.
    Überrascht stellte sie fest, dass dort nichts anderes als Herrenkleidung hing. Anzüge, Hemden, Krawatten – nichts, was für eine Frau gedacht wäre.
    Erleichterung überkam sie, und dann Wut darüber, dass sie sich schon wieder Gedanken machte. Sie wollte nichts mehr für Raul empfinden. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Wie sollte sie nur jemals von ihm loskommen? Und das bezog sich nicht auf die rechtliche Seite, sondern auf die Frage, ob sie sich je damit abfinden würde, dass er dann nicht mehr zu ihrem Leben gehörte.
    Da es sonst nichts gab, das ihr gepasst hätte, griff sie frustriert nach einem weißen Hemd. Durch Kleider konnte sie ihre Unsicherheit ohnehin nicht kaschieren, und ihn zu beeindrucken hatte sie auch nicht vor. Das Hemd reichte ihr fast bis zum Knie, die Ärmel musste sie hochkrempeln, doch nachdem sie einen Gürtel um ihre Hüften geschlungen hatte, fand sie sich halbwegs respektabel.
    Befangen kehrte sie zurück in das luxuriöse Wohnzimmer.
    Raul stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster, wie gewohnt das Handy am Ohr. Eine Hand gegen den Rahmen gestemmt, lauschte er seinem Gesprächspartner. Einen Moment betrachtete sie ihn, nahm jedes Detail seines Äußeren in sich auf.
    Als habe er ihre Anwesenheit gespürt, drehte er sich um und beendete nach ein paar weiteren Anweisungen das Telefonat. Abschätzend musterte er sie von oben bis unten. „Du hast abgenommen.“
    Seine Bemerkung traf ihr Selbstbewusstsein. Sah er das ‚abgenommen‘ nun als Vor- oder Nachteil? „Das sieht nur so aus in diesem Hemd“, murrte sie. „Es ist viel zu groß für mich. Damenkleidung hast du hier nicht.“
    „Warum auch?“ Sein Sarkasmus war kaum zu überhören. „Man würde mich vermutlich nicht sehr ernst nehmen, wenn ich im Kleid zum Meeting erschiene.“
    Ich habe von diesem Apartment nichts gewusst, schien ihr Blick zu sagen.
    Raul sah sie ungeduldig an. „Du bist so leicht zu durchschauen. Habe ich dir nicht von Anfang an gesagt, dass ich solche Spielchen nicht spiele? Seit ich mit dir zusammen bin, hat mich keine andere Frau interessiert.“
    Eigentlich sollte es sie stören, dass er in ihr lesen konnte wie in einem offenen Buch. „Die Frauen wollen dich …“
    „Ich bin erwachsen, kein hormongesteuerter Teenager“, fiel er ihr schroff ins Wort. „Glaubst du, ich springe mit jeder ins Bett, die mich einmal anguckt?“
    Nun, dann würde er kaum zum Arbeiten kommen.
    „Ich dachte nur …“
    „Ich weiß, was du denkst. Aber wenn du es genau wissen willst, ich habe nie eine andere Frau hierhergebracht. Dieses Penthouse dient allein praktischen Zwecken, es ist kein Liebesnest. Wenn ich hier bin, arbeite ich.“
    Faith wandte den Blick ab und wünschte, sie hätte nicht so viel von sich oder ihren Gefühlen preisgegeben. „Das ist alles so kompliziert.“
    „ Du hast es kompliziert gemacht.“
    Sie wirbelte herum. „Du erwartest, dass ich dir vertraue, aber umgekehrt bist du nicht bereit, mir zu vertrauen. Was habe ich getan, dass du glaubst, ich würde dich belügen? Und dann noch bei etwas so Wichtigem?“
    Er verharrte reglos und wurde blass unter seiner Bräune, sagte jedoch nur: „Du kannst nicht in meinem Hemd durch Buenos Aires laufen.“
    Also überging er das Thema geflissentlich. Ihre Knie drohten nachzugeben, und sie ließ sich auf das Sofa sinken. „Ich habe kein Gepäck.“
    „Wie, du bist einfach so davongestürmt?“
    Sie wäre gern auf das ursprüngliche Thema zurückgekommen, doch ihr weiblicher Instinkt riet ihr, es besser zu lassen. Wenn Raul

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